Die Börsen scheinen derzeit im Sommer-Loch angekommen zu sein. Denn es herrscht seit einiger Zeit eine deutlich geringere Volatilität. Daran konnten auch jüngste Konjunkturdaten nichts ändern, auf die die Märkte im Falle der Arbeitsmarktdaten vor zwei Wochen noch deutlich stärker reagiert hatten.
US-Arbeitsmarktdaten enttäuschen
So wurden heute in den USA wieder die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. Und diese haben die Erwartungen enttäuscht. Denn mit 1.106 Tausend kletterten sie nicht nur wieder über die Millionenmarke, die mit revidiert 971 Tausend vor einer Woche erstmals seit exakt 5 Monaten wieder unterschritten worden war, sondern sie lagen auch über den Prognosen, die einen weiteren Rückgang auf 920 Tausend erhoffen ließen.
Nun ja, da es sich womöglich wieder nur um eine moderate Gegenbewegung im sonst intakten Abwärtstrend handelt und die Börsen ja seit einiger Zeit eh kaum mit Kursabschlägen auf negative Daten reagieren, blieben auch dieses Mal Kursreaktionen aus.
Stimmungsindikatoren deuten auf eine Verlangsamung der Erholung hin
Gleiches gilt auch für aktuelle Stimmungsindikatoren, die ebenfalls schwächer ausfielen als zuvor. Der Philly-Fed-Index, das Stimmungsbarometer des Verarbeitenden Gewerbes der Fed von Philadelphia, wurde heute für August mit einem Wert von 17,2 angegeben, nach 24,1 Punkten im Monat zuvor. Es deutet damit zwar auf Wachstum hin, aber auf ein geringeres Tempo.
(Quelle: philadelphiafed.org)
Gleiches gilt für den NY Empire State Manufacturing Index, der die Lage im produzierenden Gewerbe im Bundesstaat New York misst. Hier wurde mit 3,7 Zählern nur noch ein Wert knapp über der Wachstumsschwelle von 0 Punkten gemeldet, nach noch 17,2 Zählern im Monat zuvor.
(Quelle: newyorkfed.org)
Auch hier hat sich das Tempo der Konjunkturerholung also verlangsamt, nachdem es erst im Juli wieder in den Wachstumsbereich zurückgekehrt war. Die Daten dürften damit einen Vorgeschmack auf die morgigen Einkaufsmanagerdaten werfen. Und sie passen sehr gut zur gestrigen Zusammenfassung des bisherigen Marktgeschehens.
DAX läuft in engen Bahnen seitwärts
Doch wie eingangs geschrieben, haben diese Daten die Anleger nicht aus der Ruhe bringen können. Der DAX läuft zum Beispiel seit 8 Handelstagen im Wesentlichen in einer Range von nur rund 250 Punkten bzw. rund 2 % auf und ab (siehe rechtes Rechteck im folgenden Chart). In den 5 Tagen zuvor tendierte der Index sogar in noch engeren Bahnen seitwärts (linkes Rechteck).
Ähnlich sieht das Bild auch bei den US-Indizes aus. Die Tageskerzen sind dort zuletzt immer kleiner geworden, wie der folgende Chart des S&P 500 aus der gestrigen Börse-Intern noch einmal beispielhaft zeigt:
Zuletzt war dies im S&P 500 der Fall, bevor der Index im Juni kräftig einsackte. Und davor hatten wir es mit derart kleinen Tageskerzen zu tun, als die Kurse auf den Corona-Crash zuliefen. Es könnte demnach ein erneuter Rücksetzer drohen, zumal wir immer tiefer in die saisonal schwache Marktphase eintauchen.
DAX sendet erneut Signale der Schwäche
Im DAX sind sogar schon erneute Anzeichen von Schwäche zu erkennen. Neben den überwiegend seitwärts tendierenden Kursen (siehe gelbe Rechtecke im Chart oben), die die aktuelle Aufwärtstendenz im Vergleich zu den vorangegangenen Kursgewinnen bereits schwächlich erscheinen lassen, hat der DAX heute auch einen kurzfristigen Aufwärtstrendkanal gebrochen (grün im folgenden Chart), der seit Ende Juli gültig war.
Dem Index ist es damit erneut nicht gelungen, das Hoch von Anfang Juni (rote horizontale Linie im Chart) bzw. die psychologisch wichtige runde Marke von 13.000 Punkten nachhaltig zu überwinden. Stattdessen setzt er die dreieckartige Formation fort, über die Torsten Ewert am Montag berichtet hat (orange Linien). Hier bleibt es weiterhin abzuwarten, in welche Richtung der DAX diese verlassen kann.
Sind hier nur die Stillhalter am Werk?
Angesichts des jüngsten Trendbruchs scheint es aber so, als könnten die Stillhalter den DAX nun deutlich leichter bis zum morgigen (kleinen) Verfallstag unterhalb der 13.000er Marke halten, an der sich ein sehr großes Volumen an Call-Positionen findet. Womöglich kommt es erst danach zu einer Richtungsentscheidung im DAX.
Und auf diese kann man dann wieder entsprechend reagieren. Bricht der DAX nach oben aus, kann man an bestehenden Long-Positionen festhalten oder sogar neue kurzfristige Spekulationen eingehen, rutscht der DAX nach unten heraus, sollte man (weitere) Gewinne mitnehmen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Trading
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
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