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Was Sie mittelfristig vom EUR/USD zu erwarten haben
Ausgabe vom 07.04.2017
Darum war der US-Arbeitsmarktbericht ein Non-Event
von Sven Weisenhaus
Der heutige US-Arbeitsmarktbericht fiel gemischt aus. So lag die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft im März lediglich bei 98.000. Erwartet wurden hingegen 185.000. Zudem wurden die beiden Vormonatswerte um zusammen 38.000 reduziert. Eigentlich also eine klare Enttäuschung.
Doch Berechnungen der regionalen Fed Cleveland war der Beschäftigungsaufbau im Februar witterungsbedingt um ca. 160.000 Stellen nach oben verzerrt. Außerdem sank die Arbeitslosenquote überraschend von 4,7 auf nur noch 4,5 Prozent und erreichte damit ein neues zyklisches Tief. Zuletzt wurde eine derart niedrige Quote vor etwa 10 Jahren, im Mai 2007, verkündet. Hier hatten Experten eine unveränderte Quote von 4,7 Prozent erwartet.
Damit können die Arbeitsmarktdaten insgesamt als ausgeglichen bezeichnet werden. Und auch die Entwicklung der US-Stundenlöhne blieb unspektakulär. Sie erhöhten sich im Vergleich zum Vormonat wie erwartet um 0,2 Prozent. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 2,7 Prozent höher, nach +2,8 Prozent im Vormonat.
Grafik: Entwicklung der Stundenlöhne in den USA, Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat, in Prozent
Kaum Auswirkung auf die Geldpolitik und die Börsen
Eine besondere Auswirkung auf die Inflation und damit letztlich auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed geht aus den Arbeitsmarktdaten nicht hervor. Entsprechend fielen auch die Marktreaktionen gelassen aus und die Börsen konnten schnell wieder zum Tagesgeschäft übergehen.
Was Sie mittelfristig vom EUR/USD zu erwarten haben
von Sven Weisenhaus
Angesichts der Arbeitsmarktdaten dürfte die Geldpolitik von Fed und EZB erstmal unverändert bleiben. Und obwohl sich die Differenz der Leitzinsen von EZB und Fed somit in diesem Jahr weiter ausweiten wird, war der Kurs des US-Dollar in der vergangenen Woche zwischenzeitig auf den niedrigsten Stand seit Mitte November gefallen.
Der viel beachtete US-Dollar-Index, der das Wertverhältnis zu den wichtigsten Handelswährungen abbildet, hatte damit seit seinem Hoch im Januar fast fünf Prozent an Wert verloren und so fast alle Gewinne seit der US-Präsidentschaftswahl am 8. November 2016 wieder eingebüßt. Es war zudem das erste Mal seit der Wahl, dass der Euro zum US-Dollar, wenn auch nur kurz, über die 200-Tage-Linie (blau im Chart) gestiegen ist.
Doch wegen der Zinsperspektiven konnte diese Bewegung kaum nachhaltig sein. Vielmehr war es wohl lediglich eine Erholungsbewegung innerhalb des seit Mai 2016 vorherrschenden Abwärtstrendkanals (rot):
Nicht ohne Grund habe ich seit der Börse-Intern vom 30. November 2016 das Währungspaar hier an dieser Stelle nicht mehr angesprochen. Denn der Kurs bewegte sich seitdem lediglich in einer Range zwischen maximal 1,09 und 1,034 USD. Dabei war der Ausflug auf der Unterseite lediglich eine Bärenfalle (grüne Ellipse in den Charts), so dass die eigentliche Range der vergangenen fast fünf Monate sogar noch enger war. Hier war also für Trader kaum etwas zu holen.
Zweijährige Range könnte weiterhin Bestand haben
Im Target-Trend-Spezial bekamen die Leser daher regelmäßig zu lesen, dass die kursbelastenden Faktoren aus der Geldpolitik von EZB und Fed eingepreist sind. Und weiter:
„Bereits in der Euro-Analyse vom 29. Mai 2015 schrieben wir: „Es könnte auch sein, dass der Euro nun in eine Seitwärtsphase übergeht, die in einer Range von 1,15 bis 1,05 US-Dollar ablaufen könnte.“ Dieses übergeordnete Szenario war bislang fast zwei Jahre lang gültig. Und da sich der jüngste Ausbruch auf der Unterseite bislang als Fehlsignal herausstellte (grüne Ellipse), scheint diese Seitwärtsbewegung auch weiterhin Bestand zu haben.
Aber selbst wenn es noch einmal zu tieferen Kursen kommt, erwarten wir keinen steilen Abwärtstrend, wie wir ihn vor der monatelangen Seitwärtsbewegung gesehen haben. Der Kurs könnte lediglich gemächlich neue Tiefs markieren.“
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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