Deutsche Aktien geben nach / Wall Street mit verhaltenen Vorgaben

Am Montag konnte der Deutsche Aktienindex trotz schwacher Vorgaben aus Übersee noch ordentlich zulegen und einen positiven Wochenauftakt vermelden. Am heutigen Dienstag sind dagegen kleine Minuszeichen zu sehen. Der DAX notiert momentan um 0,6 Prozent niedriger bei 18.207 Punkten. Eine Konsolidierung nach der starken Tendenz der vergangenen Wochen erscheint angebracht und gesund zu sein.

Die US-Börsen lieferten auch gestern Abend keine erbaulichen Vorgaben, die Stimmung an der Wall Street ist aufgrund der schwindenden Zinshoffnung verhalten. Die großen Indizes schlossen in Amerika allesamt mit kleinen Minuszeichen.

Dagegen kamen aus Asien positive Vorgaben: Die Börsen in Tokio, Bombay und Shanghai präsentierten sich einheitlich im Plus. Der Nikkei 225 beendete die Handelssitzung am Morgen um 1,1 Prozent fester und führt damit die Asien-Riege an.

Gedämpfte Zinshoffnung in Amerika

In New York wurden kürzlich mal wieder überraschend starke Konjunkturdaten veröffentlicht. Der US-Beschäftigungsbericht fiel - wie bereits in den Vormonaten – besser als erwartet aus und unterstreicht die robuste Wirtschaftslage in Amerika. Die Anleger machen sich dadurch allerdings erste Sorgen, dass die Zinsen im Verlauf des Jahres doch nicht so deutlich wie erhofft gesenkt werden. Jerome Powell hatte für die Mitte des Jahres erste Zinssenkungen anvisiert, aktuell werden diese jedoch unwahrscheinlicher.

Diesbezüglich warten die Anleger nun mit Spannung auf die am Mittwoch anstehenden Veröffentlichung neuer US-Inflationsdaten, welche große Auswirkungen auf die Geldpolitik der Fed haben können. Zuletzt kam die Teuerungsrate in Amerika nicht mehr zurück, was die Sorgen vor einer hartnäckigen Inflation schürt und US-Zinssenkungen zumindest teilweise in Frage stellt.

Auch in Europa werden in der aktuellen Woche richtungsweisende Veröffentlichungen der EZB in Sachen Geldpolitik erwartet. Da die Inflationsrate der Eurozone zuletzt auf 2,2 Prozent zurückgekommen ist und damit dem Ziel von 2,0 Prozent zumindest nahekommt, sind Zinssenkungen in Europa tendenziell wahrscheinlicher als in Amerika.

Heute ein König: Infineon

Gewinner des Tages in Frankfurt ist momentan Infineon. Die Aktie des Halbleiterkonzerns klettert um 2,2 Prozent nach Norden und setzt sich damit an die Spitze der DAX-Gewinner. Auf dem zweiten Platz folgt Porsche AG mit + 0,9 Prozent, dicht gefolgt von RWE mit + 0,7 Prozent.

Verlierer des Tages ist dagegen Rheinmetall. Der Rüstungswert, welcher in den vergangenen Monaten eine atemberaubende Rally auf das Parkett legte, verliert heute 9,8 Prozent. Auch Daimler Truck und Siemens Healthineers werden leichter gesehen.

Gute Investments und beste Grüße

Ihr

Bernd Raschkowski

Bernd Raschkowski ist seit vielen Jahren Chefredakteur der beiden Börsenbriefe:

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