DAX: Dynamischer Ausbruch gelungen

von Sven Weisenhaus

Am 17. April hieß es in der Börse-Intern: „Ein dynamischer Ausbruch über die 12.500 könnte die Bullen entfesseln“. Doch wieder einmal erweisen sich die Rechteckkanten unserer Target-Trend-Methode als relevanter als die klassischen Chartmarken, wie Sie unschwer im Chart unten erkennen können. Denn dort ist schön zu sehen, wie lange der DAX mit der Rechteckkante bei 12.590 Punkten gekämpft hat (roter Pfeil) – nachdem er schon Ende Februar an dieser Marke wieder nach unten drehte. Heute gab es dann den dynamischen Ausbruch und sofort sprang der Kurs nach oben.

Und nun steht der DAX fast schon vor der nächsten wichtigen Hürde: Aus Sicht der klassischen Charttechnik ist die psychologisch relevante 13.000er Marke das Thema der nächsten Tage. Wir sehen, wie lange sich der DAX Ende vergangenen und Anfang dieses Jahres an dieser Marke aufgehalten hat. Es ist also kein Wunder, dass sie noch einmal von unten getestet wird.

Die Target-Trend-Analyse

Aus Sicht der Target-Trend-Methode ist, wie gesagt, die 12.945er Marke, also die Mittellinie des aktuellen Rechtecks, relevanter als die 13.000er Marke. Und das hat sie auch sehr schön von Oktober 2017 bis Februar 2018 bewiesen.  

Und deswegen macht es wohl Sinn sich auch weiter nach der Target-Trend-Methode zu richten: Hier lautet die Regel nun wie folgt: Mit dem Eindringen in das nächst höhere Rechteck (zwischen 12.590 und 13.300 Punkten) hat der Kursverlauf die Tendenz, die obere Begrenzung des aktuellen Rechtecks (bei 13.300 Punkten) anzusteuern.

Die höchst relevante Mittellinie

Vorher kann und sollte es an der Mittellinie (bei 12.945 Punkten) zu einer kleinen oder auch längeren Konsolidierung kommen. Die Dauer und Intensität dieser Konsolidierung kann als weiterer Hinweis für die aktuelle Kraft der Bullen genutzt werden.

Allerdings ist es durchaus möglich, dass der DAX dann erst einmal wieder auf das Ausbruchsniveau bei 12.590 Punkten zurückfällt, ohne dass der bullishe Eindruck sich verändert. Lediglich wenn nun diese untere Begrenzung des aktuellen Rechtecks, also die 12.590-Punkten-Marke wieder nachhaltig nach unten gebrochen wird, wäre dies ein bearishes Signal.

Fazit: Die 12.945er / 13.000-Punkte-Marke ist für den DAX der nächste kritische Widerstand. Er ist zugleich auch die letzte große Hürde für die Bullen auf dem Weg zum Allzeithoch. Sollte sie nachhaltig überwunden werden, muss damit gerechnet werden, dass der DAX die 13.300er Marke ansteuert und auf diesem Niveau wird auch das Allzeithoch selbst anfangen, die Kurse anzuziehen. Und erst wenn diese Marke nachhaltig überwunden wird, ist die aktuelle Konsolidierung zu Ende. Dazu dann aber mehr, wenn sich der DAX diesem Niveau nähert.

Und warum diese Dynamik?

Hintergrund für den heutigen dynamischen Anstieg ist auch, dass der Euro seine Seitwärtsbewegung der letzten Monate nach unten verlassen hat und mit dem Rückfall unter die 1,20-Dollar-Marke seinen seit 2017 gültigen Aufwärtstrend in Frage stellt. Dieses bearishe Signal im Euro/Dollar führt nun zu einer kurzfristigen, relativen Stärke des DAX gegenüber den US-Indizes. Zu der charttechnischen Einordnung des Einbruchs im EUR/USD dann demnächst mehr.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage

Ihr

Sven Weisenhaus

PS Wenn die 13.000er Marke nachhaltig nach oben gebrochen wird, löst sich auch die in der vorigen Woche beschriebene SKS als mögliche Topformation auf. Wie es in den kommenden Tagen weiter geht wird dabei auch von der heutigen Notenbanksitzung der Fed abhängen. Dazu morgen mehr.