Nachdem sich die OPEC-Staaten Ende November auf eine Kürzung der Ölförderung geeinigt hatten (siehe Börse-Intern vom 30. November), zogen am vergangenen Wochenende diverse andere ölproduzierende Staaten nach, die nicht Mitglied der OPEC sind. Sie vereinbarten am Samstag, dass 558.000 Barrel weniger am Markt angeboten werden sollen - zusätzlich zu den 1,2 Millionen Barrel pro Tag, auf die sich die OPEC vorher schon geeinigt hatte. Diese Menge entspricht insgesamt fast zwei Prozent des globalen Ölangebots.
Insgesamt 23 ölfördernde Länder für einen höheren Ölpreis
Die zehn Staaten, die an dem Treffen vom Samstag teilnahmen sind Russland, Aserbaidschan, Kasachstan, Oman, Mexiko, der Sudan, Südsudan, Bahrain und Malaysia. Brunei hatte nach OPEC-Angaben seine Zustimmung zur Kappung bereits vorab gegeben. Alleine Russland will 300.000 Barrel weniger Öl fördern. Den Großteil der Kürzung der 13 OPEC-Länder übernimmt Saudi-Arabien mit 486.000 Barrel.
Zusätzliche Einigung verpufft
Am Montag wurden die Ölpreise durch die erweiterte Einigung noch einmal kräftig beflügelt. Der Preis der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) erreichte dadurch beinahe das Juni-Hoch bei 54,87 USD, fiel dann aber wieder unter das Oktober-Hoch bei 52,80 USD zurück (gelbe Ellipse im Chart).
Damit verpuffte die zusätzliche Einigung zunächst am Markt. Grund dafür dürfte auch eine anhaltende Skepsis über die Einhaltung und Wirkung der Beschlüsse sein. Und diese scheint nicht unbegründet.
Steigende US-Förderung wirkt Einigung entgegen
So könnte eine steigende US-Förderung der geplanten Begrenzung der Ölförderung entgegenwirken. Das US-Energieministerium hat jüngst seine Prognosen für die US-Rohölproduktion für das laufende und das kommende Jahr angehoben. Derweil ist die Zahl der Ölbohrlöcher in den USA die sechste Woche in Folge gestiegen. Außerdem zeigen aktuelle Daten, dass der Ölausstoß der OPEC im November erneut ein Rekordniveau erreicht hatte.
Förderbegrenzung soll erst im Januar 2017 wirksam werden
Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass die Förderkürzungen erst ab 2017 wirksam werden sollen. Somit wird sich also erst im Februar anhand der dann vorliegenden Daten zeigen, ob die beschlossenen Förderkürzungen tatsächlich eingehalten werden.
Die bisherige Erholung der Ölpreise ist vor diesem Hintergrund eher spekulativer Natur. Die Beschlüsse wurden bereits in die Kurse eingepreist, noch bevor die tatsächliche Umsetzung bewiesen ist. Dieses Verhalten der Märkte kennt man aber bereits – an der Börse wird die Zukunft gehandelt.
Möglicher Aufwärtstrend verläuft flach
Sollte sich im kommenden Jahr jedoch abzeichnen, dass das weltweite Öl-Angebot tatsächlich sinkt oder zumindest stabil bleibt, könnten die Ölpreise tendenziell weiter ansteigen. Aktuell bietet sich charttechnisch bereits ein Trendkanal an, in dem sich die Preise gemächlich weiter nach oben bewegen könnten.
Demnach werden die Ölpreise aber noch einige Zeit um unseren Zielkurs von 50 USD herumpendeln. Insofern bleibt die Prognose trotz des möglichen Aufwärtstrends zunächst unverändert.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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