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Kurssturz bei Technologieaktien - Platzt die nächste Blase?
Ausgabe vom 13.06.2017
Kurseinbruch bei Technologieaktien - Platzt hier die nächste Blase?
von Sven Weisenhaus
Morgen findet die wichtige Zinsentscheidung der US-Notenbank statt. Und tatsächlich zeigen sich die Anleger, wie am vergangenen Freitag vermutet, im Vorfeld wieder zurückhaltend. Weder die EZB-Sitzung noch die Anhörung von Comey vor dem US-Senat oder die Wahlen in Großbritannien und Frankreich konnten für neuen Schwung an den Aktienmärkten sorgen. Und wenn die Fed die Erwartungen an eine Zinsanhebung erfüllt, dürften auch davon keine Impulse ausgehen. Für kurzfristige Anleger bzw. Trader sind diese Phasen ein Alptraum.
DAX läuft seit über einem Monat seitwärts
Der DAX zum Beispiel notiert aktuell auf dem Niveau, das er bereits Anfang Mai erreicht hat (siehe blauer Pfeil im folgenden Chart). Seit über einem Monat pendelt er also schon wieder nur seitwärts. Im Wesentlichen blieb der Index dabei zwischen 12.530 und rund 12.840 Zählern, was einer Range von 310 Punkten bzw. gerade einmal 2,47 Prozent entspricht.
Die meiste Zeit davon waren die Handelsspannen aber noch enger (blaue Rechtecke). Und ein Ausbruch aus diesen Spannen entwickelte sich jeweils zum Fehlsignal. Da werden sich sicherlich einige Trader die Finger verbrannt haben.
Scharfer Kursrückgang bei Technologieaktien
Überraschend kam für viele Anleger sicherlich auch der scharfe Kursrückgang der Technologieaktien am Freitag. Dass sofort von dem möglichen Platzen einer Blase gesprochen wurde, zeigt wieder einmal nur zwei Dinge:
Erstens sind die Anleger größere Tagesverluste nicht mehr gewohnt, obwohl diese in der Vergangenheit völlig normal waren. Doch angesichts der bereits relativ lang anhaltenden Phase geringer Volatilität, lässt schon ein Kursrückgang eines Index wie dem Nasdaq100 um mehr als zwei Prozent leichte Panik aufkommen.
Doch genau damit sind wir bei „zweitens“ angelangt. Wenn die Angst der Anleger vor größeren Korrekturen so schnell sichtbar wird, dann herrscht noch nicht genügend Euphorie, um den laufenden Aufwärtstrends den Todesstoß zu geben. Denn Sie wissen ja: Eine Hausse wird in der Panik geboren, wächst in der Angst, reift im Optimismus und stirbt in der Euphorie.
Nasdaq100: Aufwärtstrend völlig intakt
Und im Nasdaq100 wurde mit den Kursverlusten von Freitag und Montag lediglich das untere Ende des völlig intakten Aufwärtstrends angelaufen (siehe grüner Pfeil im Chart).
Dabei wurde die Trendlinie aber noch nicht einmal exakt erreicht, geschweige denn unterschritten. Und die gestrige Tageskerze war bereits wieder eine bullishe.
Wann Sie von einem Trendende ausgehen müssen
Im Nasdaq100 ergeben sich also erst Hinweise auf ein Ende der aktuellen Aufwärtsbewegung, wenn es trotz der Umkehrkerze wieder zu fallenden Kursen kommt und der grüne Aufwärtstrendkanal klar gebrochen wird. Dann könnte es allerdings noch nur zu einer Abflachung des Aufwärtstrends kommen, wie wir sie zum Beispiel zwischenzeitig bereits mit dem roten Aufwärtstrendkanal gesehen haben. Um von einem endgültigen Ende des übergeordneten Aufwärtstrends zu sprechen, müssten die Kurse noch sehr viel weiter fallen. Alles andere ist bis dahin lediglich die längst überfällige charttechnische Korrektur.
Auch im DAX ist die kurzfristige Tendenz von höheren Tiefs, über die ich am 8. Juni berichtete, noch nicht endgültig beendet. Denn zwar wurde das damals genannte Tief von 12.660, nicht jedoch das von 12.640 Zählern unterschritten. Doch erst dann dürfte der DAX erneut in Richtung 12.530 Punkte laufen.
Zwei saisonal schwache Wochen
In beiden Indizes ist also noch keine charttechnische Gefahr für die Aufwärtstendenz zu erkennen. Man sollte allerdings bedenken, dass es in der 24. und 25. Woche eines Jahres aus saisonaler Sicht oft zu fallenden Kursen kommt (siehe auch Börse-Intern vom 31. Mai). Daher bleibt es bei meinem Tipp der vergangenen Wochen: Neue Long-Positionen sind auf dem aktuellen Niveau zu riskant. An bestehenden Positionen kann man aber festhalten und die Gewinne laufen lassen. Dabei sollten aber die Stopps eng gefasst werden.
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Ihr
Sven Weisenhaus
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