Die negativen Nachrichten in Sachen Handelsstreit reißen nicht ab. Wie am Donnerstag vergangener Woche bereits aus Zahlen der Pekinger Zollbehörde hervorging, hat sich der Warenaustausch zwischen den USA und China vor dem Hintergrund der gegenseitigen Zölle im Juli erneut abgeschwächt. Chinas Exporte in die USA sanken im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,5 %, während die Importe aus den USA - in US-Dollar gemessen - sogar um 19 % zurückgingen. Das Handelsvolumen beider Staaten sank dadurch um mehr als fünf Milliarden Dollar. Und der Handelsüberschuss mit den USA verringerte sich auf knapp 28 Milliarden Dollar, nach 29,9 Milliarden im Monat zuvor.
Chinesische Notenbank muss erneut eingreifen
Um der konjunkturellen Abschwächung der Wirtschaft entgegenzuwirken, sah sich die chinesische Notenbank gestern genötigt, dem Bankensystem des Landes insgesamt 430 Milliarden Yuan (ca. 55 Milliarden Euro) an zusätzlicher Liquidität zur Verfügung zu stellen.
Gewinne der DAX-Unternehmen sinken um 30 %
Derweil verordnen sich hierzulande wegen der zunehmenden Schwierigkeiten durch den Handelsstreit immer mehr Unternehmen Sparprogramme. Und diese scheinen auch dringend nötig, wie Zahlen des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens EY zeigen. Demnach sind zwar die Umsätze der 30 DAX-Konzerne im 2. Quartal 2019 insgesamt um 4,5 % auf knapp 354 Milliarden Euro gestiegen, die Gewinne vor Zinsen und Steuern (EBIT) allerdings um ganze 30 % von 36 auf 25 Milliarden Euro gesunken.
DAX startet rechtzeitig neuen Versuch einer Kurserholung
Nun will ich gar nicht weiter schwarzmalen, zumal sich die Zahlen zu den DAX-Unternehmen auf die Vergangenheit beziehen und ich bereits geschrieben hatte, dass China noch über genügend Mittel verfügt, um die Konjunktur zu stützen. Doch die genannten Zahlen verdeutlichen noch einmal, in welch schwieriger Marktphase wir uns gerade befinden. Da verwundert es kaum, dass der DAX gestern noch einmal deutlich nachgegeben und ein neues Korrekturtief markiert hat.
Mit diesem gab der deutsche Leitindex inzwischen fast 61,80 % der seit Ende 2018 angesammelten Kursgewinne wieder ab. Aber eben nur fast. Und da das Fibonacci-Retracement nicht unterschritten wurde, gilt der Aufwärtstrend grundsätzlich noch als intakt und der aktuelle Rücksetzer damit nur als Korrektur.
Und diese könnte gestern sogar zu Ende gegangen sein. Denn der DAX hinterließ durch eine schnelle Kurserholung eine Tageskerze mit einer langen Lunte. Und diese ist ein erstes Anzeichen für den Beginn einer stärkeren Kurserholung. Bestätigt wurde dies heute durch eine bullishe Folgekerze (siehe grüne Ellipse im folgenden Chart).
Aktuell findet ein Kampf um die Rückeroberung der Mittellinie bei 11.525 Punkten statt. Geht dieser zugunsten der Bullen aus, wäre sogar schon wieder ein erneuter Angriff auf den Widerstandsbereich bis zur Rechteckgrenze bei 11.880 Punkten möglich.
Sollte die aktuelle Kurserholung aber erneut nach kürzester Zeit enden und die Bären wieder die Rechteckgrenze bei 11.170 Punkten ins Visier nehmen, dann muss man davon ausgehen, dass der DAX den Aufwärtstrend von Ende 2018 doch beendet. Und in diesem Fall muss man sich auch wieder den schwarzmalerischen Szenarien (Trompete in den US-Indizes) widmen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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