Von Manfred Ries.
Die Ausgangslage. 28,6 Prozent minus – so viel hat der Aktienkurs der Hugo Boss AG in den vergangenen beiden Tagen verloren. Damit führen die im MDAX notierten Titel des Modekonzerns die Negativ-Performanceliste an. Der Kurs verabschiedete sich am Mittwoch, 24. Februar 2016, mit einem Kurs von 51,29 Euro (-8,4%) in den Feierabend und hinterlässt eine offene Frage: Kommen jetzt die Schnäppchenjäger? Suchen wir nach einer Antwort …
Die Charttechnik. In Zeiten des Intraday-Handels ist es selten geworden, dass Trader auf langfristige Chartbilder achten. Leider. Denn diese geben oftmals Informationen preis, die sich in kurzfristigen Chart-Darstellungen nicht finden. Zum Beispiel langfristige Widerstände und Unterstützungen. Aktuell sehen wir eine solche langfristig Kurszone im Chartbild der Hugo Boss AG - siehe Chart oben (Monatschart; lineare Kursdarstellung). Die Marke um 50 Euro hat sich bereits im Jahre 2007 und 2011 als bedeutsam erwiesen. Am Mittwoch hat der Aktienkurs bei 49,91 Euro sein Tagestief markiert und damit just an besagter 50er-Linie nach oben gedreht.
Die Hintergründe. Hugo Boss hat am Dienstag mit einer Gewinnwarnung überrascht. Die Analystenhäuser werden nun ihre Schätzungen überprüfen; eine Absenkung der Kursziele erscheint wahrscheinlich. „Der Margendruck ist weitaus massiver als befürchtet …“, so Equity-Analyst Jörg Frey von Warburg Research. Die Kursziele der Analysten bewegen sich aktuell (noch) zwischen 52 Euro (KeplerChevreux) und 102 Euro (Warburg Research).
Die Prognose. Bei fast punktgenau 50 Euro stoppte der Ausverkauf am Mittwoch und es setzte eine Intraday-Erholung ein. Der Kurseinbruch muss damit aber noch nicht beendet sein! Aber die Chancen auf eine Gegenbewegung nach oben stehen gut. Dabei bringen wir als erstes Kursziel die Marke von 65 Euro ins Spiel.
Die Strategie. „Greife nicht in ein fallendes Messer …“, so hat man uns an der Börse gelehrt. Aber wenn das Messer offenbar am Boden liegt, könnte man es zumindest vorsichtig ergreifen – mit entsprechenden Schutzmaßnahmen. Die langfristige Unterstützung reizt zu einem Long-Investment um eine mögliche Erholung gewinnbringend zu begleiten. Dabei sollte der erste Stopp-Losskurs unterhalb des Tiefstkurses vom Mittwoch (49,91 Euro) platziert sein. Es ist ein Spiel mit greifbarem Boden – und viel Platz nach oben. Das Trampolin lässt grüßen.
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*) Glossar:
Equity: Englischsprachige Bezeichnung für „Aktie“. Eine andere englischsprachige Bezeichnung für Aktie ist (Stock)Share.
Intraday: Engl.: „im Tagesverlauf“.
Lineare Chartdarstellung: Auch als absolute Chartdarstellung bezeichnet. Ein Chart kann linear/absolut oder logarithmisch dargestellt werden. Während bei der absoluten Aktienchart-Darstellung die Kursskala (auf der y-Achse) gleiche Abstände zwischen den Kursbeträgen aufweist, zeigt die logarithmische Darstellung gleiche Abstände zwischen den Kursbeträgen als prozentuale Veränderungen an. Technische Analysten arbeiten zumeist mit logarithmischen Charts. Geht es um das Aufspüren von Unterstützungs- und Widerstandslinien, bedient sich der Autor dieses Beitrags gerne der analogen Darstellungsform.
Monatschart: Die Betrachtungsweise basiert auf monatlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Monatsschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten des betrachteten Monats ab: Monatseröffnung und -schlusskurs; Monatshoch und -tief.
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