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Wer wettet gegen die US-Verbraucher?
Ausgabe vom 12.11.2025
Wer wettet gegen die US-Verbraucher?
von Torsten Ewert
Der Government Shutdown in den USA kann abgehakt werden. Der US-Senat hat mit den Stimmen einiger Demokraten ein Gesetzespaket beschlossen, das einen Übergangshaushalt und damit ein Ende des Teilstillstands der Regierungsgeschäfte ermöglicht.
Heute ab 18 Uhr MEZ berät das Repräsentantenhaus darüber; wenn die Abgeordneten zustimmen, muss noch Präsident Trump unterschreiben. Beides gilt als Formsache.
Zwei wichtige Regeln für Anleger
Das Problem dabei: Es wird nur ein Übergangshaushalt, der zunächst bis Ende Januar gilt. Dann könnte alles von vorn losgehen…
Warum das für Anleger wichtig ist? Weil es dabei auch um die Stimmung der US-Verbraucher geht: Wer in den vergangenen mehr als 40 Tagen kein Gehalt bekommen hat, und sich fragen muss, ob es in ein paar Wochen erneut dazu kommt, könnte bei den Einkäufen für die bevorstehenden Festtage Thanksgiving und Weihnachten zurückhaltend sein.
Aber es gibt zwei Regeln: Die erste betont auch Warren Buffett immer wieder, dass man – an der Börse – nie gegen „Amerika“, also die USA, wetten sollte. Die Stärke des US-Aktienmarktes, die auch nach den größten Rückschlägen immer wieder zurückkehrt, unterstreicht das.
Drückt die schlechte Stimmung nicht die Kaufbereitschaft?
Die zweite Regel ist etwas spezieller, aber ähnlich: Man sollte auch nicht gegen die US-Verbraucher wetten! Einkaufen werden die Leute immer – wie schlecht es ihnen auch immer geht, soll das wohl heißen. Zumindest gilt das für die Festtagseinkäufe, wie die folgende Statistik der National Retail Federation der USA zeigt:

Und trotz Shutdown und mieser Verbraucherstimmung – auf die Sven Weisenhaus gestern hingewiesen hat – erwartet die US-Einzelhändlervereinigung einen weiteren Anstieg der Feiertagsverkäufe wie in den Vorjahren.
Gut, die Daten sind nicht preisbereinigt; man müsste also von den Zuwächsen noch die Inflation abziehen. Doch Stimmung hin oder her – die scheint wenig Einfluss auf die Kaufbereitschaft zu haben. Und davon geht auch die NRF aus. Ihr Präsident betont ausdrücklich: „Die US-Verbraucher mögen vorsichtig sein, was ihre Stimmung betrifft, bleiben aber grundsätzlich stark und treiben weiterhin die US-Wirtschaft an.“
Die Einzelhandelsumsätze und die Inflation
Na ja, man wird sehen. Sven Weisenhaus hat gestern auch darauf hingewiesen, dass die aktuelle Verbraucherstimmung so schlecht ist wie im Juni 2022. Bis November erholte sie sich dann zwar etwas, aber die Feiertagsumsätze stiegen 2022 laut NRF nur um 4,7 %.
„Nur“ deshalb, weil damals die Inflation zwischen 6 und 7 % lag. Die Inflation war also höher als der Umsatzzuwachs! Real haben die US-Verbraucher demnach 2022 weniger gekauft. Aktuell liegt die Inflation bei 3 %. Diesen Wert müssen die Verbraucher also toppen.
Hinweise darauf, ob das gelingt, könnte noch die US-Quartalsberichtssaison liefern, die nun zu Ende geht. Denn sie wird traditionell von den großen Einzelhändlern, wie Walmart und Target, beschlossen. (Der Grund dafür hat übrigens auch mit den Feiertagen zu tun: Weil auch noch nach Weihnachten in den Geschäften „die Hölle“ los ist und die abschließende Inventur dann kaum vernünftig durchgeführt werden kann, enden die Geschäftsjahre von Walmart und Co. erst im Januar. Dann ist der Trubel vorbei, die Abrechnung einfacher – aber dafür gibt es die Ergebnisse auch erst später.)
Kann der Stimmungstest diesen Trend drehen?
Und wie immer sind die Berichte der Einzelhändler zum 3. Quartal auch ein Stimmungstest für die Kaufbereitschaft der Verbraucher. Die Börsianer haben da aber nicht allzu viel Hoffnung. Einzelhändler und andere Aktien des Basiskonsum-Sektors sind an der Börse schon länger nicht gefragt.
Laut der monatlichen Fondsmanager-Umfrage der Bank of America (BofA) war der Sektor bei den Profis im Oktober so unbeliebt wie seit April 2021 nicht mehr (siehe hellblaue „Nadeln“ in folgender Grafik):

Das ist durchaus verständlich, schließlich läuft der Sektorindex seit Jahren dem Gesamtmarkt hinterher, wie die dunkelblaue Kurve der relativen Performance zum Markt zeigt. Wobei man sich natürlich fragen kann, ob der Sektor so unbeliebt ist, weil die entsprechenden Aktien so schwach sind, oder ob der Sektor so schwach ist, weil er unbeliebt ist.
Wie auch immer – es ist jedenfalls unwahrscheinlich, dass sich ausgerechnet Ende 2025 das Blatt wendet.
Allerdings sollte man dennoch die Regel beherzigen, nicht gegen die US-Verbraucher zu wetten – viel schwächer kann der Konsumsektor kaum noch werden. Das Abwärtspotenzial ist also begrenzt.
Eine gute Nachricht zum Schluss
Die gute Nachricht, für alle, die auf eine Wende spekulieren, ist jedoch, dass der Sektorindex ein nachlaufender Indikator ist: Bevor er nach oben dreht, muss dies eine hinreichende Anzahl der entsprechenden Aktien mit gehöriger Stärke tun.
Man kann also in den nächsten Wochen und Monaten Ausschau halten nach Aktien des Sektors, die neue Stärke zeigen. Ein gutes Beispiel dafür gibt es: den Gesundheitssektor. Er steckte zuletzt fast ein Jahr lang im Abwärtstrend – die längste derartige Phase außerhalb einer allgemeinen Baisse seit 1995! Inzwischen hat aber nicht nur der Sektor-Trend gedreht, sondern einige Aktien des Sektors haben bereits neue Hochs erreicht!
Irgendwann wird es im Basiskonsumsektor genauso kommen. Und wer weiß, vielleicht ist es ja doch schon in der bevorstehenden Feiertagsperiode soweit…
Mit besten Grüßen
Torsten Ewert
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