Börse-Intern

Ihr täglicher und kostenloser Börsen-Newsletter mit den besten Prognosen für die Aktienmärkte

sven-weisenhaus

Börse-Intern

Ihr täglicher und kostenloser Börsen-Newsletter mit den besten Prognosen für die Aktienmärkte

Weitere negative Nachrichten heizen die Verkäufe an

Ausgabe vom 02.10.2019

Weitere negative Nachrichten heizen die Verkäufe an

von Sven Weisenhaus


Zunächst ein wichtiger Hinweis:

Morgen bleibt der Xetra-Handel feiertagsbedingt (Tag der Deutschen Einheit) geschlossen. Daher erhalten Sie die nächste Börse-Intern am Freitag.


In der gestrigen Börse-Intern war zu lesen, dass die US-Regierung Medienberichten zufolge Kapitalströme nach China erschweren will. Doch während es sich hierbei bislang scheinbar nur um Überlegungen handelt, ist der US-Börsenbetreiber Nasdaq bereits aktiv geworden.

Setzt die Nasdaq bereits die Pläne der US-Regierung um?

Laut einer offiziellen Meldung der zweitgrößten US-Börse nach der New York Stock Exchange werden einerseits die Vorschriften für geplante Börsengänge und die Anforderungen an das durchschnittliche Handelsvolumen verschärft. Andererseits will die Nasdaq eine Börsenzulassung hinausschieben, wenn die Unternehmen keine ausreichende Verbindung zu amerikanischen Kapitalmärkten nachweisen können – etwa in Form von amerikanischen Aktionären oder einer geschäftlichen Präsenz in den Vereinigten Staaten.

Angeblich hat die Nasdaq derartige Pläne schon seit einem Jahr verfolgt, weil sie sich schon seit längerem vor allem an den geringen Handelsumsätzen kleiner Firmen nach dem Börsengang stört. Dabei sind laut Reuters insbesondere die Umsätze mit den Aktien der meisten chinesischen Unternehmen niedrig, da sich deren Papiere in den Händen von nur wenigen Investoren befinden. Die dadurch geringe Liquidität mache sie unattraktiv für viele institutionelle Anleger, so Reuters. Im vergangenen Jahr waren insgesamt 19 chinesische Firmen an die Nasdaq gegangen. Und laut den Angaben der US-Regierung waren zuletzt mehr als 150 chinesische Firmen an den US-Börsen notiert.

Neue Börsenregeln könnten die anstehenden Handelsgespräche vergiften

Die Änderungen der Nasdaq seien nicht mit der US-Regierung abgesprochen, hieß es. Ob die chinesische Regierung dem aber Glauben schenkt, muss abgewartet werden. Die Pläne der Börsenbetreiber könnten die kommenden Gespräche zum Handelskonflikt vergiften, denn auch die New York Stock Exchange soll derzeit die Börsengänge und die Notierungen chinesischer Unternehmen prüfen. Das sind also keine guten Nachrichten für die Märkte.

Weitere schwache Wirtschaftsdaten aus den USA

Gleiches gilt für die Meldung, dass sich neben dem ISM-Index gestern auch die US-Bauausgaben schwach zeigten. Sie zogen im August nur noch um 0,1 % an, während von Reuters befragte Ökonomen mit einem deutlich stärkeren Anstieg von 0,4 % gerechnet hatten. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass auch die US-Verbraucher ihren Konsum zuletzt kaum mehr gesteigert hatten. Und das ist die eigentlich schlechte Nachricht.

Denn diese passt zum Rückgang des vom Conference Board ermittelten Verbrauchervertrauens (siehe „Erste Anzeichen für eine Herbstkorrektur“). Denn während die US-Industrie nur rund 12 % der Wirtschaftsleistung ausmacht und der ISM-Index allein somit noch kein Grund zur Panik ist, entfallen auf die Ausgaben der US-Konsumenten rund 70 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Und wenn die Verbraucher nun aufgrund der herrschenden Unsicherheiten ihre Konsumlust verlieren und ihre Schäfchen lieber im Trockenen behalten, könnte die US-Wirtschaft ernsthafte Probleme bekommen.

Riskiert Boris Johnson den Gesetzesverstoß?

Aus den USA gibt es also derzeit genügend schlechte Nachrichten, welche die heute fortgesetzten Kursverluste an den Aktienmärkten begründen können. Aber auch für die Börsen negative Meldungen aus Europa heizen die Verkäufe an. So hat der britische Premierminister Boris Johnson heute angekündigt, der Europäischen Union im Brexit-Streit seinen letzten Einigungsvorschlag zu unterbreiten. Sollte die EU darauf nicht eingehen, werde Großbritannien keine weiteren Verhandlungen führen, so Johnsons in seiner Abschlussrede auf dem Parteitag der Konservativen.

Da die aktuell vorgeschlagene Brexit-Übergangsregelung für Nordirland in der Europäischen Union laut Medienberichten auf Ablehnung stößt und die EU daher wohl nicht auf die aktuellen Forderungen eingehen wird, will Johnson den Brexit am 31. Oktober ohne Abkommen vollziehen, obwohl das britische Unterhaus ein Gesetz gegen einen ungeregelten Ausstieg beschlossen hat.

Die Aktienmärkte hätten eigentlich schon längst viel tiefer stehen müssen

All diese Themen sind aber eigentlich nicht neu. Dass den warmen Worten, die eine Einigung im Handelsstreit erhoffen ließen, bislang stets eine weitere Eskalation des Konflikts folgte, hatten Torsten Ewert und ich hier bereits geschrieben. Auch über die sich zunehmend eintrübenden Konjunkturdaten war in der Börse-Intern kontinuierlich zu lesen. Und dass Boris Johnson plötzlich einknickt, war wohl kaum zu erwarten. Daher stellt sich mir eigentlich nur die Frage, warum die Aktienmärkte nicht schon längst wieder deutlich tiefer stehen.

Inflation in der Eurozone fällt erneut schwächer aus

Begründet wurde dies vielfach mit der wieder zunehmend billigen Notenbankliquidität. Doch warum haben die Märkte dann gestern nicht bullish auf die aktuellen Inflationsdaten aus der Eurozone reagiert? Schließlich ist die jährliche Inflation im September auf 0,9 % (August: 1,0 %) und damit auf den tiefsten Stand seit 2016 gesunken. Das EZB-Ziel wird immer weiter verfehlt und daher sollten Zinssenkungserwartungen den Markt eigentlich weiter antreiben.

Entwicklung der Inflation in der Eurozone

Doch vielleicht haben die Anleger stärker auf die für die Notenbanken wichtigere Kernrate geschaut, die von 0,9 % im August auf nun 1,0 % zugelegt hat. Zudem hat die EZB ja jüngst auch erst neue Maßnahmen beschlossen, die zum Teil noch in Kraft getreten sind und daher erst in der Zukunft ihre Wirkung entfalten.

Börsen sind stark stimmungsgetrieben

Aber vielleicht waren die Anleger auch einfach nur von der zuletzt sehr geringen Volatilität eingelullt. Wie ich am vergangenen Freitag schrieb, bewegte sich der DAX „schon seit drei Wochen in einer Range von gerade einmal rund 350 Punkten bzw. 3 %“. Und der S&P 500 brachte es „in derselben Zeit sogar nur auf 2,3 %“. Möglicherweise hat es lediglich einen ersten Abwärtsimpuls benötigt, um die Verkäufer aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken. Die Börse ist eben stark stimmungsgetrieben. Und die meisten Anleger verhalten sich prozyklisch.

DAX radiert die Gewinne eines Monats aus

Der DAX hat nun jedenfalls binnen zwei Tagen die Gewinne eines ganzen Monats ausradiert (siehe rote Ellipse im Chart). Die Rechteckgrenze bei 11.880 Punkten kann zwar noch Schlimmeres verhindern, ich gehe aber nicht davon aus, dass ein Rückfall in den Bereich der SKS-ähnlichen Formation lange verhindert werden kann.

DAX - kurzfristige Target-Trend-Analyse

Und so scheint sich die Saisonalität doch noch wie von mir erwartet durchsetzen zu können. Der DAX könnte nun durchaus noch bis an das Tief vom August fallen. Und an dieser Unterstützung könnte sich dann das untere Ende einer Seitwärtsrange etablieren, so wie sie nach dem saisonalen Muster in US-Vorwahljahren zu erwarten ist. Mal sehen, wo der DAX nach dem morgigen Feiertag in den Handel geht. Darüber werde ich dann am Freitag berichten. Dann lassen sich vielleicht auch schon die weiteren Aussichten konkretisieren.


Ich wünsche Ihnen morgen einen schönen Feiertag
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de


PS: Wie gut, dass wir im Target-Trend-CFD short positioniert sind (siehe auch Börse-Intern vom 25. September). Und für die Leser des Allstar-Traders hat Bernd Raschkowski heute noch schnell einen Gewinn in Höhe von fast 11 % mit den Aktien von SMA Solar realisiert.

Börse - Intern

19. April 2024

Börse - Intern

Spekulationen um Explosionen im Iran

Weiterlesen...

18. April 2024

Börse - Intern

Technologieaktien entwickeln eine relative Schwäche

Weiterlesen...

17. April 2024

Börse - Intern

Bearishe Signale beim Dow Jones, MDAX und SDAX

Weiterlesen...

16. April 2024

Börse - Intern

Berichtssaison: Es reicht nicht, die Erwartungen nur leicht zu schlagen

Weiterlesen...

15. April 2024

Börse - Intern

April-Verfallstag im DAX (und ein 100%er)

Weiterlesen...

12. April 2024

Börse - Intern

EUR/USD doppelt belastet

Weiterlesen...

11. April 2024

Börse - Intern

Aus Konsolidierungen werden langsam Korrekturen

Weiterlesen...

10. April 2024

Börse - Intern

Anleger reagieren heftig auf den US-Inflationsschock

Weiterlesen...

09. April 2024

Börse - Intern

Der Bund-Future geht in die erwartete Seitwärtstendenz über

Weiterlesen...

08. April 2024

Börse - Intern

Die beste Zeit für Investments

Weiterlesen...

Alle Börsenbriefe von Stockstreet.de

allstar-trader

Allstar-Trader

Vom Traden leben!
Aktien, Rohstoffe & Devisen
erfolgreich handeln!

von Bernd Raschkowski
Jetzt informieren und kostenlos testen!

investment-strategie

Geldanlage-Brief

Ihr langfristig orientierter 
Börsendienst 
für Vermögen und Wohlstand!

Die Strategie für Ihre Geldanlage!
von Torsten Ewert

Jetzt informieren und kostenlos testen!

boerse-intern-premium

Börse-Intern Premium

Erfolgreich Traden mit der
revolutionären Methode!
Zuverlässig und dauerhaft erfolgreich!

von Sven Weisenhaus

Jetzt informieren und kostenlos testen!

target-trend-spezial

Target-Trend-Spezial

Tägliche Chartanalysen nach
der revolutionären Methode!

Zuverlässig und dauerhaft erfolgreich!
von Sven Weisenhaus

Jetzt informieren und kostenlos testen!

aktien-perlen

Aktien-Perlen

Der Börsendienst für die unentdeckten
Chancen an den Börsen der Welt!

Die Spreu vom Weizen trennen!
von Torsten Ewert

Jetzt informieren und kostenlos testen!

optionsscheine-expert-trader

Optionsscheine-Expert-Trader

Der Börsendienst für volatile Zeiten
Die besten Trades in volatilen Märkten

von Manfred Ries

Jetzt informieren und kostenlos testen!

target-trend-cfd

Target-Trend-CFD

CFD-Trading mit
der revolutionären Methode!

Schneller Handel, schnelle Gewinne!
von Sven Weisenhaus

Jetzt informieren und kostenlos testen!

hightech-trader

Hightech-Trader

Profitieren Sie vom Hightech-Boom
Mit Hightech Aktien, Crypto Währungen
und Bio-Techs
von Bernd Raschkowski

Jetzt informieren und kostenlos testen!