Monatschart:
Von Manfred Ries
Die Ausgangslage. Nun ist sie endlich da: Die Gegenbewegung nach oben an den internationalen Aktienmärkten. Und sie fällt verdammt stark aus: Bis zum Nachmittagshandel des heutigen Mittwochs, 10. Februar 2016, gewinnt der Deutsche Aktienindex (DAX) rund 2,3 Prozent. Als absoluter Highflyer auf dem heutigen Kurszettel aber präsentieren sich die Papiere der Deutsche Bank AG mit einem Kursgewinn von bis zu 15,4(!) Prozent. Sollte man jetzt noch auf den fahrenden Zug aufspringen?
Die Charttechnik. Die Kurven der Deutschen Bank haben es in sich. Insbesondere dann, wenn man sich das „große Bild“ betrachtet. Konkret: Das längerfristige Chartbild, etwa auf monatlicher Kursbasis (s. oben). Dabei bildet jede „Kerze“ (engl.: „Candle“) das Kursgebare der Deutsche-Bank-Aktie innerhalb eines Handelsmonats ab. Die letzte Kerze zeigt die Kursentwicklung des laufenden Monats bis zum heutigen Tage. Auffallend: Der jüngste Kursrutsch der Aktie führte im gestrigen Handelsverlauf bis auf 13,03 Euro zurück. Damit notierte die Aktie sogar noch unterhalb des Kursniveaus, welches letztmalig im Januar 2009 gesehen wurde. Damals brachen die Dividendenpapiere der Deutschen Bank AG – im Zuge der Finanzkrise – bis auf 13,33 Euro ein.
Die Hintergründe. Die heutige Impulsbewegung nach oben gebührt in erster Linie den freundlichen Gesamtmärkten. Unterstützung kommt zudem von einigen positiven Analystenkommentaren: So bestätigen die Aktienexperten der Commerzbank am Dienstag bereits ihr „Hold“-Rating für die Papiere der Deutschen Bank und benennen dabei ein Kursziel von 21 Euro.
Tageschart:
Die Prognose. In den vergangenen Wochen wurde sehr viel Porzellan zerschlagen, bzw. Depotvolumen vernichtet: Seit Jahresbeginn verloren die Papiere der Deutschen Bank bis zu 40 Prozent an Wert. Dabei lief der crash nahezu ohne nennenswerte Erholungsphase ab. Da erscheint eine Gegenbewegung nach oben naheliegend, zumal die Aktie – nach der Intensität des Kursabschwungs – als „überverkauft“ eingestuft werden muss. Hiervon zeugt nicht zuletzt der Slow-Stochastik-Indikator, der sich in der Vergangenheit, gerade auch bei Monatscharts, als relativ zuverlässiger Signalgeber erwiesen hat. Stellt sich indes die Frage, wie weit die aktuelle Gegenbewegung läuft. Hier rückt als erstes der Widerstandsbereich um 16 Euro ins Rampenlicht. Eine Marke, die sich im Vormonat als Unterstützung präsentierte, bevor es Anfang Februar zu einem Durchbruch nach unten kam. Charttechniker wissen: Ehemalige Unterstützungen verwandeln sich in Widerstände, wenn diese einmal durchbrochen sind. Damit hätten die Papiere der Deutschen Bank noch Spielraum bis zunächst 16 Euro (+6,6%). Spätestens dann jedoch sollten Gewinnmitnahmen einkalkuliert werden! Setzt sich die freundliche Tendenz an den internationalen Aktienmärkten fort, wäre die Chance auf eine „V“-Formation gegeben mit einem Kursziel von dann 18 Euro und der Option auf einen Test der 20er-Marke.
Die Strategie. Wer bereits drin ist: „Chapeau!“ Dann aber bitte schleunigst einen Stopp-Losskurs einflechten, bzw. nach oben ziehen – etwa auf 14,39 Euro. Damit würde man der Aktie eine Korrektur bis maximal der Hälfte der heutigen Vormittags-Gewinne zubilligen. Wer einen Einstieg ins Auge fasst, sollte als erste Kurszielmarke die 16er-Linie definieren und etwaige Buchgewinne zeitnah absichern. Anstelle eines Stopp-Losskurses könnte das Risiko auch mittels Reduzierung des Kapitaleinsatzes gemeistert werden.
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*) Glossar:
Candle: s. „Kerze“
Hold: Englisch für „Halten“
Kerze („Candle“): Bildet innerhalb der Kerzenchartanalyse (Candlestick-Chartanalyse) die Kursdaten (Eröffnungs-, Hoch-, Tiefst-, Schlusskurs) einer Handelsperiode ab. Kerzencharts beinhalten damit wesentlich mehr Kursinformationen als herkömmliche Liniencharts.
Monatschart: Die Betrachtungsweise basiert auf monatlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Monatsschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten des betrachteten Monats ab: Monatseröffnung und -schlusskurs; Monatshoch und -tief.
Slow-Stochastik-Indikator: Der Indikator (Oszillator) hilft gerade in Seitwärtsbewegungen beim Aufspüren von Umkehrpunkten. Stochastik-Werte oberhalb der 80er-Linie deuten auf eine überkaufte Marktsituation hin; Stochastik-Werte unterhalb der 20er-Linie auf eine überverkaufte Situation. Handelssignale ergeben sich durch die Schnittpunkte der beiden Linien.
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