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Fed-Effekt vs. Nvidia-Effekt

Ausgabe vom 25.08.2025

Fed-Effekt vs. Nvidia-Effekt

von Torsten Ewert

Am Mittwoch nach US-Börsenschluss wird Nvidia seine Quartalszahlen vorlegen. Dann könnte es zu einem starken „Nvidia-Effekt“ kommen – im Guten wie im Schlechten. Im besten Fall verstärken gute Zahlen und ein optimistischer Ausblick des Chipgiganten den 3. großen positiven Fed-Effekt der Historie vom Freitag.

Aber der Reihe nach: Was ist der „Nvidia-Effekt“? Sven Weisenhaus hat ihn hier mehrfach beschrieben. Seine Quintessenz: Wenn man wissen will, was der (US-)Aktienmarkt macht, braucht man nur auf Nvidia schauen!

Der Markt ist Nvidia, Nvidia ist der Markt

Der Grund dafür ist die hohe Marktkapitalisierung der Aktie. Sie bewirkt, dass in allen Indizes, die nach Marktkapitalisierung gewichtet sind – und das sind die allermeisten – die Nvidia-Aktie inzwischen ein enormes Gewicht hat: im Nasdaq 100 sind es fast 10 %, im S&P 500 knapp 8 % und im MSCI World immerhin noch 5,7 %.

Wenn also der Kurs von Nvidia in die eine oder andere Richtung ausschlägt…

Auch die Fed kann die Kurse bewegen

Dazu später mehr, aber erst müssen wir noch auf den „Fed-Effekt“ eingehen. Er kann – in Form eines Kursausschlags – natürlich generell durch jede Aussage oder Handlung der Fed ausgelöst werden. Das hat immer mal wieder eine mehr oder weniger großer Wirkung auf die Märkte. Am Freitag gab es jedoch eine besondere Kostprobe: den 3. großen positiven Fed-Effekt der Geschichte.

Was ist geschehen? Fed-Chef Powell hat auf der Zentralbankertagung in Jackson Hole Aussagen gemacht, die von den Börsianern als Ankündigung einer Zinssenkung im September interpretiert wurden (siehe „Powell heizt Zinsfantasien neu an“).

Das trieb den Dow Jones, aber auch den NYSE Composite auf neue Allzeithochs. Dabei wurde der Ausbruch des NYSE Composite von einem sogenannten 90%-Aufwärtsvolumen begleitet. Das bedeutet, dass das Volumen aller Aktien, die am Freitag gestiegen sind, 90 % oder mehr des gesamten Handelsvolumens betrug.

Solche 90%-Volumina (es kann auch ein 90%-Abwärtsvolumen sein) treten häufig vor oder nach mehr oder weniger markanten Wendepunkten im Chart auf (siehe blaue Dreiecke im unteren Teil des folgenden Charts):

20250825a_NYSE Fed-Effekt

Quellen: MarketMaker mit Daten von infront, Barron’s, eigene Berechnungen

Ein ganz besonderer und seltener Fed-Effekt

Es geschieht dagegen praktisch nie, dass der Kurs – wie am Freitag – mit einem 90%-Aufwärtsvolumen nach oben ausbricht!

Was heißt „praktisch nie“? Das heißt, dass es zuvor in der gesamten Historie seit 1940 (!), für die mir diese Daten vorliegen, erst zweimal geschah. Und das auch erst in den vergangenen 20 Jahren: am 18.4.2006 und am 23.8.2024.

Das Verrückte daran ist, dass alle diese drei höchst außergewöhnlichen Muster durch die Fed ausgelöst wurden! Im April 2006 schürte das Fed-Protokoll Hoffnungen auf das Ende des damaligen Zinserhöhungszyklus, und vor einem Jahr bestätigten die Aussagen von Fed-Chef Powell in den Augen der Börsianer ihre Erwartung, dass im darauffolgenden September-Meeting endlich der ersehnte Zinssenkungszyklus beginnt (siehe Börse-Intern vom 23.8.2024).

Was danach geschah

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie es nach den bisherigen zwei Fällen an der Börse weiterging. Ist auf den Fed-Effekt als Rallyfortsetzung Verlass? Na ja, geht so. 2006 wurden die Märkte enttäuscht: Auf dem Fed-Meeting vom Mai 2006, das nur wenige Tage später stattfand, wurde der Leitzins dennoch abermals erhöht. Das löste eine Korrektur aus, die bis in den Juli 2006 anhielt und zu Verlusten zwischen -8,1 % (S&P 500) und -15,9 % (Nasdaq 100) führte.

Im vergangenen Jahr wurde beim folgenden Meeting im September tatsächlich die erste Zinssenkung beschlossen. Sofern Powell also richtig interpretiert wurde und nichts anderes dazwischen kommt, kann man sich wohl auf seine Worte verlassen, sodass auch die Zinssenkung im September 2025 „gesetzt“ ist.

Aus konjunktureller Sicht gibt bis zu zum nächsten Fed-Meeting Mitte September noch einige wichtige Daten: Am Freitag dieser Woche die Inflationsdaten zu den persönlichen Konsumausgaben der US-Bevölkerung, Anfang September dann der Arbeitsmarktbericht für August und eine Woche vor dem Meeting die Erzeuger- und Verbraucherpreisdaten.

Ein Vorgeschmack auf den Nvidia-Effekt

Ob sie allerdings – sofern sie negative Überraschungen in puncto Zinssenkung bringen – eine Korrektur wie 2006 auslösen, bleibt abzuwarten.

Klar ist dagegen, dass der Nvidia-Effekt größeres Potenzial hat, die Kurse zu bewegen. Einen Vorgeschmack darauf haben wir am vergangenen Dienstag bekommen: Da gab es im Nasdaq 100 einen Kursrückgang von -1,39 % (siehe Börse-Intern vom 19.08.2025). Das ist nicht dramatisch, aber dennoch ein Warnsignal für Mittwoch.

94 % der Verluste durch nur 10 Aktien!

Statistisch kommt solch ein Rückgang in 28,5 % aller Fälle vor, wenn der Nasdaq 100 fällt – das liegt also im Normbereich. Man müsste daher daran keinen Gedanken verschwenden, wenn es nicht eine auffällige Besonderheit gäbe: So entfielen mehr als 94 % der Marktkapitalisierung von 462 Mrd. Dollar, die der Nasdaq 100 an diesem Tag verlor, auf nur zehn Aktien – von Nvidia bis Palantir.

Letztere verzeichnete zwar mit -9,4 % den größten Tagesverlust, machte aber „nur“ 7,7 % des Verlusts an Marktkapitalisierung des Nasdaq 100 aus. Mehr als 56 % des Verlusts gingen dagegen auf das Konto von nur drei Aktien: Nvidia, Microsoft und Broadcom; Nvidia steuerte allein mehr als ein Drittel (!) des Verlusts bei, dabei fiel die Aktie „nur“ um -3,5 %!

Diese Verluste veranlassen etliche Kommentatoren dazu, erneut vor dem Ende der Rally bzw. dem Platzen der KI-Blase zu warnen. Solche Warnungen kommen oft reflexartig, aber aus charttechnischer Sicht ist die Lage tatsächlich heikel: Nur Dow Jones und NYSE Composite haben am Freitag neue Allzeithochs erreicht. Der S&P 500 stieg nur bis knapp unter sein altes Hoch, die Nasdaq-Indizes sind noch ein Stück weit davon entfernt. Daran hat sich auch bis jetzt nichts geändert.

Auch die Fed kann die Kurse bewegen

Wenn also Nvidia is irgendeiner Weise enttäuscht, werden alle diese Indizes mehr oder weniger stark gedrückt, da Nvidia in allen Indizes außer dem NYSE Composite enthalten ist. (Er wird sich aber einem größeren Abwärtssog deswegen nicht entziehen können.) Dann könnte es zu Fehlausbrüchen an den alten Hochs kommen (sofern S&P 500 und Nasdaq 100 bis dahin noch nach oben ausbrechen) oder aber zu einem Scheitern an bzw. vor den alten Hochs.

Beides wäre bearish und könnte – insbesondere im Fall von Fehlausbrüchen – zu stärkeren Bewegungen in die Gegenrichtung, also nach unten, führen. Das ist bekanntlich ein typisches Phänomen nach Fehlausbrüchen.

Entscheidend wird dann, ob weiterhin das „Buy the dip“ der Bullen als Rettungsanker vor größeren Kursverlusten schützt. Nach dem „Einbruch“ vom vergangenen Dienstag hat es sich jedenfalls erst einmal erneut bewährt...

Mit besten Grüßen
Torsten Ewert

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