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Zeitenwende an den Finanzmärkten

Ausgabe vom 06.10.2017

EZB wird am 26. Oktober wichtige Entscheidungen treffen

von Sven Weisenhaus

Wer das gestern veröffentlichte EZB-Protokoll zur geldpolitischen Sitzung vom 7. September gelesen hat, wurde sicherlich in dem Eindruck bestärkt, dass auf der Ratssitzung am 26. Oktober die Entscheidungen über die Anleihekäufe ab 2018 bekanntgegeben werden. Denn der EZB-Rat war sich  einig, dass sich der Konjunkturaufschwung solide entwickelt (sogar stärker als erwartet) und im zweiten Halbjahr fortsetzen wird. Genannt wurden dabei auch explizit die Einkaufsmanagerdaten, auf die ich nicht ohne Grund in der Börse-Intern immer wieder eingegangen bin.

Die bisherige geldpolitische Normalisierung (insbesondere durch die US-Notenbank) hatten zudem nur kurzfristige Einflüsse auf die Zinsen. „Die langfristigen Renditen sind sowohl in den USA als auch im Euro-Währungsgebiet wieder auf das Niveau vom Juni 2017 gesunken“, heißt es dazu im EZB-Protokoll. Insofern sind weitergehende Maßnahmen problemlos möglich, ohne dabei ein für die Wirtschaft schädliches Zinsniveau zu erreichen.

Das einzige Problem der EZB

Das einziges Problem dabei: Der Euro habe sich vom Zinsgefälle zwischen Euro und US-Dollar entkoppelt und sei beeinflusst von Faktoren, die nicht mit den Aussichten zum Wirtschaftswachstum und der Geldpolitik zusammenhängen. Die Euro-Stärke habe unter anderem zu einem Rückgang an den Aktienmärkten im Euroraum und damit zu einer Underperformance zu den US-Märkten geführt, so die EZB.

Genau auf diesen kurzfristigen Zusammenhang zwischen einem starken Euro-Anstieg und einer relativen Schwäche von DAX & Co. gegenüber US-Titeln hatte ich auch unter anderem in der Börse-Intern vom 29. August 2017 hingewiesen - siehe „Leidet der DAX doch unter der Euro-Stärke?“. Zudem habe die Aufwertung des Euro die Inflation gedämpft. Der leichte Anstieg der Gesamtinflation sei lediglich den gestiegenen Preisen für Rohöl geschuldet. Und genau das ist natürlich, im Gegensatz zur Aktienmarktentwicklung, das größere Problem der EZB, weil ihr Ziel eben eine Inflationsrate von 2 % ist.

Euro-Aufwertung scheint vorbei

Doch die EZB geht davon aus, dass die robuste Binnennachfrage im Eurogebiet die Effekte des stärkeren Euros kompensieren wird. Zudem scheint die Euro-Aufwertung inzwischen ausgelaufen zu sein. Ein Grund dafür ist aus meiner Sicht, dass die US-Notenbank sehr deutlich gemacht hat, dass sie an ihrem geldpolitischen Kurs festhält. So startet nicht nur die Bilanzverkürzung ab Oktober wie angekündigt, sondern es wird in diesem Jahr wohl auch noch die dritte Zinsanhebung geben.

Drei Zinsanhebungen in 2017

Schon seit über einem Jahr propagierte die Fed mindestens drei Zinsanhebungen im laufenden Jahr. Etwa genauso lange zweifelten viele Marktteilnehmer dies an. Doch damit lagen sie falsch. Und mit den jüngsten Aussagen der Fed-Mitglieder wurden die abgewichenen Markterwartungen wieder auf Fed-Kurs gebracht. Hatten vor der letzten Fed-Sitzung noch nur 31 % der Anleger an einen weiteren Zinsschritt in diesem Jahr geglaubt, so waren es kurz nach der Fed-Sitzung schon mehr als 70 %. Diese Anpassung hat sich auch in den Kursen bemerkbar gemacht. Der US-Dollar legte kurz nach der Zinsentscheidung deutlich zu.

EZB wird am 26. Oktober über das Kaufprogramm beschließen

Der Unsicherheitsfaktor, der mit der starken Euro-Aufwertung einherging, ist damit deutlich abgeschwächt. Bleibt dies so, dürfte die EZB kaum noch Argumente dafür haben, die Märkte weiter im Ungewissen zu lassen. Und daher sollte auf der Sitzung am 26. Oktober die Entscheidung zum Kaufprogramm verkündet werden. Zumal aus dem EZB-Protokoll auch eindeutig die Empfehlung hervorgeht, über den geldpolitischen Kurs über das Jahresende hinaus zu entscheiden. Und die Dezember-Sitzung dürfte dafür zu spät sein, weil die Märkte frühzeitig auf geldpolitische Veränderungen eingestellt werden müssen, um Marktverwerfungen zu vermeiden.

Für die Börsen wird dabei weniger entscheidend sein, in welchem Umfang die EZB ab 2018 weiterhin Anleihen kauft. Viel wichtiger wird sein, den neuen Zeitplan zu kennen. Und damit komme ich nun zu meiner gestrigen Prognose zum weiteren DAX-Verlauf. Ich hatte Ihnen ja gestern angekündigt, die Elliott-Wellen in Einklang mit der Entwicklung der Konjunktur und der Geldpolitik zu bringen.

Zeitenwende an den Finanzmärkten

von Sven Weisenhaus

Laut den Prognosen der Notenbanken wird sich der Konjunkturaufschwung fortsetzen. Insofern dürften die Aktienmärkte mindestens auf Sicht der kommenden drei bis sechs Monate gestützt bleiben. Denn für diesen Zeitraum signalisieren auch die Frühindikatoren weiteres Wirtschaftswachstum, z.B. die Einkaufsmanagerindizes. Dadurch erklärt es sich, warum es in nächster Zeit lediglich eine erneute Zwischenkorrektur geben dürfte (schwarze Welle 4) - dazu noch einmal der gestrige Chart:

DAX - Elliott-Wellen-Analyse

Doch was wird dann die große Korrektur auslösen, die ich am Ende der (schwarzen und blauen) Welle 5 erwarte?

Die Fed hat eine Zeitenwende eingeleitet

Die geldpolitischen Entscheidungen der Notenbanken wirken stets langfristig. Die Bilanzreduzierung der Fed beginnt im Oktober und die nächste Leitzinsanhebung folgt dann sehr wahrscheinlich erst im Dezember. Dennoch wurde mit der jüngsten Fed-Sitzung bereits eine Zeitenwende eingeläutet. Und diese wird zu weiter steigenden Zinsen führen und damit auch die Aktienkurse belasten. Diese Belastung muss sich nicht zwingend in fallenden Notierungen zeigen. Es kann stattdessen auch sein, dass die Kurse lediglich nicht mehr so stark steigen wie bisher.

Bereits am 10. August schrieb ich, dass durch das behutsame Vorgehen der Notenbanken sicherlich kein Crash am Aktienmarkt ausgelöst wird. „Und auch eine übergeordnete Trendwende ist nicht zu erwarten. Aber der zukünftige Kursanstieg dürfte sich nicht im bisherigen Tempo fortsetzen und von scharfen Rücksetzern unterbrochen werden“, hieß es in der damaligen Analyse. Damals hatte ich auch die jüngsten Beschlüsse der US-Notenbank konkret angekündigt. Und diese Beschlüsse bewirken eine Art Schubumkehr. Zukünftig wird der Finanzmarkt nicht mehr mit Geld geflutet, sondern ihm wird Kapital entzogen.

Bislang wird die Wirtschaft mit Geld geflutet

Seit der Finanzkrise haben die fünf großen Zentralbanken der Industrieländer ihre Bilanzen von 3,5 auf 16 Billionen Dollar ausgeweitet. Sie haben also in diesem Umfang quasi Geld gedruckt und dieses in die Finanzmärkte gegeben. Das Ziel dieses Vorgehens war, dadurch die Zinsen so niedrig zu halten, dass Unternehmen sich leichter (re)finanzieren und mehr investieren können. Diese Investitionen sollten die Wirtschaft voranbringen. Dies hat auch relativ gut funktioniert. Doch es gibt noch einen Nebeneffekt.

Ein Großteil des Geldes fließt in die Finanzmärkte

Denn ein Großteil des Geldes fließt nicht in die Realwirtschaft, sondern an die Finanzmärkte. Diese Entwicklung ist relativ offensichtlich. So zeigt sich zwischen der Entwicklung der Zentralbankbilanzen und den Unternehmensgewinnen nur eine bedingte Korrelation. Die Entwicklung der Aktienkurse verläuft dagegen fast parallel zur Bilanzausweitung.

Diese Entwicklung dürfte auch noch eine Weile anhalten. Denn auf absehbare Zeit wird die Summe, welche die Fed den Märkten ab Oktober entzieht, noch kleiner sein als jene, welche die EZB und die japanische Notenbank derzeit noch monatlich in die Märkte pumpen. Unter dem Strich fließt jedenfalls weiterhin zusätzliches Kapital an die Finanzmärkte. Doch einerseits wird die Fed das Tempo ihrer Bilanzschrumpfung allmählich erhöhen, andererseits wird die EZB ihr Kaufprogramm in absehbarer Zeit reduzieren oder sogar beenden.

In 2018 kommt es zur „Schubumkehr“

Während der Plan der Fed bereits auf dem Tisch liegt, ist der weitere Kurs der EZB noch unbekannt. Doch relativ sicher ist, dass die Notenbanken den Märkten ab einem bestimmten Zeitpunkt – vielleicht schon im nächsten Jahr - unter dem Strich Kapital entziehen. Und dann würde es eine „Schubumkehr“ geben. Wirkte sich die stetige Bilanzausweitung der Notenbanken bislang positiv auf die Kurse von Aktien und anderen Investments aus, so wird die Schrumpfung der Bilanzen in die entgegengesetzte Richtung und damit bremsend wirken.

Märkte nehmen die Zukunft vorweg

An den Märkten wird sich diese Entwicklung nicht erst dann auswirken, wenn es tatsächlich zum Kapitalentzug kommt. Sondern einige Anleger werden dieses Risiko bereits frühzeitig antizipieren und mit Verkäufen quittieren. Insbesondere, wenn die EZB ihre Karten offenlegt und den Plan für ihre Anleihekäufe verkündet, wird sich schon recht genau berechnen lassen, zu welchem Zeitpunkt genau es zur „Schubumkehr“ kommt.

Natürlich werden die Notenbanken nur dann eine restriktivere Geldpolitik betreiben, wenn sich die Konjunktur weiterhin positiv entwickelt. Daher kann das Wirtschaftswachstum, welches auch zu höheren Unternehmensgewinnen führt, die Bremswirkung der Geldpolitik ausgleichen. Fraglich ist nur, in welchem Maße. Klar scheint, dass die Aktienkurse nicht mehr in dem Maße ansteigen werden, wie bisher. Ob sich der Anstieg dann lediglich flacher fortsetzt, es zu einer Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau kommt oder doch eine Trendwende folgt, muss einfach abgewartet werden. Aber wir haben ein hochfunktionales Mittel zur Hand, um Entwicklungen frühzeitig erkennen können. Mit Hilfe der Chartanalyse werden wir frühzeitig erkennen, wie der Markt auf die Geldpolitik reagiert.


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de

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