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Die nächste Top-Formation im DAX

Ausgabe vom 06.08.2018

Die nächste Top-Formation im DAX

von Torsten Ewert

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

eigentlich sind wir ja im Sommerloch: Längst haben überall die Ferien begonnen. Viele Leute – natürlich auch Trader und institutionelle Investoren – sind im Urlaub, die Kursschwankungen nehmen daher ab oder werden „unerklärlich“ volatil. In jedem Fall sank dadurch zuletzt die Signalqualität rapide.

Ein Schreck im Sommerloch!

Alle, die in dieser Zeit irgendwo die Stellung halten müssen, haben angesichts der Hitze so ihre Mühe, Motivation und Konzentration auf dem nötigen Level zu halten. Börsianer bilden da keine Ausnahme. Während ich also überlege, mit welchem Thema ich die heutige Ausgabe Ihrer Börse-Intern füllen könnte, schreckt mich ein Leser mit folgender Frage auf:

Ist es vermessen, im Dax eine mögliche SKS-Formation zu erkennen?

Sie werden meinen Schrecken verstehen, wenn ich Ihnen verrate, dass es natürlich der heimliche Ehrgeiz jedes Traders ist, wichtige Chartsignale in den großen Indizes beizeiten zu erkennen. Und eine SKS (Schulter-Kopf-Schulter-Formation) ist zweifellos eine der wichtigsten Formationen überhaupt. Es wäre also geradezu entsetzlich, wenn die geballte Börsenkompetenz von Stockstreet eine SKS im DAX übersehen hätte!

Aber zum Glück hat der Leser einen Chart mitgeschickt, so dass schnell klar war, was gemeint ist. Und dann: Puh – Entwarnung! Diese SKS haben wir auf dem Schirm, genauer gesagt: hatten. Bereits Ende April warnte Sven Weisenhaus an dieser Stelle vor dieser möglichen SKS (siehe Börse-Intern vom 26.04.2018). Damals war die rechte Schulter im Entstehen.

Eine SKS, ihr Tod und ihre wundersame Auferstehung

Aber schon Anfang Mai machte der DAX das Szenario einer baldigen Vollendung dieser SKS durch einen dynamischen Anstieg zunichte. Daher haben wir diese SKS zu den Akten gelegt. Und nun sollte sie wundersamerweise wieder auferstanden sein? Werfen wir also zunächst einen Blick auf den weitgehend „nackten“ Chart:

 

Zum Zeitpunkt unserer April-Analyse waren also die linke Schulter („S“) und der Kopf („K“) bereits ausgebildet. Von der rechten Schulter existierte damals nur die linke Flanke, wobei der Kurs nach dem Tief vom März (siehe Pfeil) noch unterhalb der gestrichelten blauen Linie notierte. Diese Linie läuft parallel zur Nackenlinie (blaue durchgehende Linie), die damals schon bestimmt werden konnte.

Die Nackenlinie sollte idealerweise nahezu waagerecht verlaufen. In diesem Fall war sie jedoch leicht geneigt, was bei einer SKS ebenfalls möglich ist. Allerdings sollten bei einer solchen schiefen SKS die Hochs der beiden Schultern ebenfalls schief und etwa parallel zur Nackenlinie liegen. Und genau dieses Kriterium war mit dem Anstieg des DAX im Mai spätestens oberhalb der 13.000-Punkte-Marke hinfällig!

Warum es keine SKS ist

Aber natürlich hat der Leser dennoch Recht: Weil der Anstieg nicht weiterging, sondern der DAX mittlerweile erneut zur Schwäche neigt, kann man nun abermals eine SKS-Formation erkennen – genauer: eine SKS-ähnliche Formation. Denn für eine echte SKS fehlen einige wichtige Kriterien, wie die Parallelität von Nacken- und Schulterlinie. Dadurch leidet auch die Symmetrie der Formation insgesamt – ebenfalls eine wichtige Voraussetzung für eine regelgerechte SKS!

Und das Volumen (siehe unterer Chartteil) – eines der wichtigsten Kriterien überhaupt bei einer SKS – entspricht gar nicht der Theorie. So sollte idealerweise der Volumenanstieg während des Entstehens der linken Schulter höher sein als alle vorherigen im Bullenmarkt. Das ist erkennbar nicht der Fall (siehe linker gelber Bogen), was die SKS bereits im April zweifelhaft machte. Aber ein ganz klares Ausschlusskriterium ist das sehr hohe Volumen in der rechten Schulter (siehe rechter gelber Bogen).

Fazit: Diese Formation ist definitiv keine SKS!

Der Unterschied zwischen einer SKS und keiner SKS

Können wir uns also zurücklegen und das mögliche baldige Ende des Bullenmarkts ausschließen? Nein, denn man muss ganz klar unterscheiden: Eine SKS ist eine Formation, nach deren Vollendung eine rund 90%-ige Wahrscheinlichkeit besteht, dass das Kursziel der SKS erreicht wird (siehe dazu den o.g. Beitrag vom April). Eine SKS-ähnliche Formation kann ebenfalls eine Top-Formation sein. Aber für das Trading ist sie nicht annähernd so zuverlässig, weil ihre Erfolgswahrscheinlichkeit erstens deutlich geringer und zweitens nicht exakt zu bestimmen ist.

Aus langfristiger Sicht müssen wir also diese mögliche Top-Formation dennoch ernst nehmen. Mit dem einfachen Kriterium der Vollendung einer SKS (Durchbruch durch die Nackenlinie nach unten) kommen wir jedoch nicht weiter. Zur Bewertung der Lage müssen wir weitere charttechnische Hilfsmittel heran­ziehen. Daher nachfolgend noch einmal der gleiche Chart wie oben mit einigen weiteren Elementen:

 

Trend, Trendbrüche und Trendwechsel

Da ist zunächst der langfristige Aufwärtstrend des gesamten Bullenmarkts seit 2009 (grün). Diesen hat der DAX in der großen Korrektur von 2015/16 verlassen, aber Ende 2016 wieder dynamisch zurückerobert (siehe blauer Pfeil). 2017 gab es dann nach einem zwischenzeitlichen Rücksetzer von der 13.000-Punkte-Marke eine weitere punktgenaue Bestätigung dieses Trends (siehe grüner Pfeil).

Insofern war der abermalige Bruch dieses Trends im Frühjahr ein wichtiges Warnsignal, denn er machte die Bestätigung des Trends hinfällig und minderte damit drastisch dessen Relevanz für den weiteren Verlauf des DAX. Folgerichtig scheiterte der DAX dann im Mai und Juni bei zwei weiteren Wiedereintrittsversuchen in diesen Trend (siehe rote Ellipse). Und aus aktueller Sicht ist der grüne Trend endgültig hinfällig, nachdem der DAX mit seinem Juli-Hoch nahezu punktgenau an dessen Unterkante abprallte (siehe roter Pfeil).

Allerdings ist ein Trendbruch nicht zwangsläufig ein Trendwechsel. Häufig wird ein steiler Trend nur durch einen flacheren Trend in die gleiche Richtung ersetzt. Aber natürlich steigt die Gefahr eines Trendwechsels in reifen Bullenmärkten deutlich an. Aktuell hält sich der DAX aber noch über einer steileren Aufwärtslinie (grün), die seit dem Tief von Anfang 2016 gültig ist. Deren Bruch wäre also das nächste Warnsignal.

Warum eine unscheinbare Linie doch relevant ist

Bei einem baldigen Rückfall unter die grüne Trendlinie (der sich aufgrund der aktuellen Schwäche des DAX andeutet) dürfte auch die blaue Linie bei 12.391 Punkten gebrochen werden. Diese Linie, die das alte Allzeithoch von 2015 markiert, scheint keine größere Relevanz mehr zu haben, da der abgebildete Monatschart an dieser Linie keine wichtigen Umkehrpunkte aufweist.

Im Tageschart ist das zum einen jedoch anders und zum anderen hat diese Linie eine weitere Bedeutung. Ihr Abstand zur 13.000er Marke beträgt rund 609 Punkte. Wenn man diese Spanne nach oben und unten abträgt, entstehen neue Kursmarken bei 13.601 und 12.782 Punkten (siehe blaue Rechtecke). Leser, die mit unserer Target-Trend-Methode vertraut sind, werden in dieser Prozedur die Rechteck-Methode wiedererkennen.

Der Dreh- und Angelpunkt für den DAX

Und tatsächlich sind diese scheinbar willkürlich ermittelten Marken im DAX-Chart relevant: So wurde das aktuelle Allzeithoch vom Januar bei 13.597 Punkten, also nahezu an der 13.600er Marke gebildet (siehe rot gestrichelte Linie). Und der Bereich um 12.782 Punkte ist seit dem Zwischenhoch vom Juli 2015 immer wieder relevant (siehe waagerechte grüne Linie/hellgrüne Zone).

Dieser Bereich ist nun natürlich der Dreh- und Angelpunkt für den weiteren DAX-Verlauf: Ein Rückfall darunter – insbesondere, wenn er dynamisch erfolgen sollte – wäre ein sehr bearishes Signal! Dann kann man bereits die SKS-ähnliche Formation als vollendet ansehen und mit einem Trendwechsel rechnen. Die theoretische Nackenlinie (blau gestrichelte Linie) ist zwar auch eine Unterstützung, aber sie dürfte inzwischen nur noch zweitrangig sein. Dennoch wäre natürlich auch ihr Bruch ein weiteres negatives Zeichen und würde die Gefahr eines Trendwechsels weiter erhöhen.

Wie das Elliott-Wellen-Szenario in dieses Bild passt

Aber wie passt dieses Szenario einer SKS-ähnlichen Top-Formation zu unserem Elliott-Wellen-Szenario, wonach wir noch eine Welle 5 erwarten, die im Idealfall zu einem Allzeithoch führt (siehe Börse-Intern vom 31.07.2018)?

Auf den ersten Blick ist dies natürlich ein Widerspruch. Doch in der Elliott-Wellen-Theorie verlaufen die 5er-Wellen mitunter nicht nach dem regulären Plan, indem sie neue Hochs bilden, sondern sie enden („versagen“) mitunter auch unter dem alten Hoch von Welle 3. (Näheres hierzu von Sven Weisenhaus in den nächsten Tagen.)

Das ist auch einleuchtend. Schließlich markiert die Welle 5 stets das Ende einer Rallyphase. Und da kommt es häufig genug vor, dass die Kraft der Bullen nicht mehr reicht, die Kurse noch ein weiteres Mal auf neue Hochs zu treiben. Die SKS ist dafür übrigens ein anschauliches Beispiel.

Eine weitere Belastung für den DAX

Leider wird das Szenario einer SKS-ähnlichen Top-Formation und einer versagenden Elliott-Welle 5 auch durch die Saisonalität gestützt (siehe auch Börse-Intern vom 04.07.2018):

 

(Quellen: MarketMaker, eigene Berechnungen)

Egal wie man die Saisonalität berechnet – den einfachen Durchschnitt seit Einführung des DAX (grün) oder nur den Durchschnitt der Zwischenwahljahre des US-Präsidentschaftzyklus (schwarz) – ab Juli/August geht es nur noch abwärts. Und aktuell hält sich der DAX (rot) recht gut an die schwarze Kurve. Die Saisonalität ist also in den kommenden Wochen ebenfalls eine Belastung für den DAX.

Einziger Hoffnungsschimmer: Ab Anfang Oktober winkt wenigstens noch eine Jahresendrally. Falls der DAX jedoch bis dahin die SKS-ähnliche Formation vollendet, könnte diese nur eine Gegenbewegung in einem neuen, größeren Abwärtstrend sein. Aber das bleibt natürlich abzuwarten.

Wie Sie im Fall des Falles reagieren können

Und wie soll man sich nun angesichts eines solch düsteren Szenarios verhalten? Im Text hatte ich Ihnen verschiedene neuralgische Marken genannt, deren Bruch weitere negative Signale auslöst. Die entsprechenden Stellen habe ich unterstrichen. Sie können die dazugehörigen Punkte bzw. Linien z.B. als (mentale) Stoppmarken ansehen, nach deren Unterschreiten Sie Ihre Positionen verringern. Empfehlenswert ist es, dann die Werte auszusortieren, die ohnehin schlecht laufen. Bei entsprechender Depotgröße und Erfahrung können Sie gegebenenfalls auch Short-Positionen eingehen. Für Trader gilt das sinngemäß.

Aber noch ist dieser Verlauf nur eine von mehreren Möglichkeiten. Vergessen wir nicht: Die US-Börsen sind der Schrittmacher für die Aktienmärkte und sie laufen immer noch im Rally-Modus. Es könnte also durchaus sein, dass es uns so geht wie mit der SKS im April: dass wir dieses Szenario schon bald zu den Akten legen können, wenn die genannten Marken nicht fallen, sondern die Kurse doch wieder steigen.

Mit besten Grüßen

Ihr Torsten Ewert

Trader-Sentiment für 32. KW 2018 (06.08. - 10.08.)

von Sven Weisenhaus

Nach einer schnellen Rückkehr des Optimismus, der in der Umfrage vor einer Woche sogar gleich auf ein 12-Wochen-Hoch gestiegen war, musste man wieder mit starken Rücksetzern im DAX rechnen. Und tatsächlich kam es anschließend zu einem fast lupenrein bearishen Handelsverlauf (siehe helles Rechteck im folgenden Chart).

Das Hoch der vergangenen Woche (rote Linie) lag nur 0,19 Punkte über dem Schlusskurs der Vorwoche (blaue Linie). Bis zum Tief verlor der DAX dagegen stolze 367 Zähler bzw. 2,86 %. Und am Ende stand mit 12.615,76 Punkten ein Wochenminus von 244,64 Zählern bzw. 1,9 % zu Buche. - Damit hat das Sentiment als Kontraindikator zum zweiten Mal in Folge die Kursrichtung nahezu perfekt vorgegeben.

Und da die Kursrichtung klar abwärts gerichtet war, verwundert es kaum, dass nun wieder viele Anleger skeptisch bezüglich des DAX eingestellt sind. In der aktuellen Umfrage haben 51,70 % der Voting-Teilnehmer auf den Button für fallende Kurse geklickt.

Mit dem schnellen Stimmungsumschwung zurück zum Pessimismus könnte sich allerdings die am Freitag eingeleitete Gegenbewegung in der neuen Handelswoche noch etwas fortsetzen.


Ihr 
Sven Weisenhaus 
- Stockstreet-Team - 
www.trader-sentiment.de

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