Wingcopter: Entlegene Gegenden erreichen

von Karin Bünnagel

Wie kommt man an die Corona-Impfstoffe ran? Diese Frage stellen sich aktuell nicht nur viele ältere Bundesbürger, auch weltweit ist das ein Problem. Abhilfe will hier das hessische Unternehmen Wingcopter schaffen – und zwar mit Drohnen sollen die Impfstoffe weltweit auch in entlegene Gegenden transportiert werden. Das junge Unternehmen hat von Investoren 18 Millionen Euro Kapital erhalten, um die Lieferdrohnen-Massenproduktion zu starten. Erst vor drei Jahren haben die Studenten Tom Plümmer und Jonathan Hesselbart das Unternehmen, das unter anderen mit Amazon hinsichtlich der Lieferdrohnen-Entwicklung konkurriert, gründet. Die Produktion soll in einer 6.500 Quadratmeter großen ehemaligen E-Bike-Fabrik gefertigt werden. Im Aufbau behilflich sind beispielsweise Experten aus der Automobilproduktion. Zehntausende Drohnen sollen hier hergestellt werden. Die Zahl der Beschäftigten soll in diesem Jahr noch von 100 auf 130 gesteigert werden.

„Bereits vor der Krise haben wir in einem erfolgreichen Pilotprojekt im südpazifischen Inselstaat Vanuatu 19 Dörfer beliefert“, berichtet Wingcopter-Geschäftsführer Tom Plümmer in Weiterstadt bei Darmstadt. Zurzeit kooperiert Wingcopter mit Unicef und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Malawi für ein Medikamenten-Liefernetzwerk sowie Drohnenexperten akademisch ausgebildet werden.

Bereits 2012 hat das Start-up die Schwenkrotoren patentieren lassen, die Jonathan Hesselbarth entwickelt hat. Die damit ausgestatteten Drohnen können senkrecht in die Luft steigen und selbst bei widrigen Wetterverhältnissen wie ein Propeller-Flugzeug in der Luft bleiben.