DAX über 14.500 Punkte
Die freundliche Tendenz der verkürzten Handelswoche hält auch am Donnerstag an. Der DAX startete bereits im Plus und kann seine Kursgewinne bis zum Mittag konstant ausbauen. Aktuell wird der Leitindex mit + 1,5 Prozent bei 14.581 Punkten gesehen. Bereits in den ersten Handelstagen nach Ostern zeigte sich der Markt überraschend fest. Die geplanten Zinserhöhungen in Amerika und Europa sowie der Ukraine-Krieg führen aktuell nicht mehr zu Verkäufen.
Erstaunlich dabei ist vor allem, dass sich der deutsche Aktienmarkt besser entwickelt als die Börsen in Übersee. Aus China kamen am Morgen eher schwache Vorgaben, besonders in Shanghai ging es aufgrund der anhaltenden Beschränkungen im Zuge der No-Covid-Strategie abwärts. Beobachter äußerten sich enttäuscht, dass es nach den massiven Corona-Beschränkungen keine neuen Wirtschaftshilfen seitens Pekings gab. Der Index in Shanghai verlor am Morgen 2,2 Prozent und notiert damit in der Nähe des Jahrestiefs.
Dreht auch die Europäische Bank bald an der Zinsschraube?
Während in Amerika die Zinswende vollzogen wurde, ziert sich die Europäische Zentralbank bislang noch vor einer Abkehr der extrem expansiven Geldpolitik. Heute meldete sich allerdings der EZB-Vizepräsident zu Wort: „Ich sehe keinen Grund, warum wir unser Programm zum Kauf von Vermögenswerten nicht im Juli auslaufen lassen sollten", so Luis de Guindos. Aus heutiger Sicht sei dann auch eine Zinserhöhung im Juli möglich, hieß es weiter.
Das Ende des Anleihekaufprogramms ist nicht neu, die Möglichkeit einer Zinsanhebung dagegen schon. Im Vorfeld plädierte bereits EZB-Ratsmitglied Pierre Wunsch für eine baldige Zinserhöhung in Europa. Bisher wurde eine Zinserhöhung gegen Ende des Jahres erwartet. Der Euro legt nach den Äußerungen heute um 0,5 Prozent zu.
Conti senkt Prognose, Aktie steigt dennoch
Zahlen lieferte heute der Autozulieferer Continental. Das Unternehmen beklagt einen Kostenanstieg durch den Krieg in der Ukraine und hat daraufhin seine Gewinnprognose revidiert. Die bereinigte Marge werde nun voraussichtlich zwischen 4,7 und 5,7 Prozent liegen statt zwischen 5,5 und 6,5 Prozent. Allerdings waren schlimmere Zahlen befürchtet worden, die Aktie legte anschließend sogar zu. Conti klettert an die Spitze im DAX mit einem Plus von 4,5 Prozent. Auch Sartorius kann nach der Zahlen-Vorlage ähnliche Pluszeichen ausweisen.
Schlusslicht im DAX ist mal wieder HelloFresh mit einem Abschlag von 1,9 Prozent. Auch Zalando verliert mit minus 1,2 Prozent überdurchschnittlich deutlich.