Kauflaune in Frankfurt / First Republic wird übernommen

Etwas verspätet ist der DAX heute in die verkürzte Handelswoche gestartet. Während die Wall Street bereits gestern geöffnet hatte, konnte der deutsche Aktienmarkt aufgrund des gestrigen Feiertags erst jetzt die Vorgaben der internationalen Börsen umsetzen. Der Leitindex in Frankfurt markierte direkt am Morgen ein neues Jahreshoch bei 16.011 Zählern – erstmals seit über einem Jahr wurde die 16er-Marke wieder getestet.

Im weiteren Verlauf gab der DAX die kleinen Kursgewinne allerdings zunächst wieder ab, aktuell notiert das Börsenbarometer mit einem Abschlag von 0,3 Prozent bei 15.865 Punkten.

Gesprächsthema Nummer 1 unter den Börsianern ist die angeschlagene US-Regionalbank First Republic und deren Rettung am Wochenende. US-Branchenprimus JPMorgan hatte den Zuschlag zur Übernahme der First Republic erhalten. First Republic ist bereits die dritte US-Bank, welche 2023 aufgrund von Mittelabflüssen in Schieflage geraten war und gerettet werden musste.

Woche der Notenbanken

In den kommenden Tagen melden sich sowohl die US-Notenbank Fed als auch die Europäische Zentralbank zu Wort, was für neue Impulse am Aktienmarkt sorgen könnte. Die Notenbanken geben durch die Geldpolitik die Richtung am Aktienmarkt vor. Volkswirte rechnen aktuell mit einer erneuten Leitzinsanhebung in Amerika um 0,25 Prozentpunkte, um die anhaltend hohe Inflation in den Griff zu bekommen. In Europa sieht es ähnlich aus, auch hier dürften die Zinsen um weitere 0,25 Prozentpunkte angehoben werden.

Heute ein König: Infineon

Unter den Einzelwerten steht heute Infineon im Rampenlicht. Der Chipkonzern startet um 14 Uhr öffentlichkeitswirksam den Ausbau seines Werkes in Dresden. An der Feier zum Spatenstich nehmen einige bekannte Politiker wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen oder Bundeskanzler Olaf Scholz teil. 2026 soll die neue Fabrik eröffnet werden.

Infineon investiert fünf Milliarden Euro in die Halbleiterproduktion und möchte rund 1.000 neue Stellen schaffen. Aus geopolitischer Sicht wird die Investition geschätzt, um Europa unabhängiger von der Chipfertigung in Asien zu machen. Infineon springt aktuell um 3,3 Prozent hoch und ist damit Spitzenreiter im DAX.

Gute Investments und beste Grüße

Ihr

Bernd Raschkowski

Bernd Raschkowski ist seit vielen Jahren Chefredakteur der beiden Börsenbriefe:

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