DAX nach rabenschwarzem Handelstag im Plus / Unsicherheit bleibt
Aktuell notiert der Deutsche Aktienindex um 3,8 Prozent fester im Vergleich zum Vortagesschlusskurs bei 9.507 Punkten. Gestern ging der Index bei 9.161 Zählern aus dem Handel (Xetra), in der Nacht wurden 8.800 Punkte indiziert. Doch der freie Fall scheint erst einmal gestoppt zu sein.
Am Donnerstag war der Dax um 12,2 Prozent eingebrochen. Es war der zweitgrößte prozentuale Tagesverlust in seiner mehr als 30 Jahre alten Geschichte. Vor drei Wochen notierte der Index noch rund 35 Prozent höher.
Wall Street mit historischem Rutsch
Verkaufsdruck kam gestern vor allem auch aus den USA. Auslöser war das von Donald Trump verhängte Einreiseverbot für Europäer. Insgesamt wird das Krisenmanagement der US-Regierung von der Bevölkerung und auch von den Anlegern kritisch gesehen, was das Vertrauen in die Regierung erschüttert. Insofern brach am Donnerstag der Dow Jones um zehn Prozent ein. Dies war der stärkste Verlust seit dem Börsencrash vom Oktober 1987. In den zurückliegenden drei Wochen hat das Börsenbarometer gut 8.000 Punkte oder mehr als ein Viertel seines Werts verloren.
US-Notenbank mit dicker Liquiditätsspritze
Die Verwerfungen an den Märkten rief mal wieder die Fed aus den Plan: Die US-Notenbank kündigte an, eine Liquiditätsspritze im Volumen von 1,5 Billionen Dollar den Banken zur Verfügung zu stellen. Doch selbst dies beruhigte die Börsen zunächst nicht. Außerdem will die Notenbank die monatlichen Wertpapierkäufe ausweiten. Es wird schnell klar, dass sich die Fed im Krisen-Modus befindet – mit weitreichenden Auswirkungen.
Wirecard an der DAX-Spitze: + 12 %
Wirecard springt am Freitag um 12,8 Prozent nach oben und ist damit Gewinner des Tages. Hintergrund ist eine Meldung, wonach die Sonderprüfung durch KPMG bald abgeschlossen sein wird. Was die Vorwürfe zum Indien- und Singapur-Geschäft angeht, konnte der Zahlungsabwickler bereits entlastet werden. Allerdings steht das Testat zu anderen Bereichen noch aus. Die Veröffentlichung des Jahresabschlusses wurde auf den 30. April verschoben.