Wie bereits berichtet, konnte in der Eurozone im 2. Quartal 2017 ein solides Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) erreicht werden. Die heutige zweite Schätzung von Eurostat bestätigte die mit der ersten Meldung am 1. August veröffentlichten Zahlen von +0,6 % gegenüber dem Vorquartal. Insgesamt sieht es damit im Moment so aus, als könne im Gesamtjahr ein Wachstum von etwas mehr als 2 % erzielt werden.
Deutsche Wirtschaft wächst solide und kontinuierlich
Die deutsche Wirtschaft ist im 2. Quartal 2017 genauso stark gewachsen wie die Eurozone. Auch hier legte das BIP gegenüber dem Vorquartal um 0,6 % zu, wie das Statistische Bundesamt gestern in seiner ersten Schätzung mitteilte. Das war zwar etwas weniger als vom Marktkonsens erwartet und deutlich weniger als die Stimmungsindikatoren angezeigt hatten (siehe zur Erinnerung: „6 Prozent BIP-Wachstum? - Stimmung ist zu euphorisch“), das Quartalsplus des Zeitraums von Januar bis März wurde aber von 0,6 % auf 0,7 % nach oben revidiert. Damit liegt das Wachstum des ersten Halbjahrs nun exakt auf Höhe der Erwartungen.
Und die zweite Jahreshälfte dürfte für die deutsche Wirtschaft ähnlich positiv verlaufen. Die Bundesbank rechnet aktuell mit +1,9 % beim BIP im Gesamtjahr. Im vergangenen Jahr lag das Plus (nach aktuellen Revisionen) ebenfalls bei 1,9 %.
Dieses solide Wachstum spiegelt sich auch in den Unternehmensbilanzen wider.
Rekorde bei den Umsätzen und Gewinnen
So verzeichneten die 30 Unternehmen des DAX laut der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY im 2. Quartal 2017 so hohe Umsätze und Gewinne wie noch nie zuvor. Der operative Gewinn legte demnach um fast ein Drittel auf gut 39 Milliarden Euro zu. Die Umsätze kletterten um 6 % auf 344 Milliarden Euro. Laut der Deka kam es unterm Strich zu einem Gewinnanstieg von 10 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Damit wurden die Rekordeinnahmen des ersten Quartals fortgesetzt.
Das stärkste Gewinnwachstum erzielten die Energiekonzerne E.ON und RWE (343 % beziehungsweise 238 %). Zuvor hatten diese Unternehmen allerdings lange Zeit unter dem Atomausstieg stark gelitten. Doch die Altlasten scheinen verdaut und die Aktienkurse schnellen daher in die Höhe.
Wachstumstrend dürfte in der zweiten Jahreshälfte anhalten
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die deutsche Wirtschaft brummt und die Unternehmen Rekordzahlen schreiben. Die Stimmung ist trotz der aktuellen Sorgen weiterhin sehr gut. Dies signalisieren auch die zuletzt veröffentlichten Indikatoren (siehe dazu u.a. Börse-Intern vom vergangenen Freitag). Daher dürfte auch die zweite Jahreshälfte positiv verlaufen. Bereits jetzt haben neun Unternehmen aus dem DAX mit der Vorlage der Halbjahresberichte ihre Umsatz- oder Gewinnprognose für das Gesamtjahr nach oben korrigiert. Nur zwei Unternehmen haben eine Gewinn- oder Umsatzwarnung abgegeben. 2017 dürfte also für die DAX-Unternehmen ein Rekordjahr werden.
Wie viel Wachstum ist bereits eingepreist?
Fraglich ist nur, wie viel von diesen bullishen Aussichten bereits in den Aktienkursen enthalten ist. Denn davon wird abhängen, ob die jüngsten Kursgewinne im DAX bereits das Ende der Korrektur bedeuten oder es sich lediglich um eine Gegenbewegung im seit Juni laufenden Abwärtstrend handelt. Grundsätzlich ist der DAX noch relativ günstig bewertet. Doch mit Blick auf die Saisonalität und die hohe Bewertung an den US-Märkten sollte man in den kommenden Wochen noch mit weiteren Rückschlägen rechnen. Diese dürften dann aber zu günstigen (Nach-)Kaufkursen führen.
Mit anderen Worten: Kurzfristig bin ich skeptisch für den Aktienmarkt, mittel- bis langfristig jedoch nach wie vor bullish. Letztlich wird die Charttechnik den Weg weisen. Dazu hatte ich gestern die entscheidenden Signalgeber für den DAX bereits genannt.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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