Nach der Zinsanhebung durch die US-Notenbank scheinen sich die Aktienanleger immer noch keine klare Meinung dazu gebildet zu haben. Denn ein neuer Trend hat sich in den großen US-Indizes seitdem nicht gebildet. Stattdessen laufen die Kurse weiterhin auf und ab und treten letztlich auf der Stelle.
Dow Jones zeigt am Allzeithoch leichte Schwäche
Allerdings lassen sich im Dow Jones durchaus Anzeichen einer leichten Schwäche erkennen, womit sich das bereits bekannte Muster aus den vorangegangenen Zinsanhebungen wiederholen könnte (rote Pfeile im Chart).
Allerdings war es dem Dow Jones zuvor gelungen, wie in der Börse-Intern vom 12. September beschrieben, die horizontale Marke bei 25.800 Zählern von oben erfolgreich zu testen (grüne Pfeile) und dann mit weiter steigenden Kursen seinen Aufwärtstrend (grün) zu beschleunigen sowie das Allzeithoch bei 26.616,71 Punkten zu erreichen.
Und angesichts des steilen Anstiegs, der sogar zu einem neuen Allzeithoch führte, ist eine erneute Konsolidierung nun nicht ungewöhnlich. Denn nur selten werden solch wichtige Marken im ersten Anlauf nachhaltig überwunden, wenn sie nach einer so langen Aufwärtsbewegung angelaufen werden.
Daher ist im Moment noch unklar, ob die Bullen lediglich Kraft für den nachhaltigen Ausbruch sammeln oder die Bären nach der Zinsanhebung wieder die Oberhand gewinnen und erneut für deutliche Kursverluste sorgen können.
Das Idealszenario ist eingetreten
Das Idealszenario aus der Chartanalyse vom 12. September lautete jedenfalls, dass der Dow Jones bis zum Sitzungstermin der Fed sein Allzeithoch erreichen und dann zunächst daran abprallen sollte. Genau so ist es tatsächlich gekommen. Nun bleibt eben abzuwarten, ob die Anleger auch dieses Mal negativ auf die Zinsanhebung reagieren.
Erneuter Kursrutsch befürchtet
Meine aktuelle Erwartung an die US-Indizes sollte nicht überraschen: Angesichts der relativ hohen fundamentalen Bewertung und der zuletzt wieder stark und steil gestiegenen Kurse kann ich mir einen erneuten Kursrutsch durchaus vorstellen. Zumal ab der kommenden Woche noch ein Belastungsfaktor hinzukommt:
US-Notenbank entzieht dem Markt 50 Milliarden Dollar
Was in den Medien keine Erwähnung gefunden hat, ist der am Mittwoch vom Federal Open Market Committee (FOMC) ebenfalls getroffene Beschluss, ab Oktober weniger Geld aus fälligen Staatsanleihen und Hypothekenpapieren zu reinvestieren. Die Summen, die zukünftig nicht mehr in den Markt zurückfließen, erhöhen sich jeweils von 24 auf 30 und von 16 auf 20 Milliarden US-Dollar. Die US-Notenbank entzieht dem Markt also ab Oktober nicht mehr „nur“ monatlich 40 Milliarden, sondern dann sogar 50 Milliarden US-Dollar.
Nun kommt dieser Beschluss natürlich nicht unerwartet, sondern er setzt lediglich den bereits bekannten Plan um, über den hier auch schon wiederholt berichtet wurde (Stichwort „Schubumkehr“). Doch es verwundert schon, dass dies in den Medien und an den Märkten offenbar kaum ein Thema ist. Ich sehe darin jedenfalls einen starken Belastungsfaktor für die Aktienmärkte, zumal die EZB gleichzeitig ab Montag ihre Anleihekäufe halbiert.
Fazit
Es bleibt bei meiner Erwartung an eine große Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau, weil die Aktenkurse einerseits durch eine anhaltend positive Wirtschaftsentwicklung und steigende Unternehmensgewinne gestützt werden, andererseits jedoch der zunehmende Liquiditätsentzug durch die Notenbanken belastet.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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