Von Manfred Ries
Die Ausgangslage. Die Vorzugsaktien von Volkswagen gewinnen am letzten Handelstag der Woche etwas hinzu und liegen 30 Minuten nach Börsenbeginn mit knapp einem Prozent im Plus. Damit setzt nach der Korrektur vom Donnerstag (-2,9%) eine Erholungsbewegung ein. Kurs am Freitag, 26. Juli 2019 (09:35 Uhr): 155,66 Euro.
Die Charttechnik. Der Handelstag vom Donnerstag war bei den VW-Kursen durch eine extrem hohe Volatilität gekennzeichnet; die Handelsspanne reichte von 153 bis 162 Euro. Während die Notierungen zu Tagesbeginn gut zwei Prozent im Plus lagen, ging es im Tagesverlauf wieder abwärts. Gleichwohl: die Aktienkurse zeigen sich noch immer solide unterstützt im Bereich um 146,70 Euro (B), wo auch die 200-Tagelinie (B) verläuft. Die aktuellen Kurse liegen knapp 4,6 Prozent oberhalb davon; das zeigt ein Blick auf den DIX-Indikator (D). Die Notierungen präsentieren sich damit keinesfalls als »überkauft«.
Die Hintergründe. Der Autobauer hatte am Donnerstagmorgen seine Geschäftszahlen präsentiert und damit Analysten und Anleger überrascht: Der operative Gewinn wurde kräftig gesteigert und kletterte im ersten Halbjahr auf zehn Milliarden Euro (+1,9 Mia. EUR). Daraufhin bestätigten die Equity-Analysten des Analysehauses RBC ihre Outperform-Einstufung für die Aktien.
Die Prognose. Charttechnisch betrachtet gilt es jetzt, den kräftigen Widerstand im Bereich um 160 / 164 Euro nach oben zu überwinden; dort lag das bisherige Jahreshoch. Ein nachfolgender Ausbruch wäre ein starkes Kaufsignal mit einem Kursziel um 180 Euro. Nach dem Kurseinbruch vom Donnerstag sieht das aber derzeit aber nicht danach aus. Vielmehr ist davon auszugehen, dass sich der Seitwärtstrend zwischen 163,93 Euro (Widerstand; A) und 147,70 Euro (Unterstützung; B) noch eine Zeit lang fortsetzen dürfte.
---
*) Glossar:
200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Break out: Englischsprachige Bezeichnung für „Ausbruch“.
Disparity Indikator (DIX): Beschreibt den prozentualen Abstand zwischen dem Kurs und seinem gleitenden Durchschnitt. Ein DIX mit der Einstellung "9" im Monatschart zeigt demnach den prozentualen Abstand zwischen Kurs und seiner 9-Monats-Durchschnittslinie (entspricht in etwa der 200-Tagelinie im Tageschart).
Equity: Englischsprachige Bezeichnung für „Aktie“. Eine andere englischsprachige Bezeichnung für Aktie ist (Stock)Share.
Gleitender Durchschnitt: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen „x“ Handelstage wiederspiegelt; etwa 200 Tage. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form widergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Kerze („Candle“): Bildet innerhalb der Kerzenchartanalyse (Candlestick-Chartanalyse) die Kursdaten (Eröffnungs-, Hoch-, Tiefst-, Schlusskurs) einer Handelsperiode ab. Kerzencharts beinhalten damit wesentlich mehr Kursinformationen als herkömmliche Liniencharts.
MA(200): Abk. für: Moving Average(200) – gemeint ist damit der Gleitende Durchschnitt von 200 Tagen (200-Tagelinie).
Moving Average: Englischsprachige Bezeichnung für Gleitender Durchschnitt.
Outperform: Englisch für „Übertreffen“. In diesem Falle handelt es sich um einen Begriff aus der Investmentsprache, der als Rating den Begriffen Accumulate und Overweight ähnelt. Diese von Investmentbankern vergebene Einschätzung (Rating) besagt grundsätzlich, dass einem Wertpapier im Vergleich zum Gesamtmarkt bzw. zu einem Sektor höhere Kurschancen zugetraut werden.
Target: Englischsprachige Bezeichnung für „Kursziel“.
Wochenchart: Die Betrachtungsweise basiert auf wöchentlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Wochenschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten der betrachteten Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.
Die Börsenbriefe von Stockstreet
Die gut abgestimmte Palette unserer Börsenbriefe reicht von der Investment Strategie für langfristig orientierte Investoren, über die Aktien-Perlen und den Premium Trader, bis hin zum Allstar Trader für schnelle Gewinne. Der sehr spekulative Hebel XXL und die täglichen Chartanalysen des Target Trend Spezial runden das Angebot ab.
Quelle der Charts: (sofern nicht anders angegeben)
Tradesignal Online – Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.
Haftungsausschluss:
Die Autoren übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen die Autoren, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Die Informationen in diesem Börsendienst stellen wir Ihnen im Rahmen Ihrer eigenen Recherche und Informationsbeschaffung zur Verfügung. Wir empfehlen Ihnen deshalb, vor jedem Kauf oder Verkauf Ihren Bankberater zu konsultieren und weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei diesen Informationen nicht um eine Anlage- oder Vermögensberatung handelt.
Der Nachdruck, die Verwendung der Texte, die Veröffentlichung / Vervielfältigung ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Stockstreet GmbH gestattet. Des Weiteren gelten die AGB und die datenschutzrechtlichen Hinweise auf www.stockstreet.de