Die Aktienmärkte leiden wieder einmal unter einer anhaltenden Bewegungsarmut. Konnte sich der DAX Ende September / Anfang Oktober kurzzeitig aus seiner Lethargie befreien und dynamisch ansteigen, tendieren die Kurse nun schon wieder seit einigen Tagen lustlos in extrem engen Bahnen seitwärts.
Dieses Kursverhalten, bei dem relativ enge Seitwärtsbewegung (gelbe Rechtecke im Chart) lediglich von kurzzeitigen Kursimpulsen unterbrochen werden, begleitet uns schon das gesamte Jahr über. Dazu muss man sich nur die Überschriften und DAX-Charts der Börse-Intern vom 24. Januar („Wie Sie die enge Seitwärtsbewegung am besten im Trading nutzen“), 10. Februar („Tradingstrategien für Stau und stockenden Verkehr“), 2. Mai („Haushaltsstreit in den USA beigelegt - keinen interessiert es“), 28. Juni oder 19. September („Abwartende Haltung vor dem morgigen Fed-Zinsentscheid“) anschauen. Immer wieder hat eine gähnende Langeweile die Trader tage- oder gar wochenlang gequält.
Niedrige Volatilität macht immer mehr Experten nervös
Dabei ist es absolut nicht untypisch, dass es mehr Seitwärtsbewegungen als impulsive Trendbewegungen gibt. Doch eine so extrem geringe Volatilität, wie sie uns seit einer Weile begleitet, ist eher selten. Und sie macht immer mehr Experten nervös. So sagte zum Beispiel EZB-Ratsmitglied Klaas Knot kürzlich: „Im Moment scheinen die Märkte widerstandsfähig zu sein, aber das niedrige Niveau an Volatilität und die Überbewertung bei einer Reihe von Investments machen mich nervös“.
Stellt die EZB die Märkte auf die kommende Sitzung ein?
Es gilt also weiterhin, sehr vorsichtig an den Märkten zu agieren. Dies auch im Hinblick auf die bevorstehende Sitzung der EZB. Denn neben seinen Bedenken zur hohen Bewertung einiger Investments und der Ruhe an den Märkten, sagte Knot zudem: „Die Zinsen werden noch sehr lange sehr niedrig bleiben, selbst wenn wir auf unserer nächsten Sitzung entscheiden sollten, unser Anleihen-Kaufprogramm auslaufen zu lassen.“ Aus seiner Sicht seien die Märkte derzeit widerstandsfähig und jede Veränderung der EZB-Politik werde nur graduell erfolgen. - Und diese Aussagen lassen mich aufhorchen.
Denn ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die EZB derartige Informationen aktuell sehr bewusst streut, um die Märkte auf die nahende Zinssitzung am 26. Oktober vorzubereiten. Demnach könnte die EZB dann entscheiden, die monatlichen Anleihekäufe von 60 auf 40 Mrd. Euro zu reduzieren. Dies würde nämlich einer graduellen Anpassung entsprechen, weil zuvor die Käufe bereits von 80 auf 60 Mrd. Euro pro Monat reduziert wurden.
DAX kämpft mit entscheidenden Marken
Bislang haben sich die engen Seitwärtsbewegungen im DAX meist als Konsolidierungen im Aufwärtstrend herausgestellt. Selbst die Korrektur im Sommer war übergeordnet betrachtet nicht mehr als eine Konsolidierung im Aufwärtstrend. Und daher ist das Chartbild im DAX aktuell noch klar bullish.
Die neuerliche Seitwärtskonsolidierung ist dabei dieses Mal absolut verständlich. Denn der DAX steht an entscheidenden Marken. Zu nennen sind dazu die Rechteckgrenze bei 12.945 Punkten, das Allzeithoch vom 20. Juni bei 12.951,54 Zählern sowie die psychologisch wichtige 13.000er Marke. Genau entlang dieses Widerstandsbündels findet derzeit die aktuelle Seitwärtsphase statt.
Und sie könnte ein weiteres Mal ein Luftholen für den nächsten Kursanstieg sein. Werden die Marken nach oben gebrochen, sollte sich der Aufwärtstrend noch etwas fortsetzen können - aus Sicht der Target-Trend-Methode bis zur Rechteckgrenze bei 13.300 Punkten. Das hatte ich auch schon am Mittwoch vergangener Woche geschrieben. Weil die Kurse seitdem lediglich seitwärts tendierten, hat sich daran natürlich nichts geändert.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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