
Börse-Intern
Ihr täglicher und kostenloser Börsen-Newsletter mit den besten Prognosen für die Aktienmärkte
Gold und Silber außer Kontrolle
Ausgabe vom 16.10.2025
Gold und Silber außer Kontrolle
von Sven Weisenhaus
Nicht nur die Aktienmärkte befinden sich in einer massiven Übertreibung, vor allem in den USA, sondern auch Gold und Silber. Die Kursverläufe der beiden Edelmetalle zu analysieren, um einen möglichen Kursverlauf oder gar konkrete Kursziele auszumachen, gleicht daher aktuell einem Stochern im Nebel. Weitere Kursexplosionen sind aktuell genauso wahrscheinlich wie ein plötzlicher Einbruch.
Panik am Silbermarkt?
Vor allem bei Silber ist die aktuelle Entwicklung dramatisch. Das Handelsblatt berichtete vorgestern, dass die Preisexplosion zu einer enormen Knappheit von Silber geführt hat und sich die Lager an der wichtigen Edelmetallbörse in London historischen Tiefstständen genähert haben. Bei n-tv ist sogar von einer „Panik am Silbermarkt“ die Rede. Der Silbermarkt sei im Ausnahmezustand und es herrschten Panikkäufe, Lieferengpässe und nackte Gier.
Kursexplosion
Dabei gilt es zu beachten, dass der Silbermarkt um rund um das 9-fache kleiner ist als der Goldmarkt, was zu stärkeren Kursbewegungen führt – in beide Richtungen. Aktuell geht es rasant nach oben, wobei der Silberpreis seit Anfang des Jahres um mehr als +80 % zugelegt hat, bei Gold sind es immerhin mehr als +60 %.
Das gelbe Edelmetall steuert damit auf das beste Jahresergebnis seit den 1970er-Jahren zu. 1971 hatte US-Präsident Richard Nixon die Goldbindung des Dollars aufgehoben und das Finanzsystem geriet aus den Fugen.
Hohe Nachfrage nach Silber und Gold
Dass der Silberpreis aktuell sogar noch stärker zulegen kann, lässt sich auch damit erklären, dass es im Unterschied zu Gold kein reines Investment darstellt. Stattdessen stammt mehr als die Hälfte der Silber-Nachfrage aus der Industrie. Und die Nachfrage steigt. Zugleich geht das Angebot zurück, vor allem die Minenproduktion. Sie ist laut Handelsblatt und n-tv seit 2016 um rund 7 % gesunken, die Nachfrage zugleich um 16 % gestiegen – auf voraussichtlich 1.148 Millionen Unzen im laufenden Jahr. Das Silver Institute erwartet daher ein Angebotsdefizit von fast 188 Millionen Unzen. Das wäre das 5. Jahresdefizit in Folge.
In Sachen Nachfrage muss sich Gold aber nicht verstecken. Alleine im September sind laut dem Branchenverband World Gold Council rund 146 Tonnen bzw. 17 Milliarden Dollar in Gold-ETFs geflossen. Das ist der stärkste Monat seit jeher.
(Quelle: World Gold Council)
Die Gesamtbestände stiegen im 3. Quartal 2025 um 6 % auf 3.838 Tonnen und lagen damit nur 2 % unter dem Höchststand von 3.929 Tonnen, der in der ersten Novemberwoche 2020 verzeichnet wurde.
(Quelle: World Gold Council)
Das verwaltete Vermögen erreichte mit 472 Milliarden US-Dollar einen neuen Höchststand.
Zahlreiche Gründe für eine Flucht in sichere Häfen
Und dafür gibt es gute Gründe. Denn vor allem Gold gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Und Probleme gibt es derzeit mehr als genug. Weltweit befinden sich die Staatsschulden auf Rekordniveau. Dadurch schwindet das Vertrauen in Währungen. Vor allem der Dollar steht durch die Politik der aktuellen US-Regierung unter Druck. Die Staatsausgaben der USA sind extrem hoch, das Haushaltsdefizit ebenso, und die Regierungsbehörden befinden sich deswegen gerade in einem Shutdown. Die Inflation ist noch relativ hoch, dennoch drängt der US-Präsident die US-Notenbank zu Leitzinssenkungen. Parallelen zu den 70er Jahren sind unübersehbar.
Hinzu kommt der Handelsstreit mit China. Das führt auch in Asien zu einer starken Nachfrage nach Gold. Die Zuflüsse in asiatische mit Gold gedeckte ETFs lagen mit 70 Tonnen zuletzt erstmals fast so hoch wie die Zuflüsse in nordamerikanische Gold-ETFs. Das ist laut dem Handelsblatt beeindruckend, weil asiatische Fonds sind insgesamt viel kleiner sind. Ihr Gesamtbestand liegt bei weniger als einem Fünftel des Volumens nordamerikanischer ETFs.
Den Großteil der Zuflüsse in asiatische Gold-ETFs gab es übrigens im April, als Trump Zölle auf Importe aus zahlreichen Ländern der Welt verkündete. Chinesische Anleger zum Beispiel kauften in der Folge 44 % mehr Barren und Münzen als noch im Vorjahreszeitraum.
Hinzu kommen Käufe von Zentralbanken. Sie kaufen seit 2022 jährlich etwa 1.000 Tonnen Gold und somit etwa doppelt so viel wie in den 10 Jahren zuvor, was mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine (bzw. den gesamten Westen) zusammenhängt. Sanktionen gegen russische Devisenreserven führten dazu, dass Staaten ihr Geld in Gold umtauschen.
(Quelle: World Gold Council)
Kursziele: Wer bietet mehr?
Das alles treibt die Kurse derzeit immer steiler nach oben. Und daher überschlagen sich Analysten derzeit mit immer höheren Kurszielen. Beim Edelmetallhändler Solit ist zum Beispiel von Preissprüngen bei Silber in Richtung 100 Dollar pro Unze bis Ende 2026 die Rede. Auch Analysten der Bank of America und BNP Paribas Fortis sehen noch Verdopplungspotenzial. Den Goldpreis sehen die Experten der US-Großbank Goldman Sachs Ende 2026 bei 4.900 US-Dollar pro Unze.
Das klingt nach: Wer bietet mehr? In Übertreibungen ist so etwas ganz typisch. Ebenso dürfen da natürlich die Mahner nicht fehlen. Und da ist es sehr interessant, dass Goldman Sachs zugleich warnt, bereits ein vorübergehender Rückgang der Investitionsströme könne bei Silber eine überproportionale Korrektur auslösen könnte.
Marktentwicklung unvorhersehbar
Glauben Sie also bitte nicht, dass irgendjemand aktuell in der Lage ist, seriös vorherzusagen, wo Gold und Silber demnächst notieren werden. Die beiden Edelmetallmärkte sind aktuell außer Kontrolle und daher schlicht unvorhersehbar.
Längerfristig dürfte der Aufwärtstrend intakt bleiben, vor allem wegen der Zentralbankkäufe. Denn im Vergleich zu den Industrieländern, die teils etwa 70 % ihrer Reserven in Gold halten, seien Schwellenland-Zentralbanken weiterhin untergewichtet in Gold, so die Analysten von Goldman Sachs.
Zwar haben die gesamten Gold-ETF-Bestände laut der ING-Bank den höchsten Stand seit September 2022 erreicht, aber noch nicht den Höchststand von 2020.
Elliott-Wellen deuten auf ein Ende der Rally
Kurzfristig gilt aber, wie eingangs bereits geschrieben: Weitere Kursexplosionen sind aktuell genauso wahrscheinlich wie ein plötzlicher Einbruch. Es gibt allerdings Hinweise, dass die Rally bei Gold und Silber auf ein zumindest vorläufiges Ende zusteuert und ein Rücksetzer ansteht – vor allem aus Sicht der Elliott-Wellen. Denn Der Goldpreis befindet sich laut dem Szenario in folgendem Chart aktuell in einer Welle 3 (dunkelgrün). Und diese Welle stellt sich in den untergeordneten Wellen (hellgrün) bereits 5-gliedrig dar. Auch die untergeordnete Welle 5 (hellgrün) hat bereits einen 5-gliedrigen Verlauf.
Und in einer Welle 5 kann es zu Übertreibungen kommen, wie aktuell. Dabei können Übertreibungen länger anhalten, als man denkt. Daher ist fraglich, ob sich die extreme Rally an die Elliott-Wellen hält. Größere Rücksetzer sind jedenfalls fällig und werden zunehmend wahrscheinlich.
Und das gilt auch für Silber, da sich der Preis in einem ähnlichen Elliott-Wellen-Szenario befindet.
Alleine seit dem Ausbruch aus dem Aufwärtstrendkanal (grün im Chart) konnte der Silberpreis im Rahmen der Welle 5 um fast ein Viertel zulegen (+24 %). Seit dem Beginn des Aufwärtstrends von April sind es inzwischen sogar mehr als +90 %. Und die Handelsspanne der jüngsten Tageskerzen betrug bis zu 8,46 %. Alleine diese Zahlen belegen die Übertreibung, aber auch die folgenden:
Das Handelsvolumen auf dem Goldmarkt stieg im September sprunghaft an und lag im Durchschnitt bei 388 Milliarden US-Dollar pro Tag – ein Anstieg von 34 % gegenüber dem Vormonat.
(Quelle: World Gold Council)
Das Handelsvolumen von Gold-ETFs explodierte und erreichte 8 Milliarden US-Dollar pro Tag, ein Anstieg von 84 % im Monatsvergleich.
Long-Trade satt im Gewinn, Stop-Loss nachziehen
Uns kommt diese Entwicklung sehr gelegen. Denn beim Chartanalyse-Dienst „Target-Trend-Spezial“, in dem der Goldpreis regelmäßig analysiert wird, hatte ich schon am 29. Juli beim Stand von 3.315 USD erstmals dazu geraten, beim Überschreiten aller Hochs der Dreiecksformation (siehe Chart oben) in einen neuen Long-Trade einzusteigen. Das war dann am 2. September der Fall. Und seitdem geht es ohne nennenswerte Rücksetzer nur noch weiter aufwärts. Der Long-Trade liegt dadurch ca. 700 USD bzw. rund 20 % im Gewinn.
Wer das Zertifikat mit der WKN MK1RJK genutzt hat, welches wir am 27. August vorgeschlagen hatten, der kann sich sogar über einen Gewinn von mehr als 100 % freuen.
Jetzt wird es Zeit, den Stop-Loss dazu eng nachzuziehen oder den Gewinn mit Blick auf die Elliott-Wellen sofort zu realisieren.
Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
PS: Wollen auch Sie regelmäßige Chartanalysen mit konkreten Hinweisen zum Trading erhalten? Dann melden Sie sich JETZT HIER zum Chartanalyse-Dienst „Target-Trend-Spezial“ an!
Börse - Intern
14. Oktober 2025
Börse - Intern
Ersetzt Trump die Saisonalität? +++ Rücksetzer gemäß den Elliott-Wellen
Weiterlesen...09. Oktober 2025
Börse - Intern
Wirtschaftsdaten verheerend, DAX dennoch auf Rekordhoch
Weiterlesen...07. Oktober 2025
Börse - Intern
US-Rally haucht Euro STOXX 50 und DAX neues Leben ein
Weiterlesen...26. September 2025
Börse - Intern
Tauziehen zwischen Bullen und Bären +++ Börse-Intern: Herbstpause
Weiterlesen...Alle Börsenbriefe von Stockstreet.de

Allstar-Trader
Vom Traden leben!
Aktien, Rohstoffe & Devisen
erfolgreich handeln!
von Bernd Raschkowski
Jetzt informieren und kostenlos testen!

Geldanlage-Brief
Ihr langfristig orientierter
Börsendienst
für Vermögen und Wohlstand!
Die Strategie für Ihre Geldanlage!
von Torsten Ewert
Jetzt informieren und kostenlos testen!

Börse-Intern Premium
Erfolgreich Traden mit der
revolutionären Methode!
Zuverlässig und dauerhaft erfolgreich!
von Sven Weisenhaus
Jetzt informieren und kostenlos testen!

Target-Trend-Spezial
Tägliche Chartanalysen nach
der revolutionären Methode!
Zuverlässig und dauerhaft erfolgreich!
von Sven Weisenhaus
Jetzt informieren und kostenlos testen!

Aktien-Perlen
Der Börsendienst für die unentdeckten
Chancen an den Börsen der Welt!
Die Spreu vom Weizen trennen!
von Torsten Ewert
Jetzt informieren und kostenlos testen!

Optionsscheine-Expert-Trader
Der Börsendienst für volatile Zeiten
Die besten Trades in volatilen Märkten
von Manfred Ries
Jetzt informieren und kostenlos testen!

Target-Trend-CFD
CFD-Trading mit
der revolutionären Methode!
Schneller Handel, schnelle Gewinne!
von Sven Weisenhaus
Jetzt informieren und kostenlos testen!

Hightech-Trader
Profitieren Sie vom Hightech-Boom
Mit Hightech Aktien, Crypto Währungen
und Bio-Techs
von Bernd Raschkowski
Jetzt informieren und kostenlos testen!