Die Aktienmärkte verhalten sich aktuell relativ ruhig. Ein Grund dafür könnte sein, dass sich die Anleger vor den anstehenden wichtigen Terminen nicht mehr allzu weit aus dem Fenster lehnen wollen. Denn übermorgen entscheidet die Europäische Zentralbank (EZB) über die zukünftige Geldpolitik, einen Tag später steht der vielbeachtete monatliche US-Arbeitsmarktbericht für Februar an und am 14. und 15. März dürfte die US-Notenbank Fed auf ihrer zweitägigen Sitzung mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Leitzinserhöhung beschließen. Häufig verhalten sich die Kurse vor derartigen Terminen wie das Kaninchen vor der Schlange.
Wichtige Widerstände bremsen die Aktienkurse
Neben den fundamentalen Entwicklungen wirkt aber auch die Charttechnik bremsend auf die Kurse. Einerseits hat es eine starke Kursrally gegeben, die nun mit moderaten Kursrücksetzern leicht konsolidiert wird. Andererseits stehen die Aktienindizes vor wichtigen Widerständen.
Schon am vergangenen Mittwoch hatte ich berichtet, dass der Dow Jones mit der Marke von 21.000 Punkten eine psychologisch wichtige Marke und der S&P 500 die Rechteckgrenze bei 2.383,55 Punkten als mögliche Hürde erreicht hatte. Inzwischen ist zu erkennen, dass sich beide Indizes an diesen Marken schwertun – wie hier am Beispiel des S&P 500 zu sehen ist:
Mit dem Docht der laufenden Monatskerze konnte der US-Index zwar über die Rechteckgrenze blicken, doch der Kerzenkörper bleibt bislang unterhalb der Hürde.
Zeitgleich kämpft der DAX mit der oberen Begrenzung seines Aufwärtstrendkanals (grün):
Bei diesem Chart wurde der Aufwärtstrendkanal gezeichnet, indem zunächst die Hochs miteinander verbunden und die Parallellinie dann an das Juni-Tief gelegt wurden. Wenn man erklären will, warum der DAX derzeit jedoch die obere Linie nicht mehr erreicht, dann lässt sich noch ein etwas anderer Trendkanal (gelb) zeichnen:
Hier wurden nun vier Tiefpunkte miteinanderverbunden und dann die Parallellinie dorthin gelegt, wo sie die meisten Berührungen mit den Hochpunkten hat – so wie man es nach der Target-Trend-Methode macht.
Mögliches Trendabschlussmuster im DAX
Aber wie man den Trendkanal auch zeichnen mag, der DAX steht, genau wie die US-Indizes, an der 12.000er Marke und den Aufwärtstrendkanallinien vor starkem Widerstand. Und nun kann man im DAX auch noch ein Trendabschlussmuster identifizieren (blaue Linien):
Kommt Ihnen diese Formation bekannt vor? Bei der Chartanalyse des S&P 500 hatten wir kürzlich diese Formation als bearishen Keil und damit als Trendabschlussmuster beschrieben. Allerdings wurde dort die Formation nach oben aufgelöst (siehe u.a. Börse-Intern vom 14. Februar). Und daher sollte man auch im DAX nun nicht sofort auf fallende Kurse setzen, sondern zunächst Signale einer klaren kurzfristigen Trendwende abwarten.
Erste Signale einer kurzfristigen Trendwende
So kommt es im DAX zu ersten (!) bearishen Signalen, wenn die Kreuzunterstützung aus der 11.880er Rechteckgrenze und die untere Aufwärtslinie der Keilformation gebrochen werden. Bestätigung erhalten die Bären, wenn die Mittellinie bei 11.525 Punkten und dort das Ausgangstief der Keilformation unterschritten wird. Dann könnte der DAX doch noch das Alpha-Target (roter Kreis) ansteuern, auch wenn es so langsam zeitlich eng wird.
Übergeordneter Aufwärtstrend bei rund 11.000 Punkten noch intakt
Doch selbst dann, wenn der DAX im Target schon rund 1.000 Punkte verloren hätte, gilt es zu beachten, dass der übergeordnete Aufwärtstrend noch intakt wäre. Und wenn der DAX kurzfristig nicht korrigiert, sondern stattdessen die Konsolidierung der vergangenen Tage nach oben auflöst, dürfte sich die überkaufte Situation noch etwas ausweiten.
Folgen Sie also den bisherigen Empfehlungen, insbesondere der aus der Börse-Intern vom 14. Februar: „The trend is your friend“.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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