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Ihre Strategie für die Euphorie-Phase

Ausgabe vom 27.11.2017

Ihre Strategie für die Euphorie-Phase

von Torsten Ewert

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

Hunde und viele andere Tiere kann man dressieren. Verhaltenspsychologen sprechen lieber von „konditionieren“. Aber das klappt auch bei den Börsianern, wie aktuelle Stimmungswerte zeigen.

Das Stockstreet-Sentiment bewegt sich in den Extrembereich

Das Stockstreet-Sentiment für den DAX weist aktuell einen Wert von mehr als 60 % aus (siehe nächster Beitrag). Das ist ein Anstieg von fast fünf Prozentpunkten gegenüber der Vorwoche. Auch andere, vergleichbare Stimmungsindikatoren, z.B. von sentix, zeigen einen ähnlichen Anstieg. Das Stockstreet-Sentiment bewegt sich damit zudem seit längerem wieder in Richtung Extrembereich.

Dabei hat sich der DAX in der Vorwoche nun wirklich nicht sonderlich angestrengt. Dennoch erwarten die Anleger offenbar schon wieder steigende Kurse. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Seit mehr als einem Jahr gab es z.B. im S&P 500 keinen Rückschlag von mehr als 5 %. Die letzte Korrektur, die diesen Namen verdient, endete am 27.06.2016. Das sind inzwischen 357 faktisch sorglose Handelstage für die Börsianer.

Passend dazu stieg das Stockstreet-Sentiment am 10.07.2016 – also wenige Tage nach dem Ende der damaligen Korrektur – ebenfalls über die 60%-Marke. Zuvor markierte der S&P 500 wieder ein neues Allzeithoch und der DAX zeigte deutliche Zeichen einer Bodenbildung.

Warum die Anleger inzwischen auf „Buy on Dips“ konditioniert sind

So ist es auch diesmal. Aber auch schon vorher zeigte sich, dass jeder Rückschlag eher eine Kaufgelegenheit ist als ein Anlass zur Sorge („Buy on Dips“). Darauf sind mittlerweile viele Anleger „konditioniert“. Und so ist es kein Wunder, dass Anleger selbst dann wieder starken Optimismus zeigen, wenn die Kurse schon nicht mehr fallen: Sie setzen einfach automatisch darauf, dass die Märkte demnächst weiter steigen.

Das kann man ihnen nicht einmal aus charttechnischer Sicht zum Vorwurf machen. Natürlich verweist Sven Weisenhaus zu Recht darauf, dass der DAX bislang nicht viel mehr als 50 % der Korrektur von Anfang November wettgemacht hat (siehe Börse-Intern vom 21.11.2017 und violette Fibonacci-Linien im folgenden Chart). Und weil die bisherige (vermeintliche) Bodenbildung in Form eines Dreiecks verläuft (siehe rote Linien und graue Markierung) könnte es sich tatsächlich nur um eine kurze Verschnaufpause vor einer nächsten, gleich großen Abwärtswelle handeln (siehe gelbe Rechtecke). Das Kursziel dieser zweiten Abwärtswelle läge übrigens bei 12.531 Punkten.

 

Das ist die bullishe Sichtweise der jüngsten Korrektur

Aber ein Bulle, der auf „Buy on Dips“ konditioniert ist, sieht das natürlich anders. Aus seiner Sicht ist den Bären an der 13.000er Marke bzw. am Juni-Hoch und den dortigen Unterstützungen (grüne Linien/Zone) die Luft ausgegangen. Auch der übergeordnete Aufwärtstrend, in dem der DAX seit Juni 2016 läuft (also seit besagter „größerer“ Korrektur), wurde zuletzt mehrfach erfolgreich getestet (siehe grüne Pfeile).

Und der Rücksetzer vom November hat dabei erst 38,2 % des Anstiegs seit Ende August korrigiert (siehe blaue Fibonacci-Linien). Selbst wenn es nun zu einer zweiten Abwärtswelle käme, bliebe diese noch oberhalb der blauen 61,8%-Linie – womit diese Korrektur immer noch nur eine kurzfristige Unterbrechung eines auf allen anderen Ebenen intakten Aufwärtstrends ist.

Daran lässt auch Sven Weisenhaus keinen Zweifel. Aber mit seiner differenzierten Sichtweise auf die Märkte unterscheidet er sich wohltuend von vielen anderen Börsenkommentatoren. Denn die meisten sind inzwischen überaus bullish bis euphorisch. Das gilt natürlich insbesondere in den USA, wo die Kurse seit dem vergangenen Sommer quasi ohne Unterlass steigen.

US-Börsenbriefschreiber im Euphorie-Modus!

Und so stieg die Stimmung unter der US-Börsenbriefschreibern bereits Ende November auf den höchsten Wert seit 1987! Bislang manifestierte sich dieser Optimismus „nur“ im Verhältnis von Bullen zu Bären (grüne Kurve im oberen der beiden folgenden Charts). Dieses erreichte im Oktober erstmals seit 2015 einen Wert von vier und kletterte bis Anfang November auf den bisher höchsten Wert seit 30 Jahren (4,47). Dabei gelten bereits Werte von mehr als drei als überoptimistisch.

 

(Quelle: Yardeni Research mit Daten von Investors Intelligence)

Inzwischen stieg aber auch der Anteil der Bullen (siehe blaue Kurve) auf einen neuen Rekordwert seit 1987 (64,5 %), während die Zahl der Bären (rote Kurve) ähnlich gering ist wie 2014/2015. Das weckt natürlich unangenehme Erinnerungen: 2015 kam es zu der bisher letzten größeren Korrektur im laufenden Aufwärtstrend seit 2009. Sie war zwar letztlich ebenfalls eine gute Kaufgelegenheit, aber prinzipiell besteht natürlich die Möglichkeit, dass der nächste Einbruch das Ende dieses historisch einmaligen Aufwärtstrends einläutet.

Wo der Haken bei sentimenttechnischen Signalen steckt

Die Euphorie, die derzeit zweifellos unter den Börsenbriefschreibern in den USA herrscht, ist aus antizyklischer sentimenttechnischer Sicht damit ganz klar ein Alarmsignal. Hinzu kommt die nach wie vor niedrige Volatilität, die selbst nach der recht kräftigen jüngsten Korrektur im DAX wieder die Werte vom Frühjahr und Sommer erreicht hat – als noch keine Sommer- und Herbstkorrekturen absehbar waren.

Die Crux bei diesen stimmungstechnischen Werten ist nur, dass sie zum Teil sehr lange auf derartigen Extremwerten verharren bzw. sie immer wieder erreichen können, bevor der Markttrend sich dreht. Das war auch vor der Korrektur von 2015 so: Die Stimmungswerte unter den US-Börsenbriefschreibern erreichten bereits Ende 2013 erstmals ihre damaligen Extremwerte. Aber ein größerer Rückschlag an den US-Börsen ließ bis Ende September 2014 auf sich warten – und wurde dann umgehend wettgemacht. Und erst ab Juli 2015 gab es die nächsten stärkeren und längeren Korrekturen. Bis dahin erreichten die Stimmungswerte jedoch noch mehrfach neue Extremwerte (siehe rote Ellipsen).

Das ist nun ebenfalls möglich. Die Konjunktur brummt, die Gewinne der Unternehmen steigen dementsprechend (siehe Börse-Intern vom 8.11.2017) und damit ist auch die Stimmung in den Chefetagen äußerst positiv (siehe Börse-Intern vom 24.11.2017). Da bisher nicht absehbar ist, dass sich daran etwas ändert, haben auch die Aktienmärkte prinzipiell noch weiteres Potenzial.

Wie Sie in der kommenden Euphorie agieren sollten

Was sollte man als Anleger in dieser Situation also tun? Eigentlich das, was man immer tun sollte: den Trends folgen und Gewinne laufen lassen. Konkret heißt das, dass Sie starke Aktien halten und schwächelnde Werte ausmustern oder durch Stopps absichern sollten. Auf diese Weise reduzieren Sie automatisch bei weiter steigenden Kursen Ihre Investitionsquote, bleiben aber dennoch bei der Rally dabei.

Bei Neuinvestments ist Vorsicht angebracht. Die Suche nach unterbewerteten Aktien ist nun etwas heikel. Salopp gesagt: Wenn eine Aktie jetzt noch nicht gestiegen ist, dann wird es dafür spezielle (negative) Gründe geben. Alle „guten“ Werte sind inzwischen mehr oder weniger überbewertet. Auf diese Trends können Sie natürlich immer noch setzen – wenn Sie sich trauen. Denn es ist nicht jedermanns Sache, teure Aktien zu kaufen und zu hoffen, dass sie weiter steigen.

Andererseits geht die euphorische Phase offenbar jetzt erst so richtig los. Auch die positive saisonale Börsenphase hat gerade erst begonnen. Und nach dem erfolgreichen Thanksgiving-Wochenende in den USA (für die Online- und Einzelhändler) könnte nun die Jahresendrally starten. Dann können die Kurse noch bis weit ins neue Jahr hinein steigen.

Sie können also die nächsten Wochen als Zünglein an der Waage nutzen: Die Sentimentwerte zeigen nämlich, dass offenbar viele Anleger eine Jahresendrally erwarten. Wenn es dazu kommt, ist die Rally weiterhin intakt und Sie können in den nächsten Wochen laufende Trends immer noch ausreizen. Sonst sichern Sie Ihre Positionen verstärkt ab und bauen Liquidität auf und Risiko ab.

Viel Erfolg wünscht Ihnen dabei

Ihr Torsten Ewert

Trader-Sentiment für 48. KW 2017 (27.11. - 01.12.)

von Sven Weisenhaus

Vor einer Woche waren die Optimisten in der klaren Überzahl (55,80 %). Dies sprach dafür, dass die zuvor begonnene Kurserholung im DAX (siehe dunkles Rechteck im folgenden Chart) lediglich eine Gegenbewegung im Abwärtstrend war.

Auch nach dem anschließenden Kursverlauf der vergangenen Woche (helles Rechteck) deutet das Chartbild noch lediglich auf eine Konsolidierung der vorangegangenen Abwärtsbewegung und somit bald wieder fallende Notierungen hin. Denn die Kurse konnten zwar leicht zulegen, doch ein klarer Aufwärtstrend etablierte sich nicht. Stattdessen tendierte der DAX eher seitwärts, was nicht gerade für eine Stärke der Bullen spricht.

Aber von einem Sentiment als funktionierendem Kontraindikator kann man dieses Mal dennoch nicht sprechen. Denn letztlich hatte die Mehrzahl der Voting-Teilnehmer Recht, weil der deutsche Leitindex in der vergangenen Woche nur kurzweilig Verluste verzeichnete und die meiste Zeit oberhalb des Schlusskurses der Vorwoche (blaue Linie im Chart) notierte. Zudem stand am Ende mit 13.059,84 Punkten ein Wochengewinn in Höhe von 66,11 Zählern bzw. 0,5 % zu Buche.

Doch das Sentiment bekommt in den nächsten Tagen eine zweite Chance. Denn weiterhin herrscht ein klares Übergewicht auf Seiten der Optimisten. In der aktuellen Umfrage haben sogar stolze 60,32 % der Teilnehmer auf den Button für einen steigenden DAX geklickt.

Einen Wert von mehr als 60 % Bullen haben wir zuletzt Anfang Juli 2016 gemessen. Damit deutet nicht nur das Chartbild, sondern auch das Sentiment darauf hin, dass wir tatsächlich lediglich eine Konsolidierung im Abwärtstrend gesehen haben und somit bald wieder fallende Notierungen folgen.


Ihr 
Sven Weisenhaus 
- Stockstreet-Team - 
www.trader-sentiment.de

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