Die für kommenden Donnerstag und Freitag angesetzten Handelsgespräche zwischen den USA und China rücken immer näher. Dazu reist der chinesische Vize-Regierungschef und Chefunterhändler Liu He nach Washington, wie das chinesische Handelsministerium heute ankündigte. Dort soll er den US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin treffen.
US-Regierung setzt chinesische Unternehmen auf schwarze Liste
Doch die Gespräche stehen unter keinen guten Vorzeichen. Denn gerade erst haben die USA 28 chinesische Unternehmen und Regierungsorganisationen wegen deren Vorgehen gegen Minderheiten auf eine schwarze Liste gesetzt. Die USA würden die „brutale Unterdrückung ethnischer Minderheiten in China“ nicht tolerieren, sagte US-Handelsminister Wilbur Ross gestern laut Medienberichten.
Auftragseingang der deutschen Industrie weiter rückläufig
Nun sollte man Meldungen, die den Handelsstreit weiter verschärfen können, aktuell nicht überbewerten, weil sich an den Börsen ein Gewöhnungseffekt eingestellt hat, wie hier auch bereits berichtet wurde. Doch zu diesen Entwicklungen gesellte sich gestern auch noch die Meldung, dass sich die Auftragsflaute der deutschen Industrie fortgesetzt hat.
Wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte, schrumpfte das Neugeschäft im verarbeitenden Gewerbe im August um 0,6 % zum Vormonat. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang um 0,3 % gerechnet. Im Juli hatte es bereits einen Einbruch um 2,1 % gegeben.
Wie die Grafik zeigt, hat der Rückgang bei den Auftragseingängen bereits Anfang 2018 begonnen. Zum gleichen Zeitpunkt markierte auch der DAX sein letztes Allzeithoch.
Auftragseingänge und DAX scheinen also weitestgehend Hand in Hand zu gehen. Und das macht auch Sinn. Denn wenn die Neuaufträge kontinuierlich sinken, gehen irgendwann auch die Auftragsbestände und dann die Produktion zurück. Und das führt letztlich zu sinkenden Umsätzen und Gewinnen der Unternehmen.
Die Schere zwischen den Frühindikatoren steht weit offen
Doch während der DAX derzeit deutlich über seinem Tief von Ende 2019 steht, sind die Auftragseingänge weiter gesunken. Ähnliches hatte ich auch schon beim Vergleich DAX vs. ifo-Geschäftsklimaindex bemängelt – dazu noch einmal die Grafik aus der Börse-Intern vom 30. Juli:
Irgendwie muss sich die Schere zwischen den Frühindikatoren (ifo-Index bzw. Auftragseingänge und DAX) wieder schließen. Entweder die Konjunkturdaten bessern sich oder der DAX gibt wieder nach. Und inzwischen sieht es so aus, als würde der DAX wieder nachgeben.
Der DAX schaffte nicht einmal das Mindestziel einer Kurserholung
Nach dem Kursrutsch auf die Rechteckgrenze bei 11.880 Punkten (siehe grüner Pfeil im folgenden Chart) ist dem Index nur eine moderate Kurserholung gelungen. Dabei erreichte er nicht einmal das Mindestmaß einer Gegenbewegung – das 38,20%-Fibonacci-Retracement der Abwärtswelle (roter Pfeil). Und seitdem hat er schon wieder deutlich nachgegeben.
Am vergangenen Freitag dazu war hier in der Börse-Intern zu lesen, dass es vom Ausmaß der Kurserholung abhängen wird, wie ernst man den Kursrutsch nehmen muss. „Fällt sie kurz aus und geben die Kurse schnell wieder in Richtung Rechteckgrenze nach, dürfte sich ein Rückfall in den Bereich der SKS-ähnlichen Formation, wie von mir erwartet, nicht mehr lange verhindern lassen“, hieß es dazu. Sollten die Bullen also nun nicht noch einmal überraschend zurückkommen, dürfte der DAX bald unter der Rechteckgrenze bei 11.880 Punkten landen. Und dies dürfte dann einige Bullen-Träume zum Zerplatzen bringen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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