Von Manfred Ries
Die Ausgangslage. Der Aktienkurs der Zalando SE präsentiert sich aktuell in Rallyelaune und geht auch am Donnerstagmorgen kraftvoll in den Handel. Kurs am Donnerstag, 5. November 2020 – 10:45 Uhr: 88,78 EUR (+0,5%).
Die Charttechnik. Am Donnerstagmorgen gelang ein Ausbruch nach oben auf ein neues Allzeithoch – charttechnisch betrachtet ein klares Kaufsignal. Die Kursstärke der Zalando-Aktie setzt sich also weiter fort. Rückblick: Seit dem bisherigen Jahrestief bei 27,33 EUR ging es mit den Kursen bis auf 90,52 EUR nach oben. Dort lag am Donnerstag das bisherige (neue) Allzeithoch. Damit haben sich die Aktienkurse von Zalando seit ihrem März-Tief um mehr als 220 Prozent verteuert. Die letzte Kerze im abgebildeten Wochenchart mit ihrem großen, weißen Kerzenkörper zeugt von der Stärke der Aktie. Der MACD-Indikator steht auf „Kaufen“.
Die Hintergründe. Die Zalando SE hat am Mittwoch Geschäftszahlen präsentiert. Diese fielen besser aus, als vom Markt erwartet. Das lockt aktuell Käufer in das Papier. Achtung: Börsenkenner handeln Zalando bereits als potenziellen, künftigen DAX-Kandidaten.
Die Company. Die Zalando SE mit Sitz in Berlin ist ein Online-Versandhändler für Schuhe, Mode und Kosmetik. Das Unternehmen wurde 2008 gegründet und findet sich im MDAX notiert.
Die Prognose. Im kurzfristigen Bereich zeigt sich der Aktienkursverlauf von Zalando ganz klar nach oben. Was die längerfristige Ausgangslage anbelangt, so hilft ein Blick auf den Wochenchart weiter. Dieser visualisiert den längerfristigen Kursverlauf der Aktie. Dabei stellt jede Kerze die Kursbewegung einer Handelswoche dar. Im Wochenchart zu sehen: Ein intakter, langfristiger Aufwärtstrend, dargestellt durch die ansteigende 200-Tagelinie, die aktuell knapp unterhalb von 60 EUR verläuft. Der Ausbruch vom Donnerstag dürfte auch mittelfristig weitere Käufer in den Markt lenken. Charttechnisch betrachtet kann nun die Kursmarke um 100 EUR anvisiert werden. Ein Rückschlag bis unter 76,64 EUR wäre indes negativ zu bewerten.
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*) Glossar:
200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Candle: s. „Kerze“
Gleitender Durchschnitt: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen „x“ Handelstage wiederspiegelt; etwa 200 Tage. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form widergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Kerze („Candle“): Bildet innerhalb der Kerzenchartanalyse (Candlestick-Chartanalyse) die Kursdaten (Eröffnungs-, Hoch-, Tiefst-, Schlusskurs) einer Handelsperiode ab. Kerzencharts beinhalten damit wesentlich mehr Kursinformationen als herkömmliche Liniencharts.
MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.
Moving Average: Englischsprachige Bezeichnung für Gleitender Durchschnitt.
SE: Abkürzung für das lateinische Wort Societas Europaea (Europäische Gesellschaft). Die SE ist eine Rechtsform für Aktiengesellschaften in der Europäischen Union und im Europäischen Wirtschaftsraum. Mit ihr ermöglicht die EU seit dem Jahresende 2004 die Gründung von Gesellschaften nach weitgehend einheitlichen Rechtsprinzipien. Die SE wird in EU-Dokumenten auch als Europäische Aktiengesellschaft und umgangssprachlich daher auch als Europa-AG bezeichnet. (Wikipedia)
Wochenchart: Die Betrachtungsweise basiert auf wöchentlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Wochenschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten der betrachteten Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.
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Der Autor: Manfred Ries erlag dem Reiz der Börse während seiner Bankausbildung - das war 1984. Das Trading lernte er im Devisenhandel bei einer Großbank. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre absolvierte er bei einem Anlegermagazin ein Volontariat als Wirtschaftsjournalist. Heute ist Manfred Ries Chefredakteur der Online-Rubrik Chart-Analysen bei Stockstreet.de und Autor des wöchentlichen Börsenbriefs Optionsscheine Expert Trader www.stockstreet.de/optionsscheine-expert-trader-aktuell
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