Von Manfred Ries.
Die Ausgangslage. Spitze! Die Aktien der Commerzbank AG legen am heutigen Freitag, 12. Februar 2016, eine Tages-Performance von (bislang) 17 Prozent hin. Damit führt der Titel ganz klar die Gewinnerliste aller DAX-Werte an. Kurs um 15:15 Uhr: 7,47 Euro. Woran liegt’s? Und: Wie geht es jetzt weiter?
Die Charttechnik. Atemberaubend! Der langfristige Trend zeigt zwar abwärts, was angesichts der Kursverluste der vergangenen Monate und Jahre nicht überrascht, schließlich notierte der Titel im Jahr 2007 noch bei knapp 230 Euro. Nein, die Reize des Charts liegen in der kurzfristigen Betrachtungsweise verborgen und dort im aktuellen Verlauf der Wochen-„Kerze“. Diese nämlich zeugt von einer massiven Kehrtwende nach oben! Eine Candle-Formation, die es positiv zu interpretieren gilt. Ihr Tiefpunkt findet sich bei 6,21 Euro, welches gleichsam das Wochen-Low markiert – und damit auch einen tragfähigen Support, mit dem sich als Trader arbeiten lässt.
Die Hintergründe. Fantastisch! Die Commerzbank wird erstmals seit der Finanzkrise wieder eine Dividende zahlen! Dies sagten die Vorstände heute bei der Veröffentlichung ihrer Geschäftszahlen. Zahlen, die Anleger wie auch Analysten gleichermaßen begeistern! Das japanische Analysehaus Nomura etwa führt den Titel mit einem Target von aktuell 12,70 Euro. „Sowohl die gestiegene harte Eigenkapitalquote als auch der Vorsteuergewinn haben im Schlussquartal 2015 positiv überrascht…“, so Equity-Analyst Matthew Clark.
Die Prognose. Euphorisch! Mit der dynamischen Aufwärtsbewegung vom heutigen Freitag hat sich die kritische charttechnische Ausgangssituation entspannt. Das Wochentief bei 6,21 Euro ist fortan als Support zu betrachten. In den vergangenen Tagen hat zudem eine Kursstabilisierung im Bereich um 6,60/6,80 Euro stattgefunden. Das in dieser Woche ausgebildete bullische Candle trifft auf einen überverkauften Markt, der durch den Slow-Stochastik-Indikator (auf wöchentlicher Kursbasis) visualisiert wird.
Die Strategie. Überzeugend! Wir sehen mittelfristig Luft nach oben und bringen ein erstes Kursziel ins Spiel, welches im Bereich um acht Euro liegt. Langfristig sind neun Euro vorstellbar. Kurzfristig jedoch lockt das heutige Kursplus ganz klar zu Gewinnmitnahmen, in dessen Verlauf wir durchaus noch einmal das heutige Tagestief bei 6,97 Euro sehen könnten. Ein Kursniveau, welches spätestens dann zu einem Long-Einstieg reizen würde mit einem ersten Stopp-Loss knapp unterhalb des Wochentiefs (6,21 Euro). Etwaige Buchgewinne bitte zügig absichern durch ein regelmäßiges Anpassen des Stopp-Losskurses.
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*) Glossar:
Bulle: Er steht im Börsenjargon für die Aufwärtsbewegung. Herleitung: Der Bulle stößt mit seinen Hörnern von unten nach oben – und stürmt allzeit nach vorne.
Bullisch (engl.: bullish): Hergeleitet vom Wort „Bulle“. In der Sprache der Börsianer steht der Bulle für steigende Notierungen. Eine mögliche Erklärung hierfür: Der Bulle stößt beim Angriff mit seinen Hörnern nach oben. Das Gegenteil davon: Der Bär – dieser steht für fallende Kurse.
Candle: s. „Kerze“
Equity: Englischsprachige Bezeichnung für „Aktie“. Eine andere englischsprachige Bezeichnung für Aktie ist (Stock)Share.
Hausse: Englischsprachige Bezeichnung für einen nachhaltigen Aufwärtstrend.
Kerze („Candle“): Bildet innerhalb der Kerzenchartanalyse (Candlestick-Chartanalyse) die Kursdaten (Eröffnungs-, Hoch-, Tiefst-, Schlusskurs) einer Handelsperiode ab. Kerzencharts beinhalten damit wesentlich mehr Kursinformationen als herkömmliche Liniencharts.
Slow-Stochastik-Indikator: Der Indikator (Oszillator) hilft gerade in Seitwärtsbewegungen beim Aufspüren von Umkehrpunkten. Stochastik-Werte oberhalb der 80er-Linie deuten auf eine überkaufte Marktsituation hin; Stochastik-Werte unterhalb der 20er-Linie auf eine überverkaufte Situation. Handelssignale ergeben sich durch die Schnittpunkte der beiden Linien.
Spinning Tops: Eine Formation der Kerzenchart-Analyse, die auf ein „Unentschieden“ zwischen Bullen und Bären hindeuten. Nach einem Abwärtstrend kann diese Formation ein erstes Zeichen für eine bevorstehende Gegenbewegung darstellen.
Support: Englischsprachige Bezeichnung für „Unterstützung“.
Target: Englischsprachige Bezeichnung für „Kursziel“.
Wochenchart: Die Betrachtungsweise basiert auf wöchentlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Wochenschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten der betrachteten Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.
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