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US-BIP: Aktienmärkte auf dem falschen Fuß erwischt
Ausgabe vom 30.04.2025
US-BIP: Aktienmärkte auf dem falschen Fuß erwischt
von Sven Weisenhaus
Zunächst ein Hinweis:
Aufgrund des Feiertags (Tag der Arbeit) erscheint morgen keine Börse-Intern-Ausgabe. Und da wir uns am Freitag einen Brückentag gönnen, erhalten Sie die nächsten Marktanalysen am Montag.
Die kostenpflichtigen Börsenbriefe laufen derweil wie gewohnt weiter.
Und nun zuerst die positive Nachricht des Tages: Die Wirtschaft der Euro-Zone ist im 1. Quartal 2025 doppelt so stark gewachsen wie erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg laut vorläufigen Daten von Eurostat um +0,4 % zum Vorquartal. Experten waren dagegen davon ausgegangen, dass die Wirtschaft lediglich das Tempo des Schlussquartals 2024 von +0,2 % beibehalten kann.
Zu der positiven Entwicklung trug auch die deutsche Wirtschaft bei, die im selben Zeitraum um +0,2 % wachsen konnte, nachdem das deutsche BIP-Im Vorquartal um -0,2 % geschrumpft war.
Die Freude darüber ist allerdings mit Vorsicht zu genießen. Denn Experten gehen davon aus, dass das Wirtschaftswachstum auch durch Vorzieheffekte getrieben wurde, da Unternehmer und Verbraucher den Zöllen der Trump-Regierung und den dadurch bedingten Preisanstiegen zuvorkommen wollten. Im 2. Quartal 2025 könnten diese Effekte wegfallen und daher Bremsspuren sichtbar werden, so dass die Wirtschaft insgesamt eher stagnieren dürfte.
US-Wirtschaft im 1. Quartal 2025 geschrumpft
Und damit zu der schlechten Nachricht des Tages: In den USA sind diese Bremsspuren überraschend schon deutlich zu sehen. Das BIP der größten Volkswirtschaft der Welt ist im 1. Quartal 2025 um -0,3 % zum Vorquartal geschrumpft. Experten hatten dagegen ein Wachstum von +0,2 % erwartet.
Damit ist nun schon früh eingetreten, wovor zahlreiche Experten und Institutionen länget gewarnt hatten: eine Abkühlung der US-Wirtschaft bis hin zu einer möglichen Rezession. Und davon wurden heute zahlreiche Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt, vor allem auf den Aktienmärkten. Denn die Bullen hatten alle Warnungen ignoriert und eine überraschende Kauflaune an den Tag gelegt. Diese hat heute einen kräftigen Dämpfer verpasst bekommen.
Aktienmärkte erhalten einen kräftigen Dämpfer
Der Dow Jones hatte zum Beispiel seit dem (höheren) Tief vom 21. April um +7,41 % zugelegt und dabei wichtige Abwärts(trend)linien gebrochen. Zwar wurde das Erholungshoch vom 10. April dabei nicht überwunden, aber dennoch gab es einige bullishe Signale. Doch mit dem heutigen Rücksetzer ist der Index nun mit hoher Dynamik unter die Abwärts(trend)linien zurückgefallen.
Damit war der bullishe Bruch aus aktueller Sicht lediglich eine Bullenfalle. Diese könnte nun eine scharfe Bewegung in die entgegengesetzte Richtung nach sich ziehen, die sich häufig nach Fehlsignalen beobachten lässt. Und so droht die vorherige Korrektur wieder Fahrt aufzunehmen. Das kann verhindert werden, wenn die heutigen Kursverluste schnell wettgemacht werden.
Nasdaq 100: Erst die tieferen Hochs, dann die höheren Tiefs
Ähnliches gilt für den Nasdaq 100. Der Technologieindex hatte sogar sein Hoch vom 10. April überwinden und damit die Folge tieferer Hochs (siehe rote Pfeile im folgenden Chart) beenden können. Aber auch das stellte sich mit dem heutigen Rücksetzer als Fehlausbruch heraus.
Zugleich endete damit auch eine Folge höherer Tiefs (grüne Pfeile). Allerdings kann sich der Index bislang im Widerstandbereich (rot) halten und somit vorerst noch Schlimmeres verhindern. Wird dieser Bereich allerdings (mit hoher Dynamik) klar nach unten verlassen, muss man auch hier damit rechnen, dass die Kurserholung – nach einem aktuellen Kursanstieg von mehr als +11 % binnen nur 8 Handelstagen (!) – vorerst beendet ist. Und wenn die Aufwärtstrendlinie (dick grün) gebrochen wird, könnte auch hier die vorherige Korrektur wieder Fahrt aufnehmen.
DAX: Harmloser Rücksetzer
Wesentlich weniger Sorgen muss man sich beim DAX machen. Denn der Index ist von bearishen Signalen noch weit entfernt, da er sich von seinem Crash-Tief deutlich stärker erholen konnte als seine US-Pendants. Um sagenhafte +22,27 % konnte er seitdem zulegen. Und er war heute schon nur noch -3,7 % von seinem Rekordhoch entfernt. – Wahnsinn!
Ich hatte die Sorge geäußert, dass der Aktienmarkt schon wieder in eine Übertreibung hineinläuft. Und diese Sorge ist vor allem beim Blick auf den DAX berechtigt.
Eigentlich müsste spätestens nach den heutigen BIP-Daten jedem Anleger und Trader bewusst sein, dass eine Rezession der US-Wirtschaft durch die Handelspolitik des US-Präsidenten eine reelle Gefahr ist. Und eigentlich müsste daher die Kauflaune merklich nachlassen. Sie hätte es in meinen Augen in dieser schon wieder extremen Art gar nicht geben dürfen. Dennoch: Auch heute haben sich die Kurse von ihren Tiefs schon wieder mit einer recht starken Kurserholung entfernt. Der Markt zeigt damit weiterhin eine „Buy the dip“-Mentalität.
Der Markt preist fast 4 Zinssenkungen der Fed bis Jahresende ein
Ich bin gespannt, wer am Ende schlauer ist – die Aktienmärkte oder die Devisen- und Anleihemärkte. Gewöhnlich sind es letztere. Und diese preisen eine Wirtschaftsschwäche der USA viel stärker ein. Die Renditen an den Anleihemärkten sind dieser Tage deutlich gesunken. Die 10-jahrige US-Staatsanleihe rentierte zuletzt nur noch mit 4,157 % und damit auf dem niedrigsten Stand seit Anfang April.
Warum tut sie das? Weil die Anleger aktuell mit Zinssenkungen der Fed im Umfang von 97 Basispunkten bis Dezember rechnen (gegenüber etwa 80 Basispunkten zu Beginn der letzten Woche). Und warum tun sie das? Weil sie von einer deutlich schwächeren US-Wirtschaft ausgehen, was die US-Notenbank (Fed) womöglich doch zu Zinssenkungen zwingt, gegen die sie sich bislang sträubt.
Inflationserwartungen der US-Verbraucher steigen immer weiter
Ob die Fed das wirklich tun wird, ist jedoch äußerst zweifelhaft. Denn die Inflationserwartungen der Verbraucher sind mit Blick auf die kommenden 12 Monate zuletzt nochmals stiegen: Die US-Bürger rechnen laut den Umfrageergebnissen des Conference Board nunmehr mit einer Teuerungsrate von 7,0 % (!), nachdem sie im März bereits 6,2 % veranschlagt hatten. Das ist das höchste Niveau seit November 2022. Damals lag die Inflation der USA tatsächlich bei 7,1 %.
Aktuell sind es lediglich 2,4 %. Insofern könnte die Fed tatsächlich den Leitzins etwas senken. Aber da die Verbraucher stark steigende Preise erwarten und die US-Notenbank gewöhnlich auch auf die Inflationserwartungen achtet, kann sie die Zinsen eigentlich doch nicht senken. Und in diesem Fall bekäme die US-Wirtschaft keine Hilfe von der Geldpolitik. Eine konjunkturelle Abschwächung könnte nicht bekämpft werden.
Dollar und Ölpreis bleiben schwach
Und daher sind aktuell wohl auch die Devisenmärkte deutlich skeptischer in puncto USA. Der Dollar bleibt schwach und der EUR/USD somit auf dem Niveau, das er zuletzt im November 2021 erreichten hat.
Außerdem sind die Ölpreise schwach, was auf eine geringe Nachfrage hindeutet, womöglich auch bedingt durch eine schwächelnde US-Wirtschaft.
Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) tendiert schon wieder in Richtung des Tiefs, welches bei dem Einbruch um fast ein Viertel erreicht worden war, als die Ölpreise Anfang April Hand in Hand mit den Aktienkursen in den Keller rauschten.
Das alles spricht nicht gerade für steigende Aktienkurse. Und daher bin ich, wie oben bereits geschrieben, sehr gespannt, wer am Ende schlauer ist – die Aktienmärkte oder die Devisen- und Anleihemärkte. Ich mache das „buy the dip“ jedenfalls auf dem aktuellen Niveau nicht mit.
Und ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
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