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Warten auf den ersten Pinguin

Ausgabe vom 22.11.2019

Warten auf den ersten Pinguin

von Sven Weisenhaus

Nach den Fehlausbrüchen im DAX (Bullen- und Bärenfalle) und den leichten Rücksetzern in den US-Indizes zeigen sich die Aktienmärkte derzeit richtungslos. Die Unsicherheit der Anleger scheint groß. Zu vermehrten Verkäufen ist man offenbar noch nicht bereit, weil man im Falle einer Fortsetzung der Aufwärtstrends dann Gewinne liegen lassen würde. Zu neuen Käufen lassen sich die Anleger aber bei höheren Kursen anscheinend auch nicht mehr hinreißen, weil die Rally schon weit fortgeschritten und die Gefahr einer stärkeren Gegenbewegung hoch ist. Und so warten die Anleger auf den Pinguin-Effekt.

Pinguin-Effekt: Warten auf den ersten Mutigen

Pinguin-Effekt? Diesen Begriff hatte ich bis vor 3 Tagen auch noch nicht gehört – dann allerdings in der Sendung „Wer weiß denn sowas?“ aufgeschnappt. Demnach soll dieser Effekt auch an der Börse zu finden sein. Und tatsächlich beschreibt er das aktuelle Verhalten der Anleger sehr trefflich.

So nähern sich Pinguine vor dem Sprung in das Wasser oft in kleineren Gruppen zögerlich dem Ufer. Da unklar ist, ob unter Wasser eine Gefahr lauert, wartet die Gruppe auf den ersten Mutigen, der den Sprung in das kalte Nass wagt. Sobald ein einzelner schließlich genug Mut gefasst hat und ins Wasser springt, folgen ihm die anderen.

Und so wird es auch bei der nächsten Kursbewegung an den Aktienmärkten sein. Sobald sich einige Anleger aus der Deckung wagen und die Kurse aus der aktuellen kurzfristigen Seitwärtskonsolidierung ausbrechen, folgen weitere Käufe bzw. Verkäufe in Ausbruchsrichtung, wodurch die nächste Trendbewegung entsteht.

Einkaufsmanagerdaten ließen die Anleger kalt

Häufig sind bestimmte Meldungen an der Börse ein Auslöser dafür, dass sich erste Investoren aus der Deckung wagen – heutzutage nicht selten auch in Gestalt von Algorithmen, die auf bestimmte Nachrichten automatisiert reagieren. Die Einkaufsmanagerdaten von IHS Markit wären dazu heute ein Anlass gewesen. Doch die Zahlen fielen recht unspektakulär aus. Und in jedem Fall waren sie kein Grund für stärkere Aktienkäufe.

Deutsche Wirtschaft kann lediglich das Abwärtstempo drosseln

So legte einerseits der Einkaufsmanagerindex für die deutsche Industrie unerwartet kräftig um 1,7 auf 43,8 Punkte zu. Er erreichte damit sogar ein 5-Monats-Hoch.

IHS Markit Einkaufsmanagerindex Industrie Deutschland

Andererseits ging es allerdings mit dem Index des Dienstleistungssektors um 0,3 auf 51,3 Zähler abwärts.

IHS Markit Einkaufsmanagerindex Deutschland Dienstleistung

Und so konnte der Composite-Index (Industrie und Dienstleister zusammen) nur um 0,3 auf 49,2 Zähler steigen.

IHS Markit Einkaufsmanagerindex Deutschland Composite (Industrie und Dienstleistung)

Damit verblieb er trotz des nach oben revidierten Vormonatswertes und des zweiten Anstiegs in Folge unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Und die deutsche Industrie steckt trotz der starken Aufwärtsbewegung des entsprechenden Index auch im November weiter tief in der Rezession. Denn der Index-Anstieg bedeutet keineswegs eine Besserung der Wirtschaftsleistung, sondern lediglich ein abnehmendes Tempo im Abschwung.

Eurozone wächst noch langsamer

Ähnliches gilt für die Wirtschaft im Euroraum. Hier ging der Einkaufsmanagerindex, welcher Industrie und Dienstleister zusammenfasst (Composite), im November sogar überraschend um 0,3 auf 50,3 Punkte zurück, wie aus der monatlichen Umfrage des Instituts IHS Markit unter rund 4.000 Firmen hervorgeht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen ein leichtes Plus auf 50,9 Punkte erwartet.

IHS Markit Einkaufsmanagerindex Eurozone Composite (Industrie und Dienstleistung)

Der Frühindikator fiel damit Richtung September-Tief zurück und somit wieder näher an die Wachstumsschwelle von 50 Zählern heran. Damit deutet der aktuelle Wert erneut auf ein Wachstum von nur noch 0,1 % hin, nachdem im 2. und 3. Quartal immerhin noch ein Wachstum von jeweils 0,2 % zum Vorquartal erzielt wurde.

US-Wirtschaft zeigt sich erneut widerstandsfähig

Dagegen zeigte sich die US-Wirtschaft einmal mehr widerstandsfähiger. Der Einkaufsmanagerindex für alle Unternehmen in den USA (Composite) legte von leicht nach unten revidierten 50,9 Punkten auf 51,9 recht kräftig zu.

IHS Markit Einkaufsmanagerindex USA Composite (Industrie und Dienstleistung)

Grund dafür waren ein höherer Optimismus sowohl in der Industrie (52,2 nach 51,3) als auch im Service-Sektor (53,1 nach 52,4). Doch auch dies brachte keinen „mutigen Pinguin“ hervor.

Gemischte Daten lassen die Anleger ratlos zurück

Aus meiner Sicht ist dies durchaus verständlich. Denn die Daten waren insgesamt lediglich gemischt. Die Umfrageergebnisse für Deutschland und die Eurozone sprechen maximal für stabile Aktienkurse. Das Sentiment der Einkaufsmanager für die USA hätte durchaus steigende Kurse begründen können – wenn die Aktienmärkte nicht bereits ihr aktuelles, aus meiner Sicht relativ hohes Niveau erreicht hätten. Zumal die aktuellen Werte der US-Einkaufsmanagerindizes laut IHS Markit lediglich auf ein annualisiertes Wachstum von 1,5 % hindeuten.

Und so müssen wir nun wohl weiter auf eine Impulsbewegung warten. Im Nasdaq 100 sehe ich gerade im sehr kurzfristigen Bereich eine, die abwärts gerichtet ist. S&P 500 und Dow Jones folgen aber noch nicht. Mal sehen, wo die Kurse zum Handelsende stehen. Ich bleibe skeptisch.


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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