Laut einer Co-Studie zwischen dem ifo-Institut und dem KOF-Institut aus Zürich profitiert die US-amerikanische Volkswirtschaft bislang von den Strafzöllen gegen China. Demnach erzielen die USA von den auf chinesische Waren erhobenen Zöllen einen Gesamtnutzen in Höhe von 18,4 Milliarden Dollar.
„Zölle sind nichts anderes als Abgaben, deren Last verteilt wird auf ausländische Hersteller und inländische Verbraucher“, sagte Co-Autor Gabriel Felbermayr vom Münchener ifo-Institut. Und „im Falle der amerikanischen Zölle auf chinesische Güter werden drei Viertel der Belastung auf die chinesischen Hersteller verlagert, und die Vereinigten Staaten erzielen damit erhebliche Einnahmen.“ Allerdings dürften diese Einnahmen erst einmal nur in die Staatskassen fließen, womit die US-Wirtschaft von den Zöllen nicht profitiert, sondern eher Schaden nimmt.
USA könnten als Sieger aus dem Handelsstreit hervorgehen
Aber das sind vielleicht nur kurzfristige Effekte. Am Ende könnten auch die US-Unternehmen als Gewinner aus diesem Streit hervorgehen. Nämlich dann, wenn sich der chinesische Markt, wie von Trump gefordert, öffnet und die Zölle anschließend wieder abgeschafft werden. Und wie es aussieht, zeigen die Zölle auf chinesischer Seite bereits Wirkung. Laut der US-Regierung haben die USA von China eine Liste mit möglichen Zugeständnissen zur Lösung des Handelskonflikts erhalten. Es sei eine „ziemlich vollständige Liste“ mit 142 Punkten, allerdings fehlen darauf noch „vier oder fünf große Dinge“, so Trump.
Wall Street vom Handelskonflikt hin- und hergerissen
Bei dem G20-Gipfel der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer Ende des Monats will Trump sich auch mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping treffen. Zuvor hatte der US-Präsident erklärt, er könne möglicherweise auf neue Zölle für Waren aus der Volksrepublik verzichten, während Handelsgespräche mit China liefen. Diese Hoffnung auf Entspannung im Handelsstreit der USA mit China hatte die Wall Street zum Schluss der vergangenen Woche gestützt.
Doch von dieser positiven Entwicklung ist inzwischen nichts mehr übrig, nachdem der Asien-Pazifik-Gipfel am vergangenen Sonntag ohne die traditionelle Abschlusserklärung zu Ende gegangen war. Das Treffen war vom Handelsstreit zwischen den USA und China überschattet und beide Seiten überzogen sich mit neuen gegenseitigen Vorwürfen. Die Wall Street ist dadurch in dieser Woche wieder in einen Abwärts-Strudel geraten.
S&P 500 unterschreitet wichtige Kursmarke
Statt das Kursniveau zu überwinden, welches die laufende Korrektur beendet hätte, ist zum Beispiel der S&P 500 unter ein Kursniveau gefallen, welches für eine weitere Abwärtswelle spricht. In beiden Fällen ist damit das 61,80%-Fibonacci-Retracement gemeint. Wie am vergangenen Donnerstag berichtet (siehe auch folgender Chart), war der S&P 500 an der 61,60er Marke der gesamten Oktober-Korrektur abgeprallt (roter Pfeil).
Und heute ist der Index klar unter das 61,80%-Retracement seiner Gegenbewegung gefallen (rote Ellipse).
Ähnliches gilt für den Dow Jones. Allerdings haben beide Indizes noch nicht das Oktober-Tief erreicht oder gar unterschritten. Und damit kann die aktuelle Abwärtsbewegung durchaus noch Bestandteil einer Konsolidierung sein, bei der die Amplituden kürzer werden und der Oktober-Einbruch letztlich über eine Seitwärtstendenz mit langsam abnehmender Volatilität verdaut wird - die Kurse also, wie schon zu Jahresbeginn, nach dem Kurseinbruch erst einmal langsam auspendeln.
Starke Intraday-Erholung halbiert Verluste
Dieses Szenario ist erst hinfällig, wenn sowohl im Dow Jones als auch im S&P 500 die Oktober-Tiefs unterschritten werden. Doch aktuell können sich die US-Indizes von ihren Tagestiefs schon wieder deutlich erholen. Der Dow Jones hat seinen heutigen 600-Punkte-Verlust glatt halbiert. Und dies spricht dafür, dass die Kurse nach einem tieferen Hoch möglicherweise heute ein höheres Tief markiert haben und das „Auspendel“-Szenario damit Form annimmt. Das muss abgewartet werden.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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