DAX mit Pluszeichen: Zaghafte Zuversicht nach Russland-Schock
Die Russland-Turbulenzen sitzen noch tief, aber mittlerweile fassen einige Anleger wieder Mut: Der Deutsche Aktienindex kann sich zur Wochenmitte stabilisieren und kleine Pluszeichen ausweisen. Zur Stunde wird das Börsenbarometer mit + 0,9 Prozent bei 14.837 Punkten gesehen. Zum Wochenanfang waren herbe Minuszeichen an der Tagesordnung, die Marke von 15.000 Punkten wurde aufgegeben. Gestern rutschte der DAX im Tief bis auf 14.357 Zähler.
Das Thema Ukraine-Russland bleibt natürlich auf der Agenda, die Lage ist weiterhin unübersichtlich. Aber es kommen auch die ersten Schnäppchenjäger aus der Deckung, kommentierte ein Händler.
Von der Konjunkturseite gab es wenig Neues, lediglich das GfK-Konsumklima wurde veröffentlicht. Aufgrund der andauernden Corona-Beschränkungen und der gestiegenen Preise trübte sich das Konsumklima in Deutschland für den März etwas ein. Das Barometer fiel nach Angaben der Marktforscher in Nürnberg um 1,4 Punkte auf minus 8,1 Punkte. Im Vorfeld wurde mit einem leichten Anstieg gerechnet.
Forderungen der Zinswende in Europa werden lauter
Während der Ukraine-Schlagzeilen gingen die Meldungen des EZB-Ratsmitglieds Robert Holzmann fast unter. Aufgrund der Inflation kann sich Holzmann zwei Zinserhöhungen im laufenden Jahr vorstellen. Ein Ende der Negativzins-Ära wäre ein wichtiges Signal für die Bevölkerung, hieß es vom österreichischen Notenbankchef in einem Interview. Die Leitzinsen müssten sich grob in Richtung 1,5 Prozent bewegen. Erst bei diesem Wert sei die Zinspolitik nicht mehr expansiv, sondern neutral, so Holzmann.
Henkel weit oben auf der DAX-Gewinnerliste
Henkel kündigte für das vergangene Geschäftsjahr eine unveränderte Dividende von 1,85 Euro je Vorzugsaktie an. Trotz des schwierigen Jahres aufgrund der gestiegenen Rohstoffkosten soll die Ausschüttungsquote damit bei 40,5 Prozent bleiben, teilte der Konsumgüterkonzern in Düsseldorf mit. Diese Nachricht kommt bei den Anlegern gut an, Henkel wird mit + 4,4 Prozent stark gesucht.
An der Spitze der deutschen Standardwerte ist allerdings erneut die Beteiligungsgesellschaft Porsche (die hauptsächlich VW-Aktien hält) zu finden. Die Aktie springt um 6,2 Prozent hoch. Conti belegt den dritten Platz mit + 3,3 Prozent. Im MDAX belegt Software AG mit + 5,4 Prozent den ersten Index-Platz, hier treibt unter anderem ein Analysten-Rating an. Unter den DAX-Verlierern sind heute FMC (- 3,5 Prozent), HelloFresh (- 2,8 Prozent) und Münchener Rück (- 2,4 Prozent) zu finden.