Die Märkte lassen es zum Wochenende hin sehr ruhig angehen. Die gestrigen Kursbewegungen nach der EZB-Sitzung werden auskonsolidiert. Nutzte zum Beispiel der DAX schon bis zum Mittag nur eine Handelsspanne von 80 Punkten, so hat sich diese seitdem immer weiter eingeengt. Und inzwischen ist selbst eine Nulllinie auf einem Oszilloskop aktiver als der Handel in DAX-Aktien.
US-Indizes: Von der Abwärts- zur Seitwärtskonsolidierung
Auch die US-Indizes zeigen nur wenig Bewegung. Obwohl sie ihre Trendkanäle der jüngsten Konsolidierung (rot im folgenden Chart) nach oben auflösen konnten, kann man inzwischen nur noch sehr begrenzt von einer Stärke der Bullen sprechen. Denn sie stemmen sich zwar tapfer gegen die saisonal schwache Phase, doch wichtige Hürden (siehe rote horizontale Linien) konnten sie jüngst nicht überspringen.
So wurden aus den leichten Abwärtsbewegungen lediglich Seitwärtstendenzen auf hohem Niveau. Und damit sind wir beim Problem.
Auslaufende Aufwärtstrenddynamik
Denn diese Seitwärtskonsolidierungen, obwohl sie grundsätzlich erst einmal trendbestätigend sind, passen in das Bild einer bevorstehenden stärkeren Herbstkorrektur. Während es nämlich nach starken Abwärtsbewegungen meist in einer V-Form wieder aufwärts geht, ist es nach starken Aufwärtstrends absolut üblich, dass die Bewegungen langsam auslaufen und erst dann nach unten abkippen. Und das macht diese Seitwärtsbewegung im Moment gefährlich. Doch nur unter der Bedingung, dass man einen deutlichen Momentumverlust erkennt:
Am Beispiel des Nasdaq100 möchte ich Ihnen einmal zeigen, wie sehr die US-Indizes schon an Schwung (Momentum) verloren haben. Die jeweiligen Aufwärtsbewegungen habe ich mit (grünen) Rechtecken umrahmt. Dadurch zeigt sich sehr deutlich, dass die Aufwärtsbewegungen nach dem Tief von Anfang 2016 zunächst länger wurden und der Trend damit an Stärke gewann, dann jedoch mehr und mehr schrumpften. Die Kraft der Bullen scheint also abzunehmen. Und das geschieht häufig, bevor ein Aufwärtstrend kurz- oder mittelfristig ein Ende findet.
Dies sind demnach klare Hinweise auf eine bevorstehende Schwäche- bzw. Korrekturphase. Insbesondere wenn nun der Beginn der aktuellen Aufwärtsbewegung bei 5.750 Punkten unterschritten wird, wäre ein tieferes Tief markiert und der Aufwärtstrend formell beendet. Dann sollte man von einer stärkeren Korrektur ausgehen.
Können die Bullen noch einmal Gas geben?
Nur wenn die Bullen noch einmal richtig Gas geben und es mit Schwung aufwärts geht, kann diese Korrektur noch einmal abgewendet werden. Aber selbst in diesem Fall würde ich davon ausgehen, dass es sich lediglich um ein letztes Aufbäumen der Bullen handelt, bevor die Kurse doch einmal stärker nachgeben.
Vorsicht vor einem zu frühen Short-Einstieg!
Egal wie oft und in welchem Zeitraum ich mir die Kursverläufe der US-Indizes ansehe - ich komme stets zu demselben Ergebnis, dass eine größere Korrektur hier mehr als überfällig ist und wahrscheinlich sogar kurz bevorsteht. Am liebsten würde ich nun eine Menge Kapital auf fallende Kurse setzen. Doch Vorsicht!
Denn ich beobachte auch Folgendes: Immer, wenn es mal einen relativ schwachen Handelstag gibt, mangelt es anschließend an weiteren bearishen Signalen. Daher sind Short-Einstiege aktuell, wenn überhaupt, nur mit großer Vorsicht vorzunehmen.
So gerne man jetzt schon short einsteigen möchte, man muss einfach handeln, was man sieht. Und bislang sieht man zwar Anzeichen von Schwäche, aber mehr als eine Konsolidierung auf hohem Niveau ist das noch nicht. Es kann daher auch bald noch einmal aufwärts gehen. Mit großen Short-Positionen wäre man dann auf der falschen Seite. Daher mein Rat an Sie: Lassen Sie stets die eigenen Emotionen und Überzeugungen aus dem Spiel. Stellen Sie sich hinter den Markt. Wenn es bald abwärts geht, kann man mit größeren Positionen noch früh genug bei den entsprechenden Signalen nach und nach einsteigen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
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