In den vorangegangenen Ausgaben standen die Einkaufsmanagerindizes im Mittelpunkt. Sie sollen als Frühindikatoren einen Hinweis darauf geben, wie sich die Wirtschaft zukünftig entwickelt. Während sich die Daten aus China und dem Vereinigtes Königreich besserten (siehe gestrige Börse-Intern), hatte der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA im August massiv enttäuscht.
Torsten Ewert verwies allerdings am Montag darauf, dass der verarbeitende Sektor in den USA inzwischen nur noch für rund 12 Prozent der US-Wirtschaftsleistung verantwortlich ist und das Gros Dienstleistungen und der Konsum ausmache. Daher wurde gestern der ISM-Dienstleistungsindex mit Spannung erwartet.
US-Dienstleistungssektor enttäuscht ebenfalls massiv
Auch dieser enttäuschte die Erwartungen massiv. Denn während Experten mit einem nur leichten Rückgang von 55,5 im Juli auf nun 55,0 Zähler gerechnet hatten, brach das Barometer für die Service-Branche auf 51,4 Punkte förmlich ein. Der Index fiel damit (-4,1) sogar noch deutlich stärker als der Index für das verarbeitende Gewerbe (-3,2) und zudem auf den niedrigsten Stand seit Februar 2010.
Zinsanhebung im September unwahrscheinlich
Zwar liegt der Wert hier noch oberhalb der Schwelle von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird, dennoch dürfte damit eine Zinsanhebung der US-Notenbank auf Ihrer nächsten Sitzung am 21. September wohl vom Tisch sein. Die Fed wird es kaum riskieren, eine vermeintlich schwächelnde Wirtschaft auch noch mit höheren Zinsen zu belasten. Da verwundert es auch kaum, dass die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im September nach der Vorlage der ISM-Zahlen laut der CME Group auf nur noch 15 Prozent fiel.
DAX setzt enge Seitwärtsbewegung unbeeindruckt fort
Und wie reagierten die Aktienmärkte auf die Daten? Sie zeigten keinerlei Regung und pendelten weiterhin unter extrem niedriger Volatilität vor sich hin. Der DAX tendiert heute schon den dritten Tag in Folge in der 80-Punkte-Range zwischen 10.660 und 10.740 Zählern, die man in dem Chart der gestrigen Börse-Intern schon beobachten konnte.
Ölpreis markierte ein höheres Tief
Deutlich mehr Bewegung ist da weiterhin im Ölpreis. Am Donnerstag vergangener Woche markierte die US-Sorte WTI bei exakt 43 USD ein höheres Tief.
Seitdem tendieren die Notierungen wieder tendenziell aufwärts. Getrieben wurden sie dabei von Meldungen, wonach die beiden weltgrößten Ölexporteure Saudi-Arabien und Russland ihren Willen zur Zusammenarbeit bekräftigt haben.
Saudi-Arabien und Russland schließen ein Abkommen
Am Rande des G-20-Treffens in China schlossen die beiden Länder am vergangenen Wochenende ein Abkommen für eine engere Zusammenarbeit. Sie wollen in einer Arbeitsgruppe gemeinsame Schritte gegen die anhaltend niedrigen Ölpreise ausloten. Das sagte der saudi-arabische Ölminister Khalid al-Falih am Montag auf einer Pressekonferenz in der chinesischen Stadt Hangzhou. Sein russischer Amtskollege Alexander Nowak fügte hinzu, dass die Kooperation darauf abziele, die Ölmärkte zu stabilisieren. Dies beinhalte auch die Möglichkeit einer Produktionsbegrenzung.
Ölpreis pendelt sich auf dem prognostizierten Niveau ein
Nachdem in der vergangenen Woche die belastenden Meldungen überwogen, ging es für die Ölpreise mit diesen News im Nacken am Montag wieder steil nach oben. Im Hoch wurden sogar schon wieder Notierungen von über 46,50 USD erreicht. Doch noch am selben Tag wurde der Anstieg auch schon wieder ein wenig gedämpft. Denn Falih legte nach: Ein Einfrieren des Produktionsniveaus sei nur eine von mehreren bevorzugten Möglichkeiten und derzeit nicht nötig.
Dennoch reichte bereits die Ankündigung, die Ölpreise stabilisieren zu wollen, um sie tatsächlich zu stabilisieren. Denn seit dem höheren Tief pendelt sich der Preis im Bereich von rund 45 USD ein und damit exakt auf dem Niveau, das im Falle eines höheren Tiefs angesteuert werden sollte (siehe Börse-Intern vom vergangenen Freitag).
Und es ist weiterhin davon auszugehen, dass sich der ständige Wechsel zwischen positiven und negativen Meldungen abwechselt und sich der Kurs weiter auf dem aktuellen Niveau beruhigt, ganz so, wie es das neue Abkommen zwischen Russland und Saudi-Arabien vorsieht.
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Ihr
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