Die aktuelle Kurserholung in den US-Indizes wurde gestern befeuert, weil die Märkte wieder einmal jedes Wort vom Chef der US-Notenbank (Fed) auf die Goldwaage legten. Jerome Powell sagte gestern bei seiner Rede in New York, die aktuelle Leitzinsspanne von 2,0 % bis 2,25 % liege „knapp unter“ dem geschätzt neutralen Niveau, mit dem die Wirtschaft weder gefördert noch gebremst werde. Investoren sahen darin eine Kehrtwende. Denn noch am 3. Oktober hatte Powell das Leitzinsniveau als weit von einem neutralen Niveau entfernt bezeichnet.
Die neue Aussage legte daher den Schluss nahe, dass möglicherweise nicht mehr so viele Zinserhöhungen kommen, wie von der Fed bislang suggeriert. Zumal Powell auch sagte: „Wir wissen, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen unserer Zinserhöhungen unsicher sind.“ Und es könne bis zu einem Jahr oder mehr dauern, bis die Wirkungen sichtbar werden. Eine Zinspause im aktuellen Anhebungszyklus würde vor diesem Hintergrund durchaus Sinn machen.
Und so löste Powells Rede gestern entsprechende Kursreaktionen aus: An der Wall Street stiegen die Aktienkurse kräftig an, während der US-Dollar deutlich unter Druck geriet.
DAX zeigt relative Schwäche
Der DAX zeigte sich derweil von dem Geschehen nahezu unbeeindruckt. Die vor einer Woche ins Spiel gebrachten Aufwärtstrendlinien und Fibonacci-Marken stützen zwar weiterhin (siehe dazu „Die DAX-Bullen erhalten Unterstützung“), aber die Bullen scheinen noch nicht genug Kraft zu haben, um davon profitieren zu können. Stattdessen konsolidiert der deutsche Leitindex lediglich weiterhin unterhalb der aktuell wichtigsten Widerstandslinie (dick rot im folgenden Chart), aber immerhin oberhalb der Rechteckgrenze von 11.170 Punkten.
Durch die langjährige Aufwärtstrendlinie (grün im Chart) hatte das neue Korrekturtief (rote Ellipse) keine bearishen Konsequenzen. Doch mit Blick auf die relative Schwäche im DAX muss man noch mit Kursen von weniger als 11.000 Punkten rechnen, insbesondere wenn auch die US-Indizes im Rahmen ihrer Konsolidierung bald wieder Kursverluste erleiden.
Zumal die Tendenz von tieferen Hochs im DAX noch vollkommen intakt ist. Fällt der Index ein weiteres Mal unter die Rechteckgrenze bei 11.170 Punkten, dann nimmt der Druck auf die beiden jüngsten Tiefs klar zu und ein Erreichen der Mittellinie bei 10.815 Punkten wäre nur noch eine Frage der Zeit.
Nur wenn der DAX bald mit den US-Indizes zulegen und die wichtige Widerstandslinie überwinden kann, wäre damit die Tendenz von tieferen Hochs durchbrochen. Das noch angeschlagene Chartbild würde sich aufhellen. Aber danach sieht es aktuell nicht aus.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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