Minuszeichen vor dem Wochenende
Mit deutlichen Abschlägen notieren die deutschen Aktien am letzten Handelstag der Woche. Der DAX wird momentan mit minus 1,5 Prozent bei 15.677 Punkten gesehen. Gestern sah es noch nach einer Erholungsbewegung an den Börsen aus, doch daraus wurde nichts.
Einmal mehr haben die US-Börsen einen Strich durch die Rechnung gemacht: Im späten Geschäft rutsche die Wall Street massiv ab. Die Standardwerte im Dow Jones gingen um 0,9 Prozent in die Knie, der Nasdaq 100 fiel sogar um 1,3 Prozent. Asien folgte den schwachen Vorgaben und schloss ebenfalls schwächer.
Neben den Zinssorgen rückt auch mehr und mehr der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine in den Mittelpunkt des Börsengeschehens. Aus Angst vor einer Eskalation werden Risikopapiere tendenziell verkauft. Heute soll ein Treffen mit dem US-Außenminister Antony Blinken und dem russischen Kollegen Sergej Lawrow stattfinden. Im Vorfeld warnte die US-Regierung erneut vor einem russischen Einmarsch in die Ukraine.
Nächster Halt: 200-Tage-Linie?
Nach der kleinen Talfahrt der letzten Wochen ist der DAX mittlerweile im Einflussbereich der 200-Tage-Linie angekommen. Die Durchschnittslinie der vergangenen 200 Tagesschlusskurse verläuft aktuell bei 15.610 Punkten und dient als starke Unterstützungszone.
Der Indikator ist zahlreichen Fondsmanagern als Signal für einen Bullen- oder Bärenmarkt behilflich. Oftmals stabilisieren sich die Kurse bei einem ersten Test der Chartlinie. Andererseits gilt: Ein nachhaltiger Rutsch unter die 200-Tage-Linie würde ein erstes Verkaufssignal seit langer Zeit generieren.
Deutsche Börse setzt den Kursanstieg fort
Spitzenreiter im DAX ist heute erneut die Deutsche Börse mit einem Plus von 1,1 Prozent auf 163,15 Euro. Die Aktie des Börsenbetreibers legte bereits in den vergangenen zwei Wochen zu. Zum Jahreswechsel kostete ein Anteilsschein noch 145 Euro. Platz 2 der Standardwerte belegt der Konsumgüterhersteller Beiersdorf mit + 0,6 Prozent, dicht gefolgt vom Versorger E.ON mit + 0,3 Prozent.
Verlierer des Tages ist Siemens Energy. Das Papier gibt aufgrund einer Gewinnwarnung der Windenergie-Tochter Siemens Gamesa um 12 Prozent nach. Infineon und Continental verlieren aktuell 3,2 Prozent an Wert.
Im MDAX verzeichnen Deutsche Wohnen und ProSieben kleine Pluszeichen von rund 0,4 Prozent. Die beiden Automatisierungsspezialisten aus dem Bereich Maschinenbau, Jungheinrich und Kion, geben jeweils über 4,0 Prozent ab.