DAX zum Wochenauftakt mit Kurssturz

Die neue Woche beginnt erneut mit fallenden Notierungen: Der Deutsche Aktienindex rutscht aktuell um 2,8 Prozent auf 14.994 Punkte. Während Sartorius Vz. im DAX nur kleine Minuszeichen hinnehmen muss, notiert Commerzbank mit einem Abschlag von 11,5 Prozent am Index-Ende.

Im frühen Handelsgeschäft notierte der DAX noch unverändert zum Xetra-Schlusskurs von Freitag, im Verlauf kam jedoch heftiger Verkaufsdruck auf. Vor allem die Turbulenzen im amerikanischen Bankensektor senden Schockwellen rund um den Globus. Nach der Schließung der SVB Financial musste mittlerweile auch eine andere US-Bank von den Behörden geschlossen werden. Weltweit gehen Bank-Aktien aufgrund der Ungewissheit auf Talfahrt.

Während die Aktienmärkte deutliche Abgaben verzeichnen, gewinnt Gold als Fluchtwährung an Wert. Das Edelmetall notiert zur Stunde um 0,5 Prozent fester bei 1.886 USD. Das Rohöl als wichtigster Energieträger verliert im Zuge der Marktverwerfungen 1,2 Prozent an Wert.

Neue Vertrauenskrise im Anmarsch?

Innerhalb von nur wenigen Tagen hat sich die Stimmung an den internationalen Börsen komplett gedreht. Auslöser war der Kurseinbruch bei der Silicon-Valley-Bank SVB Financial. Die Anteilsscheine des Startup-Finanzierers gaben extrem nach und zogen die gesamte Finanzbranche nach Süden. SVB geriet durch Kreditausfälle in Schieflage und lässt damit Erinnerungen and die Finanzkrise 2008 aufflammen. Es geht die Sorge um, dass weitere Banken vor Problemen stehen könnten. Unterdessen meldeten die amerikanischen Aufsichtsbehörden auch die Schließung der in New York ansässigen Signature Bank.

FED wechselt in den Krisenmodus

Am Wochenende meldete die US-Notenbank Fed, dass die Einlagen der SVB staatlich gesichert werden. Die Aktionäre gehen dagegen leer aus, es ist nicht sicher, dass die SVB-Aktien nochmal den Börsenhandel aufnehmen. Die Maßnahme der Fed bzw. die Sicherung der Einlagen wird als deutliches Zeichen gewertet, um das Vertrauen in den Sektor wiederherzustellen. Vor diesem Hintergrund erholten sich die US-Futures über das Wochenende – zumindest kurzzeitig.

Heute wird die Sachlage ganz anders interpretiert. Anleger fragen sich, wie schlimm es um den amerikanischen Bankensektor bestellt sein muss, dass die US-Notenbank direkt so deutlich reagiert. Zunächst sinkt das Vertrauen in die Branche, Investoren ziehen reihenweise das Kapital ab. Möglicherweise beendet die aktuelle Entwicklung auch den Zinsanhebungszyklus in Amerika. Die Zinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte zum März-Termin seitens der US-Notenbank ist mittlerweile unwahrscheinlich geworden. Analysten von Goldman Sachs gehen heute nicht mehr von einer Zinserhöhung im März aus.

Gute Investments und beste Grüße

Ihr

Bernd Raschkowski