Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
in den Medien werden derzeit noch lang und breit die möglichen – aber noch völlig unsicheren – Folgen des Brexits diskutiert. Viel spannender finde ich derzeit, was Mr. Market und Miss Börse uns zu erzählen haben.
Gut gebrüllt, Bullen!
Beginnen wir mit den US-Märkten. Hier können wir es kurz machen: Gegenüber der Vorwoche hat sich die Lage um 180 Grad gedreht. Noch am vergangenen Montag hatte ich Bedenken geäußert, dass der Rückschlag nach dem Brexit auch in den USA die Bären ans Ruder gebracht haben könnte. Aber diese Bedenken haben die Bullen einfach weggewischt:
Bereits am vergangenen Freitag stand der Kurs des S&P 500 faktisch wieder an der Oberkante der von mir schon seit Wochen erwarteten Seitwärtsbewegung (gelbes Rechteck). Zuvor drehte der Kurs im Bereich der runden 2.000er Marke (dicke grüne Linie). Und der mögliche neue Aufwärtstrend, der am vorigen Montag gebrochen wurde, ist auch eindrucksvoll zurückerobert worden. Seine Unterkante wurde dabei jeweils mit einer deutlichen Kurslücke übersprungen. Das ist in der Regel eine klare Bestätigung seiner Relevanz.
Mit dieser höchst eindrucksvollen bullishen Umkehr haben die US-Anleger eine ganz klare Ansage herausgebrüllt: Was juckt uns der Brexit?
Zahme Euro-Bullen
In Europa geben sich die Bullen noch etwas zahmer. Aber auch hierzulande haben sie in den vergangenen Tagen einige bemerkenswerte Zeichen gesetzt. Dazu der folgende DAX-Chart:
Bereits am 17. Juni habe ich meinen Lesern der Stockstreet Investment Strategie den grünen Trendkanal als möglichen neuen Aufwärtstrend im DAX vorgestellt. Am Tag zuvor hatte der Kurs an dessen Unterkante ein Umkehrsignal gebildet (siehe gelbe Ellipse).
Eine Woche später, am 24. Juni, kam es zu dem unmittelbaren Nach-Brexit-Einbruch (siehe blauer Pfeil). Allerdings rettete sich der DAX am Ende doch noch in den Trend zurück. Erst am Montag darauf fiel der Kurs aus diesem Trend heraus. Ein neues nachhaltiges Tief schafften die Bären dabei allerdings nicht.
Den entscheidenden Elfer verschossen
Und so schloss der DAX bereits zwei Tage später wieder innerhalb des grünen Trends. An diesem und dem folgenden Tag wurden die Tiefs faktisch direkt auf der Unterkante dieses Trends gebildet (siehe grüner Pfeil). Damit wurde dessen Gültigkeit erneut bestätigt. Außerdem stiegen die Kurse in den drei letzten Tagen der vergangenen Woche stetig an und überwanden am Freitag sogar das Hoch vom Einbruch nach dem Brexit-Schock.
Auch hier sagt uns der Markt eindeutig: Ok, das kommt jetzt zwar etwas plötzlich, aber wenn es so sein soll, dann machen wir eben Brexit. Wie gesagt, noch sind die Bullen im DAX etwas zaghaft. So ganz scheinen sie ihrer eigenen Courage noch nicht zu trauen. Aber das kann ja noch werden.
Viel wichtiger ist aber: Die Bären konnten aus der Steilvorlage des Brexit-Einbruchs kein Kapital schlagen. Sie haben sozusagen ihren entscheidenden Elfmeter verschossen. Damit haben sie sich erst einmal selbst auf die Reservebank verbannt.
Die nächsten Kursziele im DAX
Die Bullen sollten nun relativ zügig bis zur Mittelzone des grünen Aufwärtstrends vordringen und dabei z.B. die rote Abwärtslinie ein weiteres Mal testen. Vorher kann es kurzfristig noch zu einem weiteren erfolgreichen Test der Unterkante des grünen Trends kommen. Zu mehr sollten die Bären jetzt aber nicht mehr fähig sein. Sonst würden die bullishen Signale doch nachhaltiger abgeschwächt.
Solange der grüne Trend intakt bleibt, ist auch der mittelfristige Kursverlauf für den DAX klar: Er sollte nach dem Fehlausbruch der Vorwoche an der Unterseite nun wieder bis zur Oberkannte des Trends laufen. Die nächsten Kursziele im DAX nach dem Bruch der roten Abwärtslinie sind also zunächst das Zwischenhoch von Ende Dezember bei 10.860 Punkten und danach natürlich das Hoch vom November bei 11.431 Punkten.
Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert
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