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Die Zinssenkung der Fed für heute ist gesetzt, aber …
Ausgabe vom 10.12.2025
Die Zinssenkung der Fed für heute ist gesetzt, aber …
von Torsten Ewert
Heute Abend um 20 Uhr MEZ gibt die US-Zentralbank Fed ihre Zinsentscheidung bekannt. Allgemein wird mit knapp 90%-iger Wahrscheinlichkeit mit einer weiteren Zinssenkung gerechnet.
Eine erstaunlich hohe Einmütigkeit
Diese Einhelligkeit ist einigermaßen erstaunlich angesichts des jüngsten Schlingerkurses der Fed: Zunächst verpasste Fed-Chef Powell persönlich direkt nach dem Oktober-Meeting den Zinssenkungsfantasien einen Dämpfer, dann folgten zwei Wochen später weitere Fed-Mitglieder mit ähnlichen Aussagen – bevor dann andere hochrangige Fed-Vertreter wieder zurückruderten und damit insgesamt ein gespaltenes Meinungsbild innerhalb des Entscheidungsgremiums der US-Zentralbank (FOMC) offenbarten.
Das blieb nicht ohne Folgen für die Finanzmärkte bzw. Erwartungen der Anleger. So brach die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im Dezember Mitte November deutlich ein (siehe rote Markierung in der folgenden Grafik), erholte sich danach wieder bis zur genannten 90%-Marke.

Quelle: CME Fed Watch Tool
Wie gesagt, dieser hohe Wert, diese Einmütigkeit der Börsianer erstaunt, denn bereits beim Zinsentscheid im Oktober war der Widerstand gegen die Zinssenkung beachtlich (was Powell vermutlich zu seiner Warnung veranlasst hat). Und der Schlingerkurs der Fed bei öffentlichen Aussagen ihrer Mitglieder spricht eher dafür, dass dieser Widerstand noch gewachsen ist.
Warum Inflation und Arbeitsmarkt gegen eine Zinssenkung sprechen
Hinzu kommt, dass die Inflation hoch bleibt und sich in den vergangenen Monaten wieder vom 2%-Ziel der Fed (grüne Linie) bis auf mehr als 3 % entfernt hat:

Zudem ist der Arbeitsmarkt keineswegs schwach, wie die bisher jüngsten Datenpunkte vom September gezeigt haben: Der Stellenaufbau, der zeitweise zum Erliegen gekommen war, hat sich wieder etwas erholt, …

… die Arbeitslosigkeit ist mit 4,4 % weiterhin historisch sehr niedrig (Werte bis 5 % gelten in den USA als „Vollbeschäftigung“) …

… und die offenen Stellen (für die bereits Werte bis Oktober vorliegen) halten sich mit der Zahl der Arbeitslosen nach wie vor die Waage – was keineswegs selbstverständlich ist, wie die folgende Grafik zeigt:

Und es erscheint – auch angesichts des starken 3. Quartals gemäß der jüngsten Berichtssaison – unwahrscheinlich, dass die nächsten Arbeitsmarktdaten für November (die am kommenden Dienstag veröffentlicht werden), ein völlig anderes Bild zeigen.
Die „Massenentlassungswelle“ in den USA ist bisher ausgeblieben
Das gilt auch, falls die „Einwanderungspolitik“ der US-Regierung womöglich den Zuwachs oder das Niveau des Arbeitskräfteangebots in den USA gedrückt hat, was die vermeintliche Stärke des US-Arbeitsmarkts unter Umständen eventuell überzeichnen könnte.
Ein mögliches Indiz dafür liefert der scharfe Einbruch der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe von Ende November:

Allerdings ist dieser Indikator, wie man sieht chronisch volatil, ein einzelner Datenpunkt daher noch kein Beweis für irgendwas. Immerhin zeigt er, dass die Unternehmen ihre Entlassungen in der Breite nicht hochfahren – und das trotz einiger prominenter Ankündigungen von Massenentlassungen in den vergangenen Wochen.
Eine „Entlassungswelle“ wäre aber eine notwendige Bedingung für eine abrupte Schwäche des Arbeitsmarkts, welche die Fed unter Umständen zum Handeln bewegen könnte/müsste.
Erleben wir heute eine massive böse Überraschung?
Gut, auch die Fed bewegt sich mangels Daten weiterhin im Nebel (auch wenn sie durch eigene Kontakte und Umfragen zumindest einen gewissen Eindruck vom Zustand der Wirtschaft haben sollte). Und danach ist die US-Zentralbank wohl der Meinung, dass die 3%-ige Teuerungsrate durch Zolleffekte bedingt ist, die aufgrund eines Nachlaufeffekts die Inflation auch in den kommenden Monaten weiter nach oben schieben sollten.
Unklar ist jedoch, ob die Fed diese Zolleffekte als vorübergehend einstuft, also eventuell bereit ist, zeitweise eine höhere Inflation zu tolerieren. Eigentlich sollte man meinen, dass von „vorübergehend“ keine Rede sein kann, da es keine Anzeichen gibt, dass die Zölle wieder sinken. Und alle Firmen, die bisher noch zurückhaltend waren, die höheren Kosten durch die Zölle weiterzugeben, werden im Lauf der Zeit schon aus Selbstschutz dazu übergehen müssen, ihre Preise ebenfalls (weiter) zu erhöhen.
Aufgrund dieser Datenlage muss man zu der Einschätzung kommen, dass die Märkte die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung heute Abend „eigentlich“ massiv überschätzen. Aber da nach den Aussagen für eine Zinssenkung durch Fed-Mitglieder Ende November keine gegenteiligen Wortmeldungen mehr erfolgten, muss man aufgrund der üblichen Kommunikationsregeln der Fed davon ausgehen, dass dies die letzten Worte dazu waren.
Alles andere wäre eine massive böse Überraschung – mit entsprechenden Folgen für die Märkte.
Wie es nach der Fed-Sitzung weitergehen könnte
Dies ist unwahrscheinlich, aber es könnte sein, dass Powell auf der Pressekonferenz erneut die Zinssenkungserwartungen dämpft. Zwar erwarten die Märkte aktuell erst für Juni eine weitere Zinssenkung, aber dennoch könnten entsprechende Aussagen Powells zu kurzfristigen Turbulenzen führen.
Allerdings gibt es auch Beobachter, die mit Blick auf die bevorstehende Ablösung Powells im Mai schon jetzt mit Signalen für eine weiterhin lockere Geldpolitik rechnen. So schreibt die Deka Bank in einem Kommentar: „Denkbar wäre, dass der Inflationsausblick für das kommende Jahr etwas gesenkt wird. Zudem könnte der Median für das Leitzinsniveau Ende des kommenden Jahres um 25 Basispunkte sinken. Hierfür bedarf es nur der Meinungsänderung eines einzigen FOMC-Mitglieds.“
Das könnte insbesondere die Aktienmärkte wieder anfeuern. Wie sich dies jedoch auf die Anleihe- und Devisenmärkte auswirkt, bleibt abzuwarten. Mehr dazu in den nächsten Tagen, wenn es soweit ist.
Mit besten Grüßen
Torsten Ewert
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