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Minuszeichen im Januar – und nun?

Ausgabe vom 31.01.2022

Minuszeichen im Januar – und nun?

von Torsten Ewert

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Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

die meisten großen Indizes dürften den Januar im Minus beenden. Der DAX und andere europäische Indizes kommen dabei mit rund 3 % Verlust oder weniger noch ganz gut weg. In den USA hält sich der Dow Jones noch ganz wacker (4,5 %), während der S&P 500 mit -6,4 % schon deutlicher zurückgefallen ist. Die Nasdaq-Indizes verloren rund 10 %, der Small-Cap-Index Russell 2000 sogar 12 %. Zwischendurch war es bei allen auch schon deutlich mehr.

Januar-Effekt und Januar-Regel – Menetekel oder Mythos?

Der Januar mit dicken Minuszeichen – war da nicht mal was? Sie haben vielleicht schon einmal vom Januar-Effekt bzw. der Januar-Regel gehört. Beide Phänomene lassen mehr oder weniger konkrete Rückschlüsse auf den weiteren Jahresverlauf zu – zumindest, wenn man die „Regeln“ für wörtlich nimmt. Aber wie immer lohnt bei solchen Börsen-Mythen ein Blick auf die Details.

Nach dem Januar-Effekt sollen die Börsenkurse im Januar vergleichsweise besser laufen als im Rest des Jahres. Diese These basiert auf Beobachtungen eines Investmentbankers aus dem Jahr 1942, die er rückwirkend ab 1925 angestellt hat. Allerdings hat er dieses Phänomen vor allem bei Small Caps festgestellt. Und tatsächlich kommen spätere Analysen dazu auch zu keinem einheitlichen Ergebnis. Im Gegenteil: Je nach Zeitraum und Region bzw. Index wird diese These bestätigt oder auch nicht.

Der Januar-Effekt im DAX

Gäbe es einen solchen Januar-Effekt, dann müsste sich in der Gegenüberstellung der Monatsergebnisse eines Index im Januar irgendeine Auffälligkeit finden, z.B. dass gegenüber den anderen Monaten die Performance besonders hoch ist oder überproportional oft ein positives Ergebnis erreicht wird.

Zumindest für den DAX gibt es dafür seit 1988 keine Anzeichen, wie die saisonale Auswertung der Kursdaten zeigt (siehe https://www.stockstreet.de/saisonale-charts):

DAX - durchschnittliche Monatsperformance seit 1988 

Das durchschnittliche Plus von 0,35 % ist eher unterdurchschnittlich. Und nur in 19 der 34 Jahre schaffte der DAX überhaupt ein Plus im Januar. Auch damit landet er nur im Mittelfeld im Monatsvergleich.

Jahresendrally statt Januar-Effekt

Macht man diese Auswertung auf Wochenbasis (siehe https://www.stockstreet.de/saisonale-charts), dann erhält man immerhin für die erste Woche eines Jahres sehr auffällig positive Ergebnisse. Und auch in diesem Jahr begann das Börsenjahr zunächst sehr gut. Aber was nützt das, wenn bereits zum Monatsende davon nichts mehr übrigbleibt?

Der Januar-Effekt scheint also ein Mythos zu sein, denn auch für andere Indizes (Dow Jones, S&P 500 usw.) findet man ihn nicht. Dagegen ist die sprichwörtliche Jahresendrally in den Daten sehr klar zu sehen: Oktober, November und Dezember sind – nicht nur im DAX – sehr oft sehr starke Monate.

Aber es gibt ja noch die Januar-Regel – zumindest, wenn man manchen Kommentatoren glauben kann. Diese Regel lautet im Original „As goes January, so goes the year". (Wie der Januar, so das Jahr.) Demnach soll der Januar den Jahresverlauf vorwegnehmen. Wenn also – wie in diesem Jahr – der Januar im Minus endet, dann soll das auch für das gesamte Jahr gelten.

Die Januar-Regel funktioniert – auf den ersten Blick

Das sind ja keine guten Aussichten! Doch gemach: Lassen Sie sich nicht verunsichern. Schauen Sie erst einmal mit mir genauer hin. Denn leider ist diese Regel nicht aussagefähig. Sie lässt wesentliche Aspekte, die für Anleger relevant sind, außer Acht. Daher wollen wir diese Regel heute genauer unter die Lupe zu nehmen. (Weil diese Regel ursprünglich aus den USA stammt, beschränke ich mich hier auch auf die US-Indizes.)

Die allgemeine Einschätzung ist: Die Januar-Regel funktioniert. Das zeigt folgende Grafik, die das Ergebnis dieser Regel für die drei größten US-Indizes mit der längsten Kurshistorie darstellt – dem S&P 500 (inkl. seiner Vorläufer) seit 1790, dem Dow Jones Industrial Average seit 1897 und dem NASDAQ Composite seit 1938.

Januar-Regel 1

Statistisch gesehen ist das in der Tat ein eindrucksvolles Ergebnis. Mit einer Wahrscheinlichkeit von rund zwei zu eins ist der Januar tatsächlich ein Hinweis auf das Jahresendergebnis. Und es kommt sogar noch besser: Gleicht man die Betrachtungszeiträume für den Dow Jones und den S&P 500 mit dem des NASDAQ an (ab 1938), ergeben sich für diese beiden Indizes Werte von 64 % bzw. 80 % für die Januar-Regel. Im S&P 500 steigt die Wahrscheinlichkeit damit sogar auf vier zu eins! (Wegen der besseren Vergleichbarkeit erfolgen daher die folgenden Angaben für alle Indizes ab 1938.)

Gilt das auch für einen negativen Jahresauftakt?

Wenn man bedenkt, dass im Januar erst ein Zwölftel oder rund 8,3 % des Gesamtjahres vorüber sind, scheint diese Regel tatsächlich eine Möglichkeit zur Performancesteigerung zu bieten. Allerdings unterschiedet dieses Ergebnis nicht zwischen positiven und negativen Kursbewegungen. Das Jahr 2022 begann aber, wie gesagt, mit einem Verlust. Wie verhält sich also die Januar-Regel in Hausse- und Baissephasen? Dazu die folgende Grafik:

Januar-Regel 2

Hier erkennen wir schon deutliche Unterschiede. Positive Kurse im Januar ziehen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch einen positiven Jahresausgang nach sich – die Werte liegen für alle Indizes über 60 %; bei S&P 500 und Nasdaq Composite geht es sogar in Richtung 80 %. Das ist durchaus logisch, denn die Indizes sind seit 1938 bekanntlich deutlich gestiegen (in rund 70 % aller Fälle). Die Wahrscheinlichkeit, dass nach einem positiven Januar auch das Gesamtjahr im Plus schließt, ist also „naturgemäß“ entsprechend höher.

Bei einem negativen Jahresauftakt ist das nicht der Fall. Diese Zahlen liegen hier an der 50%-Marke (blaue Linie). Und eine 50%ige Wahrscheinlichkeit bedeutet nichts anderes, als dass Sie auch einfach eine Münze werfen können – wenn Sie wissen wollen, ob die Indizes nach einem schwachen Januar das Jahr mit einem Gewinn oder Verlust abschließen.

Wir wollen aus der Regel aber Kapital schlagen!

Aber eine Börsenregel nützt ja nur etwas, wenn man daraus Kapital schlagen kann – also Gewinne erzielt oder Verluste verhindert. Doch kann das mit der Januar-Regel überhaupt funktionieren? Sie lautet ja: „Wie der Januar, so das gesamte Jahr.“ Was bedeutet das genau? Das ist eigentlich eine ziemlich schwammige Regel, die nur besagt, dass das Jahr mit dem gleichen Vorzeichen abschließt wie der Januar.

Folglich ist es also möglich, dass z.B. der Dow Jones nach -4,5 % im Januar mit einem Minus von z.B. nur 0,5 % schließt. Von Februar bis Dezember würden die Kurse also um 4 % steigen! Umgekehrt könnte es bei einem positiven Jahresstart aussehen.

Das hilft uns aber bei unserer Anlageentscheidung nicht weiter. Immerhin sagt die Statistik, dass die Gewinne bzw. Verluste recht ordentlich sind – wenn die Kurse in die gleiche Richtung weiterlaufen, die sie im Januar eingeschlagen haben. Dann können wir mit zweistelligen prozentualen Auf- bzw. Abschlägen rechnen. Der Dow Jones würde z.B. bis Jahresende im Durchschnitt noch einmal 11,4 % verlieren. Aber wie die Grafik oben zeigt, beträgt die Wahrscheinlichkeit dafür gerade einmal 50 %.

Worauf es in diesem Jahr ankommt

Auch die Januar-Regel ist also nutzlos, da sie weder als Orientierung noch als Richtschnur für Anlageentscheidungen taugt.

Lassen Sie sich also nicht von Kommentaren verunsichern, die mit Blick auf die Januar-Regel den Teufel an die Wand malen. Natürlich existieren zweifellos Risiken für die Aktienmärkte. Aber diese sind meist unabhängig von der Jahreszeit. Außerdem hält auch das Jahr 2022 sicherlich etliche Chancen bereit. Und wenn Sie diese Chancen richtig nutzen, dann vermeiden Sie sehr viel Negatives von ganz allein. Und nur darauf kommt es an der Börse schließlich an.

Mit besten Grüßen

Ihr Torsten Ewert

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