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Bringt die Berichtssaison die Wende für den DAX?

Ausgabe vom 22.10.2018

Bringt die Berichtssaison die Wende für den DAX?

von Torsten Ewert

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

zunächst ein kurzer Rückblick auf den Verfallstag am vergangenen Freitag: Der DAX wurde bei 11.553,21 Punkten abgerechnet. Er blieb damit unter seiner alten grünen Unterstützungszone (siehe grünes Rechteck im folgenden Chart), wie es charttechnisch auch zu erwarten war. Die Top-Formation bleibt damit vorerst gültig.

Kurze Verfallstagsnachlese

Zuvor kam es aber – wie in der Verfallstagsanalyse beschrieben – zu einem Test dieser Zone. Dabei wurde der Ausbruch bestätigt, denn der Kurs prallte sofort wieder aus der grünen Zone nach unten ab (siehe roter Pfeil).

 

Die Bullen haben damit eine gute Chance verpasst, diesen höchst gefährlichen Angriff der Bären zurückzuschlagen. Schließlich hätten sie es mit etwas mehr Power (und der Schützenhilfe der Stillhalter) bis zur 12.000-Punkte-Marke schaffen können. Dass ihnen das nicht gelang, ist ein klares Zeichen der Schwäche. Das zeigt sich auch an der Dynamik des Rückfalls von der grünen Zone, die lediglich am Verfallstag selbst etwas nachließ. Auch heute gaben die Kurse nach freundlichem Beginn wieder deutlich nach.

Nun ist natürlich das neue Jahrestief bei 11.459 Punkten die entscheidende Marke: Ein Rückfall darunter würde das bearishe Szenario verstärken, denn damit wäre die Top-Formation nicht nur vollendet, sondern nach dem nun erfolgreich beendeten Test des Ausbruchsniveaus ginge die Abwärtsbewegung „regelgerecht“ weiter!

Die Bullen haben ihre Chance nicht genutzt!

Nun könnte man natürlich argumentieren, dass vielleicht auch die Bären ihr Pulver verschossen haben – schließlich dürfte der Rückfall unter die grüne Zone zu einem großen Teil auch durch die Verfallstagspositionierung (bzw. deren Absicherung) ausgelöst worden sein.

Dennoch: Da die Bullen ihre Chance in der Vorwoche nicht genutzt haben, ist ihre Ausgangsposition nun deutlich schlechter. Schließlich wurde durch das Hoch in der Vorwoche die grüne Widerstandszone genau am September-Tief verstärkt (dicke rote Linie). Dadurch haben die Bären – so schwach sie auch sein mögen – einfach einen Vorteil mehr.

Folgt der DAX den US-Indizes? Ja – aber nur nach unten!

Nun kann ich es mir einfach machen und einfach auf die unvermeidlichen US-Indizes verweisen, die den DAX ja bekanntlich stets „führen“. Allerdings hat das in den vergangenen Monaten nicht so recht geklappt – zumindest nicht, wenn es nach oben ging; nach unten schon.

Aufgrund dieser Erfahrung ist es nur ein schwacher Trost, wenn wir uns darauf verlassen, dass in den USA „nur“ eine größere Seitwärtsbewegung droht, auf die Sven Weisenhaus in der Börse-Intern vom Donnerstag erneut hingewiesen hat. Eine solche Seitwärtsbewegung ist zwar potenziell bullish, aber das Abwärtspotenzial bis zu deren möglicher Unterkante beträgt z.B. im Dow Jones rund 8 %.

Und bei einem weiteren Rückfall von rund 8 % geriete der DAX schon gefährlich nahe an die 10.000-Punkte-Marke. Dann läge der gesamte Kursverlust seit dem Hoch vom Januar schon bei mehr als 20 % – ein zweites klassisches Kriterium neben der aktuellen Top-Formation, das für einen Bärenmarkt spräche.

Hoffnungsträger Quartalsberichtssaison

Daher ruhen die Hoffnungen von Analysten und Anlegern auf der beginnenden Quartalsberichtssaison, die in den USA mittlerweile Fahrt aufnimmt: In dieser Woche werden fast ein Drittel aller Unternehmen des S&P 500 ihre Zahlen vorlegen. Zusammen mit den knapp 17 %, die schon ihre Ergebnisse berichtet haben, ist am Wochenende nahezu die Hälfte der US-Berichtssaison vorüber. Ende der kommenden Woche haben dann bereits drei Viertel der Unternehmen die Berichtssaison hinter sich (siehe folgende Grafik).

 

(Quelle: Thomson Reuters)

Die ersten 84 Unternehmen (=16,8 %) repräsentieren 22,3 % der Marktkapitalisierung des S&P 500, so dass sich bereits einige Tendenzen erkennen lassen. Und diese ersten Zahlen sind durchaus vielversprechend: ein erwartetes Gewinnwachstum von 19,5 % (der dritthöchste Wert seit dem 1. Quartal 2011), ein erwarteter Umsatzanstieg von 7,4 % und eine Nettomarge von mehr als 11 % – der zweithöchste Wert überhaupt! Und die Bewertung ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15,9 relativ moderat und liegt im Bereich langjähriger Vergleichswerte (5-Jahres-KGV: 16,3; 10-Jahres-KGV: 14,5).

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Doch ganz ohne Schatten ist auch diese Berichtssaison nicht, denn in diesen vermeintlich moderaten Bewertungen spiegeln sich die hohen Erwartungen wieder. Und wehe, die werden enttäuscht! Dann werden die betreffenden Aktien gnadenlos abgestraft.

Doch selbst positive Überraschungen sind kein Garant für Kursgewinne mehr. Der Datenanbieter Factset verfolgt regelmäßig die Kursbewegungen der Aktien, deren Unternehmen ihre Zahlen vorlegen, und zwar in einem Zeitfenster von zwei Tage vor bis zwei Tage nach der Ergebnisveröffentlichung. Danach sind bisher die Aktien der Unternehmen, die besser als erwartete Zahlen vorgelegt haben, um 0,5 % gefallen! Normalerweise gibt es bei positiven Überraschungen natürlich einen Kursaufschlag (laut Factset +1,0 % im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre).

Ein möglicher Grund für dieses ungewöhnliche Verhalten

Der Grund für dieses ungewöhnliche Verhalten der Anleger könnte in den folgenden Grafiken versteckt sein:

 

(Quelle: Factset)

Im linken Teil ist das sogenannte Beat Ratio angegeben. Das ist der Anteil der Unternehmen, welche die Erwartungen der Analysten übertroffen haben. Dieser Anteil liegt im langjährigen Durchschnitt bei etwa 66 % bei den Gewinnen (blaue Säulen) und bei gut 50 % bei den Umsätzen (orange Säulen).

Im rechten Teil ist als sogenannte „Surprise Percentage“ die Größenordnung angegeben, um den diese Unternehmen die Erwartungen übertreffen. Dieser Betrag liegt im langjährigen Durchschnitt bei rund 3 % für die Gewinne und knapp 1 % für die Umsätze.

Verwöhnte Anleger

In den vergangenen Jahren, aber vor allem in den jüngsten Berichtsperioden, wurden die Anleger dabei von den Unternehmen kräftig verwöhnt. Das Beat Ratio der Gewinne überstieg regelmäßig die 70%-Marke und die Höhe dieser Überraschungen lag ebenfalls weit über dem langjährigen Durchschnittswert. Aktuell haben sogar 80 % der Unternehmen die Gewinnerwartungen übertroffen!

Doch die Höhe dieser Überraschung fällt mit „nur“ 3,9 % deutlich niedriger aus als noch in den Vorjahren. Und egal, was die Analysten erwarten mögen – die Anleger hegen eigene Hoffnungen (und diverse automatische Algorithmen dürften sich vor allem an den Zahlen der jüngsten Vergangenheit orientieren). Vor allem beim Umsatzzuwachs scheint sich eine „Schwäche“ anzudeuten – obwohl der „Überraschungsaufschlag“ von 0,5 % ja noch auf die hohen Schätzungen (+7,4 %!) obendrauf kommt.

Irrational oder logisch?

Auf den ersten Blick wirkt es daher irrational, die Unternehmen für diese immer noch guten Ergebnisse mit Kursabschlägen zu bestrafen. Doch es gibt durchaus eine gewisse Logik dafür – und zwar wegen des „Margenproblems“. Wie oben schon erwähnt, liegen die Margen derzeit auf rekordhohen Niveaus. Ein Grund dafür ist nicht zuletzt die Trumpsche Steuerreform, die den Unternehmen zusätzliche Gewinne in die Kassen gespült hat.

Doch deren Effekte laufen allmählich aus. Die Unternehmen müssen höhere Gewinne nun wieder durch höhere Umsätze einspielen und dabei versuchen, die Rekordmargen konstant zu halten. Doch genau das dürfte schwierig werden: So sollen laut den aktuellen Analystenschätzungen auch im kommenden Jahr die Gewinne stärker wachsen (+10,1 %) als die Umsätze (+5,8 %). Das ginge aber nur, wenn die Margen noch weiter steigen.

Dazu müssten die Unternehmen aber die Kosten senken. Die vier größten Kostenfaktoren sind Material, Löhne, Zinsen und Steuern. Letztere sind ausgereizt, Löhne und Zinsen werden aber bei der derzeit brummenden Konjunktur eher steigen. Und bei der anhaltend hohen Kapazitätsauslastung aufgrund des Booms ist auch bei den Materialkosten keine Entspannung zu erwarten. Zumal die neuen Zollschranken, die inzwischen weltweit aufgebaut werden, die Materialkosten zusätzlich in die Höhe treiben werden – am Ende auch für die US-Unternehmen.

Wie rationale Investoren den DAX weiter unter Druck bringen können

Für einen rationalen Investor ist es also durchaus sinnvoll, aufgrund der ersten Hinweise aus der neuen Quartalsberichtssaison, seine Gewinne zu sichern und erst einmal abzuwarten. Wenn es dadurch tatsächlich zu der möglichen großen Seitwärtsbewegung bei den US-Indizes kommt, dann kann der Inverstor die attraktiven Aktien wieder zu günstigeren Preise aufsammeln – sofern dann noch die Rahmendaten stimmen. Schließlich ist eine Seitwärtsbewegung eine potenziell bullishe Formation und sollte durch einen Ausbruch nach oben vollendet werden.

Für den DAX wäre dieses Szenario aufgrund der zwischenzeitlichen weiteren Kursabschläge allerdings eher negativ. Aber womöglich besinnen sich die Bullen ja doch eines Besseren und starten schon bald wieder nach oben durch, da zumindest in den USA ja wichtige Aufwärtstrends noch intakt sind. Und schließlich könnte die Quartalsberichtssaison in ihrer nun beginnenden „heißen Phase“ doch noch eine Wende zum Besseren bringen. Das sollten wir dann aber in den Kursen sehen – und das hoffentlich auch beim DAX.

Mit besten Grüßen

Ihr Torsten Ewert

Trader-Sentiment für 43. KW 2018 (22.10. - 26.10.)

von Sven Weisenhaus

Vor einer Woche erinnerten wir daran, dass der DAX von seinem Hoch vom 15. Juni bis zum Tief am 28. Juni binnen nur 10 Handelstagen mehr als 1.000 Zähler bzw. 8,1 % verloren hatte und dem Index dann eine Gegenbewegung gelang, obwohl ein großer Teil der Bären in das Lager der Bullen gewechselt hatte.

Damit zogen wir einen Vergleich zur Situation vom vergangenen Wochenende. Der DAX hatte wieder innerhalb relativ kurzer Zeit stark verloren (-7,56 %). Und erneut schienen sich viele Pessimisten mit diesen Kursverlusten zufriedenzugeben. Denn das Bullenlager hatte einen Zuwachs von 12,89 Prozentpunkten und war dadurch mit 51,56 % ins Übergewicht geraten. Es war daher gut möglich, dass dem DAX auch dieses Mal eine Kurserholung gelingen würde - trotz der leicht optimistischen Stimmung.

Und tatsächlich konnten die Kurse in der vergangenen Handelswoche (siehe dunkles Rechteck im folgenden Chart) nach einer noch etwas schwachen Eröffnung zeitweise stark zulegen. Nachdem der Schusskurs der Vorwoche (blaue Linie) zunächst um 64,73 Punkte leicht unterschritten wurde, konnte er wenig später bis im Hoch bei 11.847,79 Zählern um stolze 388,71 Punkte bzw. 3,4 % überboten werden.

Danach drehten die Kurse zwar wieder nach unten und fielen sogar erneut in den Verlustbereich, doch am Ende blieb bei 11.553,83 Punkten noch ein kleiner Gewinn in Höhe von 30 Zählern bzw. 0,26 % übrig. So hatten die Stockstreet-Leser wieder mehrheitlich ein gutes Gespür für den Markt und das Sentiment als Kontraindikator kaum eine Chance.

Die erneute Kursschwäche des DAX hat derweil auf die Stimmung der Anleger gedrückt. In der aktuellen Umfrage haben nur noch 42,45 % der Anleger auf den Button für steigende Kurse geklickt.

Kann das Sentiment seine Funktion als Kontraindikator in dieser Woche erfüllen, dann wird der deutlich gestiegene und nun wieder überwiegende Pessimismus möglicherweise eine Basis für eine nachhaltigere Kurserholung sein.


Ihr 
Sven Weisenhaus 
- Stockstreet-Team - 
www.trader-sentiment.de

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