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Gewinnmitnahmen, aber immer noch keine nachhaltige Schwäche
Ausgabe vom 04.11.2025
Gewinnmitnahmen, aber immer noch keine nachhaltige Schwäche
von Sven Weisenhaus
Die Aktienkurse haben in der vergangenen Nacht kräftig nachgegeben. Konkrete Nachrichten dazu gab es nicht. Einige Marktbeobachter nehmen Bezug auf den Geschäftsbericht von Palantir, der gestern nachbörslich veröffentlicht wurde. Dieser fiel zwar über den Erwartungen aus, die Aktie drehte aber nach anfänglichen Kursgewinnen ins Minus.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet heute dazu: „Nach einer überraschend starken Umsatzprognose und einem Rekordhoch verbilligte sich die Aktie im vorbörslichen US-Handel um knapp 8 %.“
Werfen KI-Investitionen angemessene Renditen ab?
Dabei handelt es sich offensichtlich um Gewinnmitnahmen, die sich auf andere Aktien und letztlich den Gesamtmarkt ausweiteten. Dieser Meinung ist auch Reuters: „Nach den starken Kursgewinnen im Technologiesektor nahmen Investoren Gewinne mit. Anleger fragen sich zunehmend ob die massiven KI-Investitionen der großen Techkonzerne angemessene Renditen abwerfen werden.“
Ist KI längst mehr als ausreichend eingepreist?
Aus meiner Sicht fragen sich Anleger aber auch, ob diese KI-Investitionen nicht inzwischen längst mehr als ausreichend in den Kursen eingepreist sind. Bleiben wir beim Beispiel Palantir:
Laut Reuters wird die Aktie zu einem atemberaubenden 12-Monats-Kurs-Gewinn-Verhaltnis (KGV) von 246,2 gehandelt, verglichen mit dem Wall Street-Liebling Nvidia, der auf ein KGV von 33,3 kommt. Der Palantir-Börsenwert liegt aktuell bei rund 490 Milliarden Dollar. Dem steht ein Umsatz von 2,87 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr gegenüber, der im laufenden Jahr auf 4,14 Milliarden steigen soll.

Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) beträgt damit astronomische 118.
Zunehmende Warnungen
Die Vorstandsvorsitzenden von Morgan Stanley und Goldman Sachs warnten gestern, „dass die Aktienmärkte auf einen Abschwung zusteuern könnten, und unterstrichen damit die wachsende Besorgnis über himmelhohe Bewertungen“, so Reuters. „Wir sollten die Möglichkeit begrüßen, dass es zu Rückgängen von 10 bis 15 Prozent kommt, die nicht durch eine Art makroökonomischen Klippeneffekt bedingt sind“, sagte der CEO von Morgan Stanley. Und vom Goldman Sachs-CEO hieß es, es gäbe „Dinge, die die Stimmung verändern und zu Rückschlagen führen oder die Perspektive auf den Wachstumspfad verändern, und keiner von uns ist klug genug, sie zu erkennen, bis sie tatsachlich eintreten“. Hört, hört! Dazu passt die Kursentwicklung der vergangenen Nacht, für die es eigentlich keinen konkreten Grund gab.
Zuvor hatten übrigens auch schon Jamie Dimon, CEO von JPMorgan Chase, sowie die Co-Chief Investment Officers des Hedge-Fonds Bridgewater Associates vor Marktkorrekturen gewarnt und erklärt, dass die Anleger die zunehmenden Risiken übersehen würden.
KI-Umsätze: 45 Milliarden Dollar erzielt, 800 Milliarden nötig
Und n-tv veröffentlichte bereits vor einem Monat einen Bericht mit dem Titel „Riesige Kapitalvernichtung droht - Der KI-Hype wird zur Investmentblase“. Darin ist zu lesen, dass sich die Einnahmen aus KI-Produkten laut Schätzungen der Investmentbank Morgan Stanley im vergangenen Jahr auf etwa 45 Milliarden Dollar beliefen. Die Wagniskapitalfirma Sequoia schätzte allerdings „schon im vergangenen Jahr, dass Umsätze von 800 Milliarden Dollar nötig sein werden, damit sich allein die bisherigen Investments in Datenzentren aus den Jahren 2023 und 2024 rechnen“, so der Bericht.
Der Grund: Die gigantischen Investitionen der KI-Riesen unterliegen einem extrem schnellen Wertverfall. Denn einerseits werden durch den technischen Fortschritt KI-Chips in einem irren Tempo immer schneller und besser, andererseits mindert das aber ebenso schnell den Wert eines jeden Datenzentrums, das heute bereits gebaut ist und überspitzt formuliert schon morgen oder übermorgen als veraltet gilt und aufgerüstet werden muss.
Hohe Investitionen führen zu hohen Abschreibungen
In der Welt eines Kaufmanns lautet der dazugehörige Schlüsselbegriff „Abschreibung“. Abschreibungen sind für Unternehmen Kosten, die durch Einnahmen gedeckt werden müssen – zumindest langfristig. Doch wie oben geschrieben, liegen die Einnahmen bislang meilenweit unter den Investitionskosten. Laut dem Bericht von n-tv ist die Kluft zwischen Erwartungen und Realität noch weit gigantischer als bei der Dotcom-Bubble Ende der 90er Jahre.
US-Indizes bewegen sich an Aufwärtstrendkanälen
Noch ist aber nicht viel passiert an den US-Börsen. Die US-Indizes Dow Jones und Nasdaq 100 bewegen sich an ihren Aufwärtstrendkanälen. Der Dow Jones hat seinen durch die heutigen Kursverluste wieder kurzzeitig nach unten verlassen, nachdem er zuvor nach oben ausgebrochen war.

Und der Nasdaq 100 ist lediglich in seinen Trendkanal zurückgefallen, nachdem er diesen zuvor weiter nach oben verlassen hatte.

Dabei haben sich die Notierungen von ihren Tagestiefs deutlich erholt, so dass von einer nachhaltigen Schwäche noch bei weitem nicht die Rede sein kann. Diese braucht es aber, damit es zu einer längst überfälligen Korrektur in größerem Ausmaß kommen kann.
Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
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