Zunächst ein Hinweis: Aufgrund des morgigen Feiertages (Christi Himmelfahrt) erscheint die nächste Ausgabe der Börse-Intern erst am kommenden Montag.
Im Handelsstreit der USA gegen diverse Länder der Welt ziehen neue dunkle Wolken auf. Denn US- Präsident Donald Trump sucht offenbar neue Wege, um China und andere Länder noch stärker unter Druck zu setzen. US-Handelsminister Wilbur Ross schlug laut n-tv jüngst ein neues Gesetz vor, das Strafzölle auf Importe aus Ländern vorsieht, die „ihre Währung zum Dollar abwerten“ und damit „ihre Exporte subventionieren“.
USA werfen China Währungsmanipulation vor
Ross nannte dabei kein konkretes Land, aber US-Präsident Donald Trump hatte zuvor China bereits mehrfach vorgeworfen, die eigene Währung schwach zu halten, um so Exporte anzukurbeln. Und vergangene Woche hätte die US-Regierung Peking schon mit Strafen wegen der Abwertung des Yuan gedroht, so n-tv. Da stellt sich mir die Frage, welche Strafen das noch sein könnten. Denn weitere Strafzölle sind ja kaum möglich, schließlich hatten die USA auch ohne das Thema Währungsmanipulation bereits angedroht, bald sämtliche Waren aus China mit Importzöllen zu belegen.
Das Thema der Währungsmanipulation ist auch nicht neu. Dass es nun wieder auf die Agenda gekommen ist, kann damit zusammenhängen, dass Trump mit seinem Handelsstreit gegenüber China bislang nicht die erhofften Ergebnisse erzielt – die verhängten Zölle haben China nicht zum Einlenken gebracht und stattdessen wird die heimische US-Wirtschaft zunehmend belastet.
USA werfen acht weiteren Ländern Währungsmanipulation vor
Allerdings müssen laut einem aktuellen Bericht des US-Finanzministeriums auch acht weitere Länder in diesem Zusammenhang „genau beobachtet werden“. Dies seien neben China Irland, Italien, Japan, Südkorea, Malaysia, Singapur, Vietnam und Deutschland. Zwar kommt das Finanzministerium in dem Bericht zu dem Ergebnis, dass bislang keiner der großen Handelspartner der USA seine Währung manipuliert hat, und mir ist es auch ein Rätsel, wie Deutschland oder Italien ohne die anderen Länder der EU den Euro manipulieren sollen. Doch dass Deutschland auf der Liste auftaucht, zeigt mir, dass die USA scheinbar Argumente sammeln, die sie in zukünftigen Verhandlungen als Druckmittel vorbringen können. Und wenn sich die USA an China „abgearbeitet“ haben, werden wohl die nächsten Länder in den Fokus genommen.
Folgt dem Handelskrieg auch noch ein Technologiekrieg?
Allerdings ist im Streit mit China ein Ende längst nicht in Sicht. Denn das Land zeigt sich derzeit nicht wehrlos. Nachdem die US-Regierung neben dem Handelskrieg auch einen Technologiekrieg angezettelt hat, in dem sie Huawei auf eine sogenannte schwarze Liste setzte, erwägt China laut aktuellen Medienberichten inzwischen, den Export von Seltenen Erden in die USA zu begrenzen. China besitzt nach Schätzungen rund 80 bis 90 % der globalen Vorkommen dieser wichtigen Rohstoffe für elektronische Bauteile. Und die USA beziehen 80 % ihres Bedarfs aus China.
Aktienmärkte etablieren die ABC-Korrektur
Kein Wunder also, dass sich die Aktienmärkte heute wieder belastet zeigen. Der DAX hat dadurch, nicht ganz unerwartet, seinen Aufwärtstrendkanal gebrochen (siehe roter Kreis im folgenden Chart). Und mit im Tagestief 11.828,75 Punkten wurde auch das Tief der ersten Abwärtswelle (11.844,47) unterschritten. Damit hat sich nun schon die ABC-Korrektur etabliert.
Wie gestern dazu aber bereits geschrieben, muss der Bruch des Aufwärtstrendkanals nun nicht automatisch zu stark fallenden Kursen führen. Und passend dazu scheint der DAX heute mit der Unterstützungszone unterhalb der Rechteckgrenze bei 11.880 Punkten bereits einen Halt gefunden zu haben. Daher gilt es nun erst einmal, weiterhin genau zu beobachten, wie sich die Kurse verhalten. Erst wenn es morgen zu einer bearishen Anschlusskerze kommt, sollte man auf weiter fallende Kurse setzen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
Die Börsenbriefe von Stockstreet
Die gut abgestimmte Palette unserer Börsenbriefe reicht von der Investment Strategie für langfristig orientierte Investoren bis zum Premium Trader und Allstar Trader für schnelle Gewinne. Die sehr spekulativen Optionsscheine Expert Trader und Target-Trend-CFD sowie die täglichen Chartanalysen des Target Trend Spezial runden das Angebot ab.
Testen Sie unser Angebot - hier geht es zur Übersicht!
§ 34b Wertpapierhandelsgesetz
Hinweis auf bestehende Interessenkonflikte nach § 34b Wertpapierhandelsgesetz zu den besprochenen Wertpapieren: Wir weisen Sie darauf hin, dass Redakteure und Mitarbeiter der Stockstreet GmbH jederzeit eigene Positionen in den zum Teil hier vorgestellten Wertpapieren eingehen und diese auch wieder veräußern können.
Haftungsausschluss:
Die Autoren übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen die Autoren, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Die Informationen in diesem Börsendienst stellen wir Ihnen im Rahmen Ihrer eigenen Recherche und Informationsbeschaffung zur Verfügung. Wir empfehlen Ihnen deshalb, vor jedem Kauf oder Verkauf Ihren Bankberater zu konsultieren, und weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei diesen Informationen nicht um eine Anlage- oder Vermögensberatung handelt. Des Weiteren gelten die AGB und die datenschutzrechtlichen Hinweise auf www.stockstreet.de.
Urheberrecht
Der Nachdruck, die Verwendung der Texte, die Veröffentlichung/Vervielfältigung ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Stockstreet GmbH gestattet.
Quelle der Charts: (sofern nicht anders angegeben)
Tradesignal Online – Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.