Die japanische Notenbank hat ihre Geldpolitik wie erwartet weiter gelockert (siehe dazu die Analyse in der Börse-Intern vom 26.01.2016). Der geldpolitische Rat beschloss mit fünf zu vier Stimmen, einen negativen Einlagezins von 0,1 Prozent einzuführen. Der negative Zins wird auf Teile der Guthaben erhoben, die die Geschäftsbanken bei der Zentralbank halten. Die Bank von Japan (BoJ) folgt damit dem Weg europäischen Zentralbank. Der Einlagezins der EZB liegt bei minus 0,3 Prozent.
Niedrige Ölpreise zwingen Bank of Japan zum Handeln
Wie in der Börse-Intern-Ausgabe vom Dienstag ebenfalls schon erwartet, war der Grund für den Zinsschritt die deutliche Reduzierung der Inflationsprognose für das im April beginnende Fiskaljahr. Nach bisher prognostizierten 1,4 Prozent erwarten die Währungshüter nun nur noch eine Inflationsrate von 0,8 Prozent. Erst Mitte 2017 soll die Inflationsrate das Ziel von etwa 2 Prozent erreichen. Bisher ging die BoJ davon aus, dieses Inflationsziel Ende 2016 zu erreichen. Es ist inzwischen das dritte Mal seit Frühjahr 2015, dass die japanischen Notenbanker den Zielzeitpunkt verschoben haben. Die BoJ begründet die niedrigere Inflationsprognose mit dem Verfall des Ölpreises.
Gebremstes Wachstum bei Mehrwertsteuererhöhung
Die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum blieben hingegen weitgehend unverändert. Für das im März 2016 endende Fiskaljahr rechnet die BoJ mit einem Wachstum von etwa 1,1 Prozent und für das nachfolgende Fiskaljahr mit 1,5 Prozent. 2017 soll die Konjunktur aufgrund einer von der Regierung geplanten Mehrwertsteuererhöhung mit nur noch 0,3 Prozent wachsen.
USD/JPY-Wechselkurs schießt nach oben
Folgend noch einmal der Chart USD/JPY und wie er sich weiter entwickelt hat:
Bereits im Vorfeld der jetzigen Entscheidung der BoJ konnte der USD/JPY-Wechselkurs die starke Unterstützung im Bereich von 116 Yen verteidigen und war wieder nach oben gedreht. Nun sieht man sehr schön, wie der Wechselkurs über Nacht von 118,5 auf über 121,4 Yen nach oben geschossen ist. Da es zu weiteren gelpolitischen Maßnahmen der Bank of Japan gekommen ist, besteht nun die Wahrscheinlichkeit, dass der Dollar wieder in Richtung 125 Yen steigt.
Die Abonnenten des „Target-Trend-Spezial“ konnten von dieser Entwicklung rechtzeitig profitieren. Bereits in einer Analyse vom 13. Januar hatten wir dazu geraten, eine antizyklische spekulative Long-Position einzugehen, wenn der Kurs bis an die 116er Rechteckgrenze fällt.
Seitwärtsbewegung zwischen 116 und 125 Yen?
Auf dem nun erreichten Niveau gelangt der Kurs an einen wichtigen Widerstand. Hier wird sich entscheiden, ob es mit der engeren (blauen) Seitwärtsrange weitergeht oder noch die nächsten Widerstände bei 123,68 und 125,8555 Yen angesteuert werden.
In jedem Fall ist es wahrscheinlich, dass sich die Seitwärtstendenz zwischen grob 116 und 125 Yen fortsetzt. Denn auf absehbarer Zeit werden wohl weder die Bank of Japan noch die US-Notenbank Fed an ihren jeweils erst kürzlich beschlossenen Maßnahmen rütteln. Beide Zentralbanken werden erst einmal die Wirkung der Maßnahmen und die weitere konjunkturelle Entwicklung abwarten. Eine anhaltende Seitwärtsbewegung des Wechselkurses aus Yen und US-Dollar ist daher die logische Konsequenz. So ein Rechteck bietet immer viele gute Tradingchancen.
Sollte der Kurs allerdings am oberen Ende der engen Seitwärtsrange scheitern und danach unter 116 Yen fallen, sollte man vorsichtig werden und gegebenenfalls sogar auf die Short-Seite wechseln.
Viele Grüße
Ihr
Sven Weisenhaus
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