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Raus aus dem DAX, rein in den Euro STOXX 50?
Ausgabe vom 27.01.2017
Raus aus dem DAX, rein in den Euro STOXX 50?
von Sven Weisenhaus
Während der DAX, wegen der Vergleichbarkeit im folgenden Chart als Kursindex dargestellt, bereits über die Hochs aus den Jahren 2007/2008 ausbrechen konnte (unterer Chartteil), hinkt der Euro STOXX 50 noch deutlich hinterher (oberer Kursverlauf). Bei einem aktuellen Kurs von rund 3.300 Punkten fehlen dem europäischen Leitindex noch mehr als 1.200 Zähler bzw. fast 40 Prozent bis zum 2007er Hoch bei 4.572,82 Punkten.
Der Grund für diese Kursschwäche ist natürlich die Euro- bzw. Staatsschuldenkrise. So finden sich im Euro STOXX 50 auch Unternehmen aus den diversen Krisenländern. Und diese haben den Index in der Vergangenheit deutlich gebremst. Zumal auch die Gewinne der Unternehmen aus dem Euro STOXX 50 unterm Strich noch weit unter dem 2008er-Rekord liegen.
Es könnte eine Aufholjagd anstehen
Doch es könnte eine Aufholjagd bevorstehen. Denn für die Gewinne der Unternehmen aus dem Euro STOXX 50 sind die Analysten derzeit optimistischer, als sie es für den DAX sind. Wie Sie gestern in der Börse-Intern lesen konnten, sieht der Konsens bei den DAX-Unternehmen einen Gewinnzuwachs von 9,3 Prozent in diesem Jahr und eine Steigerung um 8,5 Prozent im nächsten Jahr. Dagegen erwarten sie bei den Euro STOXX 50-Unternehmen ein Gewinnplus von 11,4 Prozent in 2017, und für 2018 wird ein Anstieg von 10,3 Prozent angepeilt.
Das Sentiment
Irgendwie mag man gar nicht so recht glauben, dass sich die relative Schwäche in eine relative Stärke verwandeln könnte. Doch gerade wenn die Stimmung für bestimmte Werte am Boden ist, zeigen gerade diese die höchste Performance. Und man darf nicht vergessen, welch hohe Qualität sich im Euro STOXX 50 versammelt. Auch einige Werte aus dem DAX finden sich dort. Gerade die gebeutelten Branchen der Vergangenheit, wie Versorger und Banken, könnten vor einer Aufholjagd stehen. In den vergangenen Wochen waren es bereits genau diese Werte, die in den Performancelisten ganz oben standen.
In korrektiven Phasen sind die letzten häufig die ersten
Und gerade in einer Korrekturphase, wie sie in Kürze bevorstehen könnte (siehe gestrige Börse-Intern), erleiden häufig die längerfristig schon sehr gut gelaufenen Titel die höheren Verluste, weil sie durch die lang anhaltende Aufwärtsphase relativ hoch bewerteten sind. Dagegen haben Versorger-, Bank- und auch Automobilaktien meist noch einstellige Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) und zudem hohe Dividendenrenditen.
Wenn man sich also vor einer Korrektur schützen möchte, aber aufgrund der mangelnden Anlagealternativen in der aktuellen Niedrigzinsphase nicht auf Aktien verzichten will, bietet sich eine vorsichtige und natürlich gestaffelte Umschichtung an - zum Beispiel in Titel mit hoher Dividendenrendite und niedrigem KGV.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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