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Wie weit geht es im Nasdaq100 und DAX noch abwärts?

Ausgabe vom 27.06.2018

Wie weit geht es im Nasdaq100 und DAX noch abwärts?

von Sven Weisenhaus

Erst am vergangenen Donnerstag hatte ich zum Nasdaq100 geschrieben, dass sich der Technologieindex relativ unbeeindruckt von den Zolldiskussionen und steigenden (Leit-)Zinsen zeigte und sogar noch ein frisches Allzeithoch markieren konnte. Ihm drohte aber dennoch ein Rücksetzer, weil er mit dem neuen Hoch das obere Ende seines im November 2016 begonnenen Aufwärtstrendkanals (dunkelgrün im folgenden Chart) erreicht hatte. „Und aus charttechnischer Sicht wäre genau jetzt der Zeitpunkt, an dem der Nasdaq100 wieder in Richtung seiner runden Marke von 7.000 Punkten drehen könnte“, schrieb ich dazu.

Nasdaq100 setzt wie erwartet zur 7.000er Marke zurück

Und wie sich nun im folgenden Chart zeigt, hat der Index genau so reagiert und nach nur drei Handelstagen tatsächlich die 7.000er Marke erreicht (grüner Pfeil im Chart).

Nasdaq100 - Chartanalyse

Weiter hieß es in der Analyse: „Dort träfe der Index dann unter Umständen auch auf die untere Linie seines inneren Aufwärtstrendkanals und dürfte hier einen ersten Halt finden.“ Mit den besagten „Umständen“ war dabei gemeint, dass der Rücksetzer nicht ganz so schnell ablaufen würde, wie er es nun getan hat. Stattdessen sollte die Aufwärtstrendlinie eigentlich noch genügend Zeit haben, sich durch ihre steigende Tendenz der 7.000er Marke von unten weiter anzunähern, während sich der Nasdaq100 durch eine moderate Abwärtstendenz der runden Marke von oben annähert, bis sich alle drei an einem Punkt treffen. Dass der Rücksetzer aber stattdessen derart dynamisch abläuft und ein Großteil der Strecke alleine am Freitag abgearbeitet würde, war nicht zu erwarten.

Wie wird die untere Trendkanallinie nun erreicht?

Ich gehe aber davon aus, dass der Rücksetzer bzw. die begonnene Konsolidierung im Nasdaq100 damit noch nicht beendet ist. Denn sie fiel zeitlich gesehen zu kurz aus. Es kann daher sein, dass der Index nun entweder seitwärts bis zu der unteren Trendlinie läuft oder in einer weiteren Welle erneut unter die 7.000er Marke fällt und die Linie auf diese Weise getestet wird.

Natürlich kann man den Kursverlauf nicht immer völlig exakt vorhersagen. Das ist, wie Sie sich denken können, schlichtweg unmöglich. Es reicht aber vollkommen, die richtigen Tendenzen zu finden, so wie uns das aktuell mit dem Rücksetzer im Nasdaq100 gelungen ist.

Dabei muss man natürlich immer wieder die eigenen Prognosen hinterfragen und gegebenenfalls an die tatsächlichen Kursverläufe anpassen. Das habe ich zum Beispiel auch mit der Elliott-Wellen-Analyse zum DAX getan, die uns hier in der Börse-Intern schon seit vielen Monaten begleitet (siehe auch folgender Chart).

Das Kursziel im DAX exakt vorhergesagt?

So war kurze Zeit nicht klar, ob wir noch eine zweite Abwärtswelle (grüne Welle C) sehen (siehe „Hat im DAX heute eine zweite Abwärtswelle begonnen?“, Börse-Intern vom 8. Juni) oder die ABC-Formation doch schon frühzeitig abgeschlossen war (siehe „DAX: Oberhalb von 12.945 Punkten bleiben die Bullen im Vorteil“, Börse-Intern vom 15. Juni). Inzwischen ist klar: Der DAX hat sich für die Welle C entschieden. Und diese lief inzwischen bis zum Tief der grünen Welle 4 bzw. an das 61,80%-Fibonacci-Retracement, genau wie in den Analysen zuvor skizziert.

DAX - Elliott-Wellen-Analyse

Dabei war es wichtig zu erkennen, dass man mit dieser Abwärtswelle C noch rechnen musste, solange der DAX unterhalb des Hochs bei 13.204,31 Punkten notierte. Und entsprechend galt es, das Trading genau daraufhin auszurichten.

Bleibt das Elliott-Wellen-Szenario intakt?

Wie gestern schon erwähnt, ist es ein kritisches Zeichen, dass der DAX unter das 61,80er Retracement gefallen ist. Es bleibt aber noch abzuwarten, ob die Welle C nicht dennoch oberhalb des März-Tiefs von 11.726,62 Punkten ihr Ende gefunden hat. Im heutigen Handel deutet sich dies an. Und in diesem Fall bleibt diese Elliott-Wellen-Analyse gültig und der DAX sollte in Richtung der schwarzen 5 nach oben weiterlaufen (siehe grüner Pfeil). Ansonsten müsste das Elliott-Wellen-Szenario an die neue Situation erneut angepasst werden.

Sie sehen also: Die Kurse halten sich durchaus an die charttechnischen Gegebenheiten. Trotzdem muss man flexibel bleiben und notfalls auch mal alles, was gestern noch galt, über Bord werfen. Börse ist eben ein ständiger Kampf. Genau wie beim Fußball - da läuft es auch manchmal anders als man es sich gedacht und gewünscht hat.


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de

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