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Kommt es zur Bärenfalle im DAX?
Ausgabe vom 15.10.2018
Kommt es zur Bärenfalle im DAX?
von Torsten Ewert
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
zugegeben: dass die Top-Formation im DAX, die ich Ihnen in der Vorwoche nochmals präsentierte, so schnell und so dynamisch vollendet wird, hatte ich nicht erwartet. Damit trüben sich die Aussichten für den DAX deutlich ein.
Wunsch oder Wirklichkeit?
Trotzdem drückte Sven Weisenhaus am Freitag seine Hoffnung aus, dass es dem DAX vielleicht gelingen könnte, das alte Tief vom März schnell zurückzuerobern. Damit entstünde eine klassische Bärenfalle. Ist da nur der Wunsch Vater des Gedankens oder gibt es tatsächlich Hinweise auf dieses Szenario? Die Antwort liefert uns die aktuelle Verfallstagsanaylse.
Werfen wir dazu einen Blick auf die Positionierungen zum (kleinen) Verfallstag am Freitag dieser Woche:
Durch den dynamischen Einbruch der Vorwoche hat der DAX viele Put-Positionen (rote Säulen) ins Geld katapultiert. Und mit seinem Schlusskurs vom Freitag (siehe schwarze Pfeile) lag er immer noch tief im roten Bereich.
Das Ziel der Stillhalter zum Verfallstag
Aus Sicht der Stillhalter wäre es jedoch wünschenswert, die Kurse wieder bis zur 12.000-Punkte-Marke nach oben zu treiben. Dann wäre wenigsten die größte Put-Position aus dem Geld und der DAX läge faktisch auch an dem theoretischen optimalen Niveau zum Verfallstag bei 12.100 Punkten (siehe „Schüsselkurve“ unten im Chart).
Ob die Stillhalter das schaffen, bleibt natürlich vorerst offen, aber immerhin sehen wir heute schon eine deutliche Bewegung des DAX in diese Richtung. In jedem Fall wäre jeder Punkt, den der Kurs nun steigt, ein Gewinn für die Stillhalter, denn damit rutscht der DAX entlang der „Schüsselkurve“ immer weiter in Richtung Optimum (siehe grüner Pfeil).
Wann es sogar bullish für den DAX werden könnte
Wenn es der DAX bis Freitag tatsächlich zur 12.000-Punkte-Marke schafft, stünde er schon wieder klar über der Zone um 11.800 Punkte, die ich in der vergangenen Woche als kritische Grenze für die Vollendung der Top-Formation genannt hatte. Damit steigen dann auch die Chancen, dass der Rückfall der Vorwoche nur eine Bärenfalle war. Das könnte sogar sehr bullish für den DAX werden (siehe grünes Szenario im folgenden Chart).
Aber es gibt auch eine bearishe Alternative
Noch hat diese Gegenbewegung nicht so recht begonnen. Wenn es so bleibt oder sie nur schwach wird und die neuralgische Zone nicht oder nur knapp überwindet, dann besteht die Gefahr, dass sie nur der „obligatorische“ Test dieser Zone ist – wonach die begonnene Abwärtsbewegung wieder aufgenommen wird (siehe rotes Szenario im obigen Chart).
Die Entscheidung darüber dürfte in dieser Woche fallen, und wir halten Sie in der Börse-Intern natürlich darüber auf dem Laufenden.
Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert
Trader-Sentiment für 42. KW 2018 (15.10. - 19.10.)
von Sven Weisenhaus
Der DAX hat in der vergangenen Handelswoche (siehe helles Rechteck im folgenden Chart) einen lupenrein bearishen Kursverlauf aufs Börsenparkett gelegt. Erstens fand der gesamte Handel unterhalb des Schlusskurses der Vorwoche (blaue Linie) statt. Und nachdem der Eröffnungskurs am Montag noch nur rund 40 Punkte Verlust bedeutete, gaben die Notierungen zweitens anschließend kontinuierlich und recht dynamisch nach. Am Ende landete der DAX mit 11.523,81 Zählern nur 9,26 Punkte oberhalb des Wochentiefs. Insgesamt mussten die Anleger damit einen Wochenverlust in Höhe von satten 588,09 Punkten bzw. 4,86 % verarbeiten.
Die Mehrheit der Voting-Teilnehmer des Stockstreet-Trader-Sentiments dürfte dies allerdings freuen. Denn in der Umfrage zuvor zeigten sich 61,33 % der Anleger auf fallende Kurse vorbereitet. Wer sich dagegen auf das Sentiment als Kontraindikator verlassen hat, dürfte eine enttäuschende Woche erlebt haben.
Laut der aktuellen Umfrage scheinen sich viele Pessimisten mit den Kursverlusten der vergangenen drei Wochen inzwischen zufriedenzugeben. Immerhin hat der DAX alleine in dieser relativ kurzen Zeit 7,56 % verloren. Und so hat ein großer Teil der Bären nun in das Lager der Bullen gewechselt. Dadurch ist dieses aktuell mit 51,56 % (+12,89 Prozentpunkte) leicht im Übergewicht.
Als der DAX von seinem Hoch vom 15. Juni (13.170,05 Punkte) bis zum Tief am 28. Juni (12.104,41 Punkte) binnen nur 10 Handelstagen mehr als 1.000 Zähler bzw. 8,1 % verloren hatte, wechselte ebenfalls ein großer Teil der Bären in das Lager der Bullen. Und anschließend gelang dem DAX eine Gegenbewegung.
Es ist daher gut möglich, dass dem DAX auch dieses Mal eine Kurserholung gelingt - trotz der erneut leicht optimistischen Stimmung. Allerdings gab der DAX Anfang Juli zu Wochenbeginn noch einmal nach, bevor sich danach erst die Gegenbewegung entwickelte. Daher sollte man vor dem Hintergrund der aktuellen Stimmung auch dieses Mal noch mit einem schwachen Wochenstart rechnen.
Ihr
Sven Weisenhaus
- Stockstreet-Team -
www.trader-sentiment.de
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