Die Anleger stören sich derzeit noch nicht daran, dass US-Aktien schon seit geraumer Zeit recht ambitioniert bewertet sind. Stattdessen konnte gestern auch der Dow Jones als Nachzügler sein Hoch vom Jahresbeginn überwinden und damit ein neues Allzeithoch markieren. Offenbar sehen die Anleger weiterhin nur die positive konjunkturelle Entwicklung und dadurch weiter steigende Gewinne, und rechtfertigen damit noch höhere Kurse.
Stürme an der Ostküste der USA bremsen das Wachstum
Und die heute veröffentlichten Daten bestätigen die Ansicht der Anleger durchaus, auch wenn sich die Aussichten leicht eingetrübt haben. So ging der Einkaufsmanagerindex von IHS Markit für die Gesamtwirtschaft der USA (Composite PMI) im September von 54,7 auf 53,4 Punkte recht deutlich zurück.
Er deutet damit auf die schwächste Geschäftsaktivität seit April 2017 hin. Allerdings ist der aktuelle Wert immer noch mit einem Wachstum von annualisiert 3 % gleichzusetzen. Und ein Teil des starken Rückgangs kann dem Hurrikan Florence und somit einer temporären Störung zugeordnet werden, die Nachholeffekte nach sich ziehen kann.
Solide Wachstumsaussichten für Deutschland und die Eurozone
Auch der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Wirtschaft der Eurozone ging im September in einer ersten Schnellschätzung leicht um 0,3 auf 54,2 Punkte zurück (August: 54,5). Aber auch er notiert damit weiterhin komfortabel oberhalb der Schwelle von 50 Punkten, ab der bei diesen Frühindikatoren zukünftiges Wachstum signalisiert wird. Zudem blieb er in der engen Spanne des vergangenen halben Jahres von 54,1 bis 55,2 Zählern.
Ganz ähnlich sehen die Einkaufsmanager die Entwicklung in Deutschland. Hier ging der Composite PMI im September nach bislang vorliegenden Zahlen ebenfalls um 0,3 Punkte leicht zurück, auf nun 55,3 Zähler (August: 55,6). Und auch hier notiert er nach wie vor komfortabel oberhalb der Wachstumsschwelle.
Allerdings wird das Wachstum in Deutschland und der Eurozone verstärkt vom Dienstleistungsbereich getragen, während die Industrie deutlich schwächelt. Das sollte im Auge behalten werden - auch im Hinblick auf den anhaltenden Handelsstreit.
DAX sendet erste klar bullishe Signale
Dennoch sind letztlich sowohl der Anstieg der US-Indizes als auch die relativ soliden Wirtschaftsdaten positiv für den DAX. Er konnte in dieser Woche kontinuierlich zulegen und schon mit der Tageskerze am Mittwoch den wichtigen Widerstandsbereich zwischen 12.132,72 und 12.104,41 Zählern nachhaltig überwinden. Damit entschieden die Bullen den Kampf um diese ehemalige Unterstützungszone für sich.
Anschließend wurde der deutsche Leitindex mit den US-Märkten weiter nach oben gezogen und konnte dadurch zum heutigen Hexensabbat sogar noch die Zielzone der Stillhalter zwischen 12.300 und 12.500 Punkten erreichen (hellgrünes Rechteck im Chart).
Auf dem Weg dorthin wurden die Fibonaccci-Retracements der vorangegangenen Abwärtsbewegung durch einen an Tempo gewinnenden Anstieg quasi pulverisiert (siehe blaue Linien im folgenden Chart), so dass sich der DAX mit dem gestrigen Überschreiten der 61,80er Marke nun wieder komfortabel in seiner übergeordneten Seitwärtstendenz befindet.
Ein neues Korrekturtief ist damit zwar nicht unmöglich, aber eine große Topbildung zunächst ein gutes Stück unwahrscheinlicher. Aber wie Torsten Ewert in der Verfallstagsanalyse vom 10. September schrieb, beginnt die eigentliche kritische Phase erst nach dem Verfallstag. Bis jetzt kann alles lediglich ein Spiel gewesen, um die Kurse auf das in unseren Analysen beschriebene Idealziel für die Stillhalter zu treiben. Es muss sich also in der kommenden Woche erst noch zeigen, ob das Überwinden des 61,80%-Fibonacci-Retracements tatsächlich eine erneute Abwärtsbewegung verhindern kann. Man sollte den Start in die kommende Woche demensprechend kritisch und vorsichtig begleiten.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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