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Sind schwache Wirtschaftsdaten aktuell gut oder schlecht?

Ausgabe vom 06.08.2025

Sind schwache Wirtschaftsdaten aktuell gut oder schlecht?

von Sven Weisenhaus

Das Wachstum der US-Wirtschaft kühlt sich merklich ab. Schon am vergangenen Freitag war gemeldet worden, dass die US-Industrie im Juli nicht nur schon den 5. Monat in Folge geschrumpft ist, sondern sich die Talfahrt sogar überraschend beschleunigt hat.

US-Industrie schrumpft in zunehmendem Tempo

Darauf deutet zumindest der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) für das verarbeitende Gewerbe hin. Er fiel um 1,0 Punkte auf nur noch 48,0 Zähler und entfernte sich damit weiter von der 50er Schwelle, die zwischen Wachstum und Kontraktion unterscheidet. Ökonomen hatten dagegen mit einem Anstieg auf 49,5 Zähler gerechnet.

Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) für das verarbeitende Gewerbe fiel im Juli 2025 um 1,0 Punkte auf nur noch 48,0 Zähler und entfernte sich damit weiter von der 50er Schwelle, die zwischen Wachstum und Kontraktion unterscheidet

Dabei zeigte sich vor allem die Komponente für die Beschäftigung schwach. Der Teilindex fiel mit nur noch 43,4 Punkten auf ein 1-Jahres-Tief und bestätigte damit den schwachen US-Arbeitsmarktbericht (siehe dazu „Das große Zahlen-Rätsel“).

ISM-Einkaufsmanagerindex: Die Komponente für die Beschäftigung fiel mit nur noch 43,4 Punkten im Juli 2025 auf ein 1-Jahres-Tief

Nun entfallen auf das verarbeitende Gewerbe lediglich ca. 10 % Wirtschaftsleistung der USA, die im 2. Quartal mit auf das Jahr hochgerechnet + 3,0 % noch sehr solide gewachsen ist. Insofern haben die Daten zur Industrie eine etwas untergeordnete Bedeutung. Allerdings zeigte sich auch der Dienstleistungssektor gestern schwach.

US-Dienstleister nur noch mit hauchzartem Wachstum

Der entsprechende ISM-Einkaufsmanagerindex fiel nach einer deutlichen Erholung auf 50,8 Punkte im Juni auf nun nur noch 50,1 Zähler zurück und hielt sich damit nur noch hauchdünn oberhalb der Wachstumsschwelle und dem Tief der aktuellen Abwärtstendenz von 49,9 Zählern im Mai.

Der ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Dienstleister fiel im Juli 2025 auf 50,1 Zähler zurück und hielt sich damit nur noch hauchdünn oberhalb der Wachstumsschwelle

Hält die im Oktober 2024 begonnene Abwärtstendenz an, könnte es bald wieder Signale für eine mögliche Rezession der US-Wirtschaft geben. Zumal auch die Dienstleister zu einer Abkühlung auf dem Arbeitsmarkt beitragen.

Laut den ISM-Daten trugen die Dienstleister im Juli 2025 zu einer Abkühlung auf dem US-Arbeitsmarkt bei

Besonders brisant: Zugleich hat die Preiskomponente der Umfrage des ISM unter den Dienstleistungsunternehmen mit 69,9 Punkten im Juli das höchste Niveau seit Dezember 2022 erreicht, also seit mehr als 2,5 Jahren.

Die Preiskomponente der Umfrage des ISM unter den Dienstleistungsunternehmen hat mit 69,9 Punkten im Juli 2025 das höchste Niveau seit Dezember 2022 erreicht

Damals herrschte eine Inflation von 6,5 %.

jährliche Inflation der USA

Und so gerät die US-Notenbank zunehmend in eine Zwickmühle. Sie muss die Leitzinsen eigentlich relativ hoch halten, um eine Rückkehr auf ein solches Niveau zu verhindern. Zugleich drängen sie nicht nur US-Präsident Donald Trump, sondern auch die jüngsten Konjunkturdaten zu Zinssenkungen, um einer weitergehenden Abschwächung der Wirtschaft frühzeitig entgegenzuwirken.

Kann eine Zinssenkungen derzeit ein Fehler sein?

Allerdings glaube ich nicht, dass die US-Notenbank in der aktuellen Situation mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte auf der Sitzung im September viel falsch machen kann. Schließlich ist der Leitzins mit denn 4,0 % bis 4,25 % immer noch relativ hoch, um Druck auf die Inflation auszuüben. Fragt sich lediglich, welches Signal damit ausgesendet wird bzw. wie die Marktteilnehmer dieses auffassen werden.

Lassen Zinssenkungshoffnungen die Aktienkurse steigen?

Angeblich haben zunehmende Hoffnungen auf sinkende Zinsen die Aktienkurse zu Wochenbeginn steigen lassen. Und wenn man sich die gestrigen ISM-Daten ansieht, dann wurden diese Hoffnungen damit tendenziell befeuert. Torsten Ewert hatte am Montag berichtet, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinssenkung auf der kommenden Sitzung im September nach dem US-Arbeitsmarktbericht bei 80,3 % lag. Aktuell sind es sogar 91,2 %.

Die Fed Funds Future preisen eine Wahrscheinlichkeit von 91,2 % für eine Zinssenkung der Fed im September 2025 ein
(Quelle: CME Group)

Demnach müssten die Aktienmärkte also erneut mit einem Kursfeuerwerk auf die Daten reagiert haben. Schauen wir uns dazu wieder exemplarisch den Kursverlauf des Nasdaq 100 an:

Der Nasdaq 100 hat mit fallenden Kursen auf den ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich reagiert

Nein, tut mir leid, kein Kursfeuerwerk zu sehen – im Gegenteil. Und somit stellt es sich aus meiner Sicht wohl so dar, dass weder die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag für den Kursrutsch verantwortlich waren – mit diesem Mythos hatte ich gestern aufgeräumt (siehe „Auf kurzen Rücksetzer folgt schon wieder enorme Stärke“) – noch die zunehmenden Zinssenkungserwartungen für die anschließende Kurserholung verantwortlich waren. 
Stattdessen bleibe ich dabei: Wir haben nach Trumps Forderung nach einer Entlassung der BLS-Chefin eine kurze Verkaufswelle gesehen, auf die dann wieder das typische „buy the dip“-Verhalten folgte.

Tauziehen zwischen Bullen und Bären

Seitdem findet ein Tauziehen zwischen Bullen und Bären statt. Die Bullen wollen die Rally noch nicht aufgeben. Zugleich wittern die Bären aber angesichts der schwachen Wirtschaftsdaten eine Chance für eine (saisonale) Korrektur.

Das führt bei den Aktienindizes nach dem Kurseinbruch und der starken Erholung zu tieferen Hochs und höheren Tiefs, also einer Seitwärtstendenz. So ist es zum Beispiel beim Nasdaq 100:

Der Nasdaq 100 hat durch ein wildes Auf und Ab ein höheres Hoch und ein tieferes Tief gebildet

Und auch beim Dow Jones:

Der Dow Jones neigt nach einem Kursrutsch und einer starken Erholung zu einer Seitwärtstendenz

Wobei der Dow Jones das Tauziehen bereits deutlicher zeigt. Denn er hat kurzfristig wichtige Trendlinien gebrochen und läuft dabei einfach weiter seitwärts.

Ausgang: ungewiss. Es ist derzeit durchaus wahrscheinlich, dass sich die Übertreibung bald fortsetzt und eine Korrektur weiter verhindert wird. Zugleich würde ich aber nicht ausschließen, dass sich einige Anleger langsam Sorgen um die Wirtschaft machen und zu sich bei diesem (US-)Markt mit neuen (längerfristigen) Trades zurückhalten, bis weitere Signale mehr Klarheit verschaffen.


Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr 
Sven Weisenhaus 
www.stockstreet.de

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