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Zölle zeigen Wirkung +++ Baut der USD/JPY-Short seine Gewinne noch aus?
Ausgabe vom 18.06.2025
Trumps Zölle zeigen klare Wirkung
von Sven Weisenhaus
Zunächst ein Hinweis:
Am morgigen Donnerstag ist in einigen Bundesländern ein Feiertag (Fronleichnam). Und auch die USA haben etwas zu feiern, so dass dort die Wall Street offiziell geschlossen bleibt. Daher gönnt sich auch der kostenlose Newsletter „Börse-Intern“ eine kleine Auszeit. Und diese verlängern wir am Freitag mit einem Brückentag. Die nächste Ausgabe erhalten Sie also am kommenden Montag.
Ihr
Stockstreet-Team
Während sich der Fokus der Anleger derzeit auf den Konflikt zwischen Israel und Iran sowie den dadurch derzeit stark bewegten Ölpreisen richtet, zeichnet sich immer mehr ab, dass die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump deutliche Spuren in der Wirtschaft hinterlässt. Insbesondere lässt sich anhand aktueller Daten beobachten, dass es die vielfach erwarteten und erwähnten Vorzieheffekte tatsächlich gab und sich die Wirtschaftsaktivitäten seitdem entsprechend abschwächen.
USA: Schwache Nachfrage, sinkende Produktion
So wurde gestern aus den USA gemeldet, dass der dortige Einzelhandel im Mai kräftige Umsatzeinbußen erlitten hat. Die Einnahmen gingen im Vergleich zum Vormonat um -0,9 % zurück. Experten hatten im Durchschnitt nur ein Minus von -0,7 % auf dem Schirm, nach einem Rückgang von bereits -0,1 % im April, aber einem starken Anstieg von +1,7 % im März.
Die ING schreibt dazu heute, dass die US-Einzelhandelsumsätze im Mai so stark sanken wie seit 2 Jahren nicht mehr, „nachdem es in den Vormonaten zu explosionsartigen Hamsterkäufen gekommen war“ und die Unsicherheit über die Zölle das Konsumverhalten der Verbraucher somit verzerrt.
Womöglich als Folge dieser Entwicklung haben die US-Unternehmen ihre Produktion im Mai gedrosselt. Industrie, Versorger und Bergbau stellten zusammen -0,2 % weniger her als im Vormonat.
Experten hatten dagegen einen Zuwachs von +0,1 % erwartet, nach +0,1 % im April.
Japan exportiert weniger, vor allem in die USA
Aus Japan wurde heute gemeldet, dass die Exporte des Landes im Mai um -1,7 % zum Vorjahresmonat zurückgegangen sind. Das ist der erste negative Wert seit September 2024. Aber immerhin: Die Markterwartungen lagen sogar bei -3,8 %, nachdem es im April noch ein Plus von 2,0 % gegeben hatte.
Interessant: Laut der ING stiegen die Exporte mengenmäßig um +1,8 %. Es wurden also mehr Waren verkauft, aber zu niedrigeren Preisen. Und das dürfte wohl vor allem den US-Zöllen geschuldet sein. Die Exporteure haben offenbar ihre Preise gesenkt, damit die Zölle nicht voll auf die Endkundenpreise durchschlagen.
Und das hat wohl auch dazu geführt, dass die japanischen Exporte in die USA im Mai wertmäßig um -11,1 % zum Vorjahr fielen, das Exportvolumen aber „nur“ um -1,4 % gesunken ist, nachdem es im April zum ersten Mal seit Juni 2024 gestiegen war, um +1,2 %.
Der Wert der in die USA gelieferten Autos und Autoteile fiel sogar um 24,7 % niedriger aus als im Vorjahresmonat, während das Exportvolumen von Automobilen „nur“ um -3,9 % sank, nach einem Anstieg um +11,8 % im April.
Zur Erinnerung: Japan unterliegt demselben Basis-Zoll in Höhe von 10 %, den Trump fast allen Ländern auferlegt hat. Auf Autos werden zudem 25 % (und auf Stahl und Aluminium 50 %) Aufschlag fällig.
Man könnte vor diesem Hintergrund also sagen, dass die Zoll-Strategie von US-Präsident Donald Trump aufzugehen scheint. Denn die Zölle zahlen derzeit scheinbar nicht die US-Bürger, sondern die Hersteller im Ausland.
Japans Notenbank muss mit weiteren Zinsanhebungen warten
Für Japans Wirtschaft bedeutet dies, dass die US-Zölle die fragile wirtschaftliche Erholung des Landes bedrohen. Und so verwundert es nicht, dass die japanische Notenbank angesichts der Handelsunsicherheiten den Leitzins jüngst bei 0,5 % unverändert gelassen hat. „Derzeit herrscht äußerst große Unsicherheit über die Handelspolitik jedes einzelnen Landes“, sagte Zentralbankchef Kazuo Ueda zu dieser Entscheidung. Daher bestehe ein größeres Abwärtsrisiko sowohl für die japanische Wirtschaft als auch für die Preise.
Außerdem beschloss die Bank of Japan (BoJ), das Tempo des Rückgangs ihrer Anleihekäufe ab April 2026 zu verlangsamen, was nach dem starken Anstieg der Renditen japanischer Staatsanleihen ebenso nicht überraschend war. Ueda sprach in diesem Zusammenhang von einer vorbeugenden Maßnahme gegen Unsicherheiten am Anleihenmarkt.
Der aktuelle Zentralbankbeschluss gilt daher laut Medienberichten als ein Zeichen dafür, dass die BoJ nach dem Anstieg der Renditen sehr langlaufender Staatsanleihen im vergangenen Monat besorgt ist, dass es zu Marktstörungen kommen könnte. Die aktuellen geopolitischen Entwicklungen erschweren somit die Bemühungen der BoJ, die Notenbank-Bilanz zu verkleinern, die etwa die Größe der gesamten japanischen Wirtschaft erreicht hat.
Kein Handelsabkommen in Sicht
Und Besserung ist nicht in Sicht. Denn laut US-Präsident Donald Trump gibt es zwar eine Chance für ein Handelsabkommen mit Japan, allerdings verhandle die Regierung in Tokio hart, so Trump. Zugleich bemängelte er, dass auch die EU noch keinen fairen Deal anbiete. „Wir sind im Gespräch, aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie bisher ein faires Angebot gemacht haben“, sagte Trump gegenüber Reportern. Dabei kündigte er erneut neue Zölle auf Pharmaprodukte an, die „bald kommen“ würden. Und letztlich müsse die EU ohne ein ausreichendes Angebot grundsätzlich mit höheren Zöllen rechnen. „Entweder sie machen ein gutes Geschäft oder sie zahlen einfach, was wir ihnen sagen, dass sie zahlen müssen.“
Wird die 90-Tage-Frist verlängert?
Doch für die Aktienmärkte scheinen das derzeit nur kleine Nebensächlichkeiten zu sein. Die Kurse steigen trotz der sich eintrübenden Wirtschaftsdaten munter weiter. Vielleicht auch, weil die USA Bereitschaft signalisiert haben, die 90-tägige Frist für ein Handelsabkommen zu verlängern. Nach Angaben von Finanzminister Scott Bessent gelte dies, wenn in gutem Glauben über eine Einigung im Zollstreit verhandelt wird. Im Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses sagte Bessent: „Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir für jene Länder – oder Handelsblöcke wie im Fall der EU –, die in gutem Glauben verhandeln, das Datum nach hinten verschieben werden, um die konstruktiven Verhandlungen fortzusetzen.“
Es war das erste Mal, dass die US-Regierung eine gewisse Flexibilität signalisiert hat. Bislang endet die Frist am 8. Juli. Eigentlich sollen die von Trump angekündigten Zolle danach in Kraft treten, wenn bis dahin keine Einigung mit Handelspartnern gelungen ist. Aber wie es letztlich kommt, ist ungewiss.
So gut wie sicher: Nach Handelsbeginn in den USA steigen die Aktienkurse
Und gewöhnlich mögen die Börsen keine Unsicherheit. Aber das ist in der aktuellen KI- und „Magnificent 7“-Blase eben anders. Da gilt das Motto „buy the dip“, so auch heute wieder. Man kann fast die Uhr danach stellen, dass die Kurse spätestens kurz nach dem offiziellen Handelsstart in den USA in eine frische Aufwärtsbewegung gehen. Getrieben werden sie dabei vornehmlich von Aktien der Magnificent 7. Auch heute lässt sich wieder eine extrem hohe Korrelation zwischen Nasdaq 100 und NVIDIA beobachten.
Wozu eigentlich noch Fundamentalanalyse, wenn man nur auf die Kursentwicklung einer einzigen Aktie schauen muss, um zu wissen, wohin sich der Gesamtmarkt bewegt?!
USD/JPY: Kann der Short-Trade seine Gewinne noch ausbauen?
von Sven Weisenhaus
Der Devisenmarkt ist dagegen deutlich rationaler. Er hat die Problematik der US-Zölle erkannt und – im Gegensatz zu den Aktienmärkten – auch nachhaltig eingepreist. Der Dollar schwächelt, wovon andere Währungen profitieren.
So zum Beispiel auch der japanische Yen. Aktuell pendelt der USD/JPY in relativ engen Bahnen seitwärts, recht unbeeindruckt unter anderem von den heute hier geschilderten wirtschaftlichen und geldpolitischen Entwicklungen. Doch zuvor war er vom 38,20%-Fibonacci-Retracement einer Abwärtsbewegung abgeprallt (siehe roter Pfeil im folgenden Chart) und hatte im Rahmen einer zweiten Abwärtswelle weitere Kursverluste verbucht – der Dollar hat also gegenüber dem Yen weiter an Wert eingebüßt.
In diesem Zusammenhang verweise ich auf die Analyse vom 28. März unter dem Titel „USD/JPY: Zölle könnten Japan besonders treffen“. Diese Überschrift würde auch zur heutigen Ausgabe passen. Jedenfalls hatte ich damals geschrieben, man könnte (mit Blick auf die Kursentwicklung von Dow Jones und Nasdaq 100) mit einer Short-Position darauf setzen, dass (auch) der USD/JPY an dem 38,20er Fibonacci-Retracement im ersten Anlauf abprallt. Wer diesem Rat gefolgt ist, sitzt nun auf schönen Gewinnen.
Und diese Gewinne könnten bald noch deutlich höher ausfallen. Denn die aktuelle Seitwärtsbewegung, die ich für die Leser des Chartanalyse-Dienstes „Target-Trend-Spezial“ genau analysiert habe, spricht für einen bald weiter fallenden USD/JPY.
In welche Richtung löst der USD/JPY seine Seitwärtstendenz auf?
Allerdings gibt es auch gute Gründe für eine deutliche Kurserholung – sowohl charttechnische (siehe Target-Trend-Spezial) als auch fundamentale. Ein fundamentaler Grund ist, dass die japanische Wirtschaft derzeit offenbar stärker unter den US-Zöllen leidet als die US-Konjunktur. Der Yen müsste daher gegenüber dem Dollar eigentlich nachgeben. Zumal die BoJ ihren recht niedrigen Leitzins auf absehbare Zeit nicht anheben und die Fed zugleich von ihrem deutlich höheren Zins nicht runterkommt.
Kehrt also bald etwas Vertrauen in die US-Politik bzw. den Dollar zurück, könnte sich die Seitwärtstendenz des USD/JPY auch nach oben auflösen. Daher hieß es im Target-Trend-Spezial jüngst auch, dass es letztlich darauf ankommt, in welche Richtung der Ausbruch erfolgt. „Und so könnte man einen Trade in Ausbruchsrichtung eingehen, sobald sich ein klarer, nachhaltiger Ausbruch abzeichnet“, so der Hinweis an die Leser. Wenn Sie wissen möchten, wann das der Fall ist, dann werfen Sie doch einen Blick in den Target-Trend-Spezial und melden Sie sich JETZT HIER an!
Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
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